Danach zogen 865 Freiburger mehr in die Nachbargemeinden als von dort in die Stadt. Diesen „Wanderungsverlust in Rekordhöhe“ erklärt die Stadtverwaltung damit, dass es für viele Haushalte und junge Familien schwierig geworden sei, eine passende Wohnung in Freiburg zu finden. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 lag das Minus noch bei 584 Freiburgerinnen und Freiburger.
Trotzdem wächst Freiburg. Zum Stichtag 1. Januar 2015 weist das Landesamt für Statistik genau 222 203 Einwohnerinnen und Einwohner aus – ein Plus von 0,9 Prozent. Diese Angabe, die auf dem Zensus vor knapp fünf Jahren beruht, weicht wie immer erheblich vom amtlichen Melderegister der Stadt ab. Das Rathaus zählte zum Stichtag nur 218 041 Personen mit Hauptwohnung in Freiburg (2013: 215 950).
Dass Freiburg zulegt, hat laut Mitteilung der Stadt mehrere Gründe: Zum einen sind im Jahr 2014 mehr Freiburger auf die Welt gekommen (2410) als gestorben (1860). Zum anderen sind mehr Menschen nach Freiburg gezogen (21 354) als weggezogen (20 046). Das ist allerdings das niedrigste Plus seit acht Jahren. Innerhalb dieses Wanderungssaldos ist der Zuzug aus dem Ausland – vorwiegend der Europäischen Union – angestiegen.
Der Ausländeranteil liegt bei 14,7 Prozent – 0,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahr (zum Vergleich: Vor 20 Jahren betrug der Anteil noch 11,3 Prozent). Gleichzeitig blieb die absolute Zahl der Einwohner mit deutschem Pass konstant.