Handball, 2. Bundesliga: HSG Nordhorn-Lingen – HSG Konstanz 28:21 (13:12). – Totenstille herrschte nach dem Spiel in der Konstanzer Kabine. Die große Enttäuschung stand allen ins Gesicht geschrieben. „Ich habe versucht, die Jungs aufzubauen“, gab HSG-Trainer Jörg Lützelberger Einblick in das Stimmungsbild. Ein schweres Unterfangen in diesem Moment, nachdem Minuten zuvor für seine jungen Spieler zum Schluss einer äußerst intensiven Englischen Woche mit zwei Reisen quer durch Deutschland mal wieder mehr möglich gewesen wäre. Vor allem deswegen, weil sich die HSG Konstanz beim großen Favoriten extrem teuer verkauft, lange auf Augenhöhe agiert hatte und mit einer echten Willens- und Energieleistung deutlich verbessert als in den Partien zuvor auftrat.
Guter Start für Konstanz
Die Gelb-Blauen starteten hellwach und entschlossen in die Partie. Lukas Köder besorgte die ersten beiden Treffer und eine 2:0-Führung für seine Farben. Obwohl danach die Mannschaft von der niederländischen Grenze Ernst machte und auf 7:3 davonzog, beeindruckte die HSG weiter mit ihrem hohen Aufwand und Engagement. Fynn Beckmann markierte mit dem 7:6 einen erfolgreichen 3:0-Lauf, den Christos Erifopoulos nach etwas mehr als 21 Minuten zur erneuten 9:8-Führung für den Außenseiter vom Bodensee nutzte. Ex-Erstligist Nordhorn-Lingen wirkte im letzten Heimspiel der Saison angestachelt, als Luis Foege auf 11:9 erhöht hatte. Mit ihrer individuellen Klasse retteten die Gastgeber dann aber eine knappe 13:12-Führung in die Pause.
Auch nach der Pause dominierten die beiden Abwehrreihen zusammen mit den Torhütern ein Duell, in dem lange wenige Tore fielen. Konstanz ging mit den Niedersachsen bis zum 17:17 Kopf an Kopf. Eine kurze Schwächephase und nachlassende Kräfte reichten dann aus, dass Nordhorn-Lingen bis zum Ende auf 28:21 davon zog.
„Ich bin stolz auf die Jungs, auch wenn wir alle total enttäuscht sind“, unterstrich Lützelberger, „die Reise ist noch nicht zu Ende. Wir wollen uns noch mit einem Erfolgserlebnis belohnen, gerade vor unseren Fans, die genauso alles geben.“ (joa)
HSG Konstanz: Ebert, Grabenstein (Tor); Stotz (1), Czako (3), Foege (2), Michelberger (1), Erifopoulos (2), Herbel, Knipp, Beckmann (2), Ingenpaß (1), Köder (7/2), Knezevic (2), Hutecek. – Z: 2215.