Fußball, Landesliga: Corona wird im Amateurfußball wohl auch in der Rückrunde das dominierende Thema bleiben. Die Vereine müssen davon ausgehen, dass in der restlichen Saison bis auf Ausnahmen (zum Beispiel Spieler unter 18 Jahren oder Vertrags-Amateure) nur gegen Corona geimpfte Akteure spielen dürfen. Sind die Klubs aufgrund dessen besorgt? Wir haben uns vor der Rückrunde bei den Vereinsvertretern der Landesligisten umgehört.

FC Singen 04

„Wir haben leider noch ein paar ungeimpfte Spieler“, informiert Michael Zinsmayer. Der Sport-Vorstand des FC Singen 04 findet, dass man nicht mehr tun könne, als Woche für Woche das Gespräch zu suchen und zu versuchen, die Spieler von einer Impfung zu überzeugen. „In Einzelfällen ist uns das gelungen“, so Zinsmayer, der klarstellt, dass der Landesliga-Spitzenreiter weiter seine langfristigen sportlichen Ziele verfolgen werde.

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SpVgg F.A.L.

Bei der SpVgg F.A.L. ist noch ein Spieler ungeimpft, wie ein Vorstandsteam mitteilt. Der Klub sieht die Konkurrenzfähigkeit des Teams nicht in Gefahr. „Wenn, dann eher durch Quarantäne-Regelungen beziehungsweise mögliche Infektionen trotz Impfung und Hygienekonzept“, so die Funktionäre des Tabellen-Zweiten, der sportlich gut gerüstet sei für die Zukunft. „Aber wir bemerken die Einschränkungen im gesellschaftlichen und auch im finanziellen Bereich.“

SC Gottmadingen-Bietingen

Ein Spieler ist beim SC Gottmadingen-Bietingen noch nicht immunisiert. Wie Rudi Endres informiert, sehen sich die Hegauer als wettbewerbsfähig, auch wenn „der Ausfall schmerzen wird.“ Doch der SC-Pressewart stellt klar: „Wir bekommen das aufgefangen.“ Neue Spieler wurden in der Winterpause nicht verpflichtet. Dafür kommen im Laufe der Rückrunde langzeitverletzte Spieler zurück.

FC Überlingen

Nach Informationen des stellvertretenden Vorsitzenden Günter Hornstein sind beim FC Überlingen „drei Spieler unseres Kaders ungeimpft“. Einer davon habe aktuell noch den Genesenen-Status und könne damit derzeit am Trainingsbetrieb teilnehmen. Durch die Ausfälle würde der Kader geschwächt. Die aktuelle Situation habe aber keinerlei Einfluss auf bereits vollzogene beziehungsweise anstehende Verpflichtungen von Spielern. „Diese erfolgen bereits mit Blick auf die neue Saison“, schreibt Hornstein, der keinerlei Gefährdung der sportlichen Zukunft für die Überlinger Teams sieht.

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FV Walbertsweiler-Rengetsweiler

Im Kader des FV Walbertsweiler-Rengetsweiler gibt es aktuell einen ungeimpften Spieler. Wie FV-Sport-Vorstand Stefan Groganz mitteilt, gab es Anfang Dezember, als die Saison unterbrochen wurde, einen weiteren Kicker, der damals erst eine Impfung erhalten hatte. Der Klub blickt optimistisch auf die Aufgaben der restlichen Spielzeit.

FC Gutmadingen

Beim FC Gutmadingen gibt es keine Probleme. „Da unser gesamter Kader sehr früh vollständig geimpft war, beeinflusst uns das in keiner Weise negativ“, schreibt Steffen Breinlinger. Der Trainer macht sich „Stand jetzt“ keine Sorgen um die sportliche Zukunft.

FC Neustadt

Beim FC Neustadt sind alle Spieler und Trainer des Kaders vollständig geimpft. Zudem berichtet der Sport-Vorstand Rolf Eckert, dass „wir zum Trainingsbeginn voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung haben“. Dementsprechend optimistisch geht der FCN in die Rückrunde – zumal es im Team zwar keine Neuzugänge, aber eben auch keine Abgänge gebe.

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SV Denkingen

„Ein Spieler ist noch momentan noch ungeimpft“, schreibt SVD-Team-Manager Markus Kempf, der mit einem guten Gefühl nach vorne blickt. Der SV Denkingen sieht sich gut gerüstet – auch weil Jonathan Scheike und Jens Ammann in der Rückrunde den Kader verstärken. Die Neuzugänge hätten aber keinen Zusammenhang mit Corona, so Markus Kempf.

VfR Stockach

Beim VfR Stockach sind inzwischen alle Spieler geimpft oder genesen, berichtet der Sport-Vorstand Hubert Schuler. Dementsprechend sieht Schuler den Tabellenneunten als konkurrenzfähig, auch wenn er meint, dass ein bis zwei Kaderspieler mehr dem Team guttun würden – nicht zuletzt, weil ein Spieler dem Verein bedingt durch sein Studium in der Rückrunde nicht zur Verfügung stehen wird. Und dennoch findet Schuler: „Wir haben einen guten Kader, dem wir vertrauen.“

SG Dettingen-Dingelsdorf

Uwe Baumann teilt mit: „Wir haben nur genesene oder geimpfte Spieler im Kader.“ Die Konkurrenzfähigkeit der SG Dettingen-Dingelsdorf sieht der Vorsitzende aktuell nicht in Gefahr, aber „ich sehe sie beeinflusst“. Er spricht ein Probleme an: „Im Jugendbereich gibt es einige Spieler, die nach einer sportlichen Zwangspause nicht mehr zum Fußball zu bewegen waren.“ Und bei den Aktiven stünden Spieler nicht mehr für die gesamte Spielzeit zur Verfügung, weil sich die Prioritäten bei einzelnen Spielern vom Fußball abwenden. „Wenn Spieler aufgrund von Beschränkungen nicht das ganze Jahr reisen können, machen sie es zu Zeiten, in denen es möglich ist. Da ist es sekundär für den einzelnen Spieler, ob die Saison läuft oder nicht“, meint Baumann.

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Hegauer FV

Zwei Spieler sind beim Hegauer FV aktuell noch nicht geimpft. „Es sind zwei wichtige Spieler, die uns fehlen und mit denen wir kurzfristig nicht planen können“, schreibt Michael Rösch. Der Sportliche Leiter des HFV will dies aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Wir werden konkurrenzfähig sein. Der ganze Kader ist nun, ohne Wenn und Aber, gefordert, um diese Lücke zu schließen.“ Daher sieht der Klub auch keine Gefährdung der sportlichen Zukunft. „Wir sind als Verein in allen Bereichen solide aufgestellt“, so Rösch.

Türkischer SV Konstanz

Präsident Abdullah Karaboga vom TSV Konstanz informiert, dass „nach Angaben der Spieler noch ein bis zwei“ ungeimpft seien. Karaboga gibt zu, dass er durch das Impf-Thema die Konkurrenzfähigkeit des TSV in Gefahr sieht – und daher auch reagiert und neue Spieler für die Rückrunde verpflichtet habe. Dennoch sieht er die Zukunft des Klubs nicht gefährdet.

FC Löffingen

Drei ungeimpfte Spieler sind es beim FC Löffingen, was Benjamin Gaudig Sorgen bereitet: „Es sind zwei Schlüsselspieler des Teams“, schreibt der Vorstand des Tabellen13. Auf lange Sicht sieht er die sportliche Zukunft des FCL in Gefahr, da Spieler „zum einen direkt wegfallen“ und es auch einige gebe, die „durch die gehäuften langen Pausen zum Aufhören tendieren oder das schon getan haben“.

FC Bad Dürrheim

„Laut unseren Informationen sind zwei Spieler noch nicht immunisiert“, schreibt Benjamin Wildgruber vom FC Bad Dürrheim. Da die 3G-Regel für Vertragsspieler gilt, hätten Vereine mit vielen Vertragsspielern durchaus einen Vorteil, so der Vorsitzende. Aus Sicht von Vereinen, „die sich das nicht leisten können oder wollen“, meint er, könnte das „eine Wettbewerbsverzerrung sein“, so Wildgruber, der zugibt, dass bei den Neuverpflichtungen der Impfstatus „leider auch eine Rolle spielte“.

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FC Furtwangen

Die Spieler des FC Furtwangen sind ausnahmslos geimpft, berichtet Vorstand Detlef Dufner. Spieler und Vereinsmitglieder würden an einem Strang ziehen und sich der Notwendigkeit der Corona-Impfung bewusst sein. „Wir sind überzeugt, dass das die Risiken einer schwerwiegenden Corona-Erkrankung der Spieler minimiert und uns jederzeit ein konkurrenzfähiger Kader für die Spiele zur Verfügung steht“, so Detlef Dufner.

FV Marbach

Auch beim FV Marbach sind laut Michael Fischer alle Spieler immunisiert. Er glaubt aber, dass andere Vereine diesbezüglich größere Probleme bekommen könnten. Unabhängig von der Impf-Problematik hat der FVM einen neuen Spieler verpflichtet. „Zwei weitere Spieler kommen noch“, schreibt der Spielausschussvorsitzende. Mit den abgebenden Vereinen sei man in Verhandlungen, damit die Spieler nicht gesperrt werden. Es gehe um die Ablöse.

FC Schonach

„Alle vom Kader, Trainerteam und Betreuer sind geimpft“, schreibt Jürgen Schmidt vom Tabellenschlusslicht FC Schonach. Daher habe der Verein auch nicht aufgrund der Corona-Situation reagiert. Die sportliche Zukunft sieht Schmidt „nicht mehr und nicht weniger als bei anderen Vereinen“ in Gefahr. Er sieht sogar coronabedingte Vorteile: „Die letzten zwei Jahre hat uns die Corona-Situation sogar die Landesligazugehörigkeit gerettet“, so Schmidt.