Fußball-Landesliga: SG Dettingen-Dingelsdorf – DJK Donaueschingen (Freitag, 18.30 Uhr). – Keine Frage, die Derbys, das hat diese Saison nach der Rückkehr des SC Konstanz-Wollmatingen in die Landesliga gezeigt, sind publikumsträchtige Highlights im Konstanzer Sportkalender.
Etwas irritiert ist David D‘Incau dann doch über die Frage, gegen welches Team er in der nächsten Saison lieber spielen möchte, die DJK Donaueschingen oder den Lokalrivalen SC. Doch dann stellt der Trainer der SG Dettingen-Dingelsdorf klar: „Da gibt es für uns keine Präferenz. Natürlich sind die Stadtderbys eine schöne Sache, aber wir werden uns am Freitag reinhängen wie wir das vor kurzem auch gegen den SC gemacht haben.“
Zwei Wochen ist es her, dass seine Elf vor mehr als 600 Zuschauern dem Tabellenzweiten ein heißes Derby lieferte, auf Augenhöhe agierte, dann aber doch mit 0:1 verlor. Selbst SC-Trainer Adel Grimm sprach damals von einem glücklichen Sieg. Nun wünscht Grimm dem Nachbarn einen ebenso glücklichen Sieg über den Tabellenführer, denn dann wäre für den Aufsteiger sogar der Durchmarsch in die Verbandsliga greifbar nahe.
In den vergangenen Jahren musste die SG Dettingen-Dingelsdorf mehrfach lange um den Klassenerhalt bangen, nun scheint der Schlussspurt entspannt. Für den Tabellenachten ist in den zwei noch offenen Spielen ein Sprung auf Rang sechs möglich, im schlechtesten Fall beendet die SG die Runde als Neunter.
„Das bringt aber auch die Gefahr mit sich, ein paar Prozent weniger zu investieren“, warnt Trainer D‘Incau. Doch seit dem vergangenen Wochenende gibt es in Fußball-Deutschland ja ein Beispiel, wie man eine Runde konsequent zu Ende spielt – den FSV Mainz 05.
In den vergangenen Wochen auf Augenhöhe
„Wir waren zuletzt trotz der drei Niederlagen in Folge stets auf Augenhöhe, haben uns aber nicht belohnt. Nun wollen wir schon noch so viele Punkte wie möglich holen, sodass die letzten Spiele auch noch einen Sinn geben“, hofft der SG-Trainer, dass die Konzentration seiner Akteure weiter hoch sein wird.
Denn er erwartet einen Gegner, der unbedingt die drei Punkte holen will. „Wenn wir nicht zu hundert Prozent da sind, dann kann es bitter werden“, weiß der Coach. Denn an und für sich wäre die DJK der logische Meister – die beste Abwehr, die treffsicherste Offensive, nur an vier Spieltagen stand der Verbandsligaabsteiger nicht auf Rang eins.
Allerdings sind David D‘Incau personell ein wenig die Hände gebunden, stehen ihm drei angeschlagene Spieler wohl nicht zur Verfügung und auch die Ferienzeit reißt Lücken. Dennoch betont er: „Das soll keine Entschuldigung sein, es ist unser letztes Heimspiel der Saison, da wollen wir nochmals alles geben.“ Und das werden dann sicherlich auch einige Spieler des SC Konstanz-Wollmatingen hautnah verfolgen und der SG die Daumen drücken.
Wie schon ihre Vorgänger vom FC Konstanz im Jahr 2011, als die SG in der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga stand und mit einem Sieg im letzten Spiel gegen den FC Emmendingen nicht nur aufgestiegen wäre, sie hätte dem FC auch den Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte, den Abstieg in die Bezirksliga erspart. Schlechtes Omen: Damals wurde es nichts mit der Nachbarschaftshilfe!
Die weiteren Spiele in der Landesliga
- FC Überlingen – SV Denkingen (Samstag, 15.30 Uhr). – Bei beiden lief es zuletzt sehr gut und vor allem Überlingen beeindruckt mit einer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage, die der FC bis Saisonende ausbauen möchte.
- FC Bad Dürrheim – SC Konstanz-Wollmatingen (Samstag, 15.30 Uhr). – Bad Dürrheim taumelt dem Abstieg entgegen. In den jüngsten sechs Spielen gab es null Punkte, aber 32 Gegentore. Einzige Hoffnung: Den vorletzten Rang halten und auf den Vizemeister in der Aufstiegsrunde hoffen. Das könnte Konstanz-Wollmatingen sein.
- FC Gutmadingen – SC Gottmadingen-Bietingen (Samstag, 16 Uhr). – Beide Teams sind alle Sorgen los, werden aber die Saison wohl in der unteren Tabellenhälfte beenden.
- FV Walbertsweiler-Rengetsweiler – FC Neustadt (Samstag, 16 Uhr). – Da der Konkurrent FC Bad Dürrheim zuletzt kaum überzeugte, ist der vorletzte Rang, der Resthoffnungen auf den Klassenerhalt zulässt, für den FV nur einen Sieg entfernt. Im letzten Heimspiel wird der FV, der zur Winterpause schon abgeschrieben war, alles reinwerfen gegen einen Gegner, der weit unter seinen Möglichkeiten blieb.
- FC Königsfeld – FC Radolfzell (Sonntag, 15 Uhr). – Der FC Radolfzell muss punkten und hoffen, dass die Konkurrenz stolpert. Da der SC Konstanz-Wollmatingen vorlegt, wissen die Mettnauer vor dem Anpfiff, ob noch eine Chance auf Rang zwei besteht.
- SpVgg F.A.L. – Hegauer FV (Sonntag, 15 Uhr). – Nach oben geht bei F.A.L. nichts mehr, aber Rang sechs würde die SpVgg schon gerne verteidigen. Die Gäste können längst befreit von Abstiegssorgen aufspielen.
- Türk. SV Singen – VfR Stockach (Sonntag, 15 Uhr). – Lange hielt der Türk. SV Singen in der Spitzengruppe mit, und wenn auch der Kontakt zur Spitze abgerissen ist, so kann der Aufsteiger erhobenen Hauptes die erste Landesligasaison beenden. Erstaunlich: Der TSV gab viele Punkte gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte ab. Eine Chance für den VfR Stockach. (jr)