Benedikt Doll (SZ Breitnau/Biathlon)
Beim Sprint-Weltmeister von Hochfilzen 2017 scheint das Timing für den Saison-Höhepunkt zu stimmen. Benedikt Doll (SZ Breitnau) glänzte bei den Weltcups in Ruhpolding und Antholz mit Rang zwei im Sprint und dem Sieg beim Massenstart. Der 31-Jährige hält sich bei Medaillen-Prognosen zurück und weiß, dass „bei Olympia alles bei Null anfängt“. Mit dem eigenen Kopfkissen im Gepäck für guten Schlaf kann eigentlich nichts schiefgehen. Eine Einzel- und eine Staffel-Medaille sind aber bei seiner zweiten Olympiateilnahme keine Utopie.
Roman Rees (SV Schauinsland/Biathlon)
Team-Kollege Roman Rees (SV Schauinsland) blieb in Pyeongchang 2018 ohne Einsatz und „kam sich vor wie das fünfte Rad am Wagen“. In der deutschen Biathlon-Mannschaft für Peking gilt der 28-jährige Skijäger inzwischen als gesetzt und überzeugt mit einer Treffquote von über 90 Prozent vor allem am Schießstand. Läuferisch stark verbessert, klopfte der Hofsgrunder im Weltcup bereits mehrfach an die Medaillenränge an. An einem Sahne-Tag und dem notwendigen Quäntchen Glück ist ihm neben Edelmetall mit der Staffel auch eine kleine Sensation im Einzel zuzutrauen.
Daniela Maier (SC Urach/Skicross):
Für die Ski-Crosserin Daniela Maier ist bereits mit der Nominierung für die Winterspiele ein Traum in Erfüllung gegangen. Entsprechend locker und trotzdem höchstkonzentriert will sie nach zahlreichen Verletzungen das olympische Rennen in Peking angehen. „Ich fühle mich unheimlich geehrt und freue mich, dass ich mir diesen Traum erfüllen kann“, sagt die 25-jährige Polizeimeisterin. Im kanadischen Nakiska stürmte die sympathische Schwarzwälderin, die immer mit einem Lächeln unterwegs ist, als Dritte auf das Podest. Bei den vorolympischen Wettkämpfen in Peking und zuletzt in Idre Fjäll/Schweden fuhr Maier außerdem auf die Ränge sechs und acht. Das Können für Edelmetall ist zweifelsohne vorhanden, mit ein wenig Glück könnte der Traum vom Podest auch Realität werden.
Janosch Brugger (WSG Schluchsee/Skilanglauf)
Vor einer Olympia-Premiere steht Janosch Brugger. Der 24-jährige Junioren-Weltmeister von 2017 im Sprint von Soldier Hollow hat bei den Einzelrennen eine Top-Ten-Platzierung im Visier. Diese Duftmarke sollte dann für den Lenzkircher Junioren-Weltmeister von 2017 Skating-Spezialisten auch eine Empfehlung für eine Nominierung in der DSV-Staffel der Herren über 4 x 10 Kilometer sein. Eine Einzel-Medaille käme für den Skilangläufer von der WSG Schluchsee einer Sensation gleich.
Stephan Leyhe (SC Willingen; wohnt in Hinterzarten/Skispringen):
Medaillenträume reifen in diesen Tagen auch bei Stephan Leyhe. Der 30-jährige Weitenjäger, der seit Jahren in Hinterzarten lebt, aber weiterhin für den SC Willingen startet, stellte nach überstandener Kreuzbandverletzung vor knapp zwei Jahren seine Olympiaform zuletzt mit den Rängen acht und zehn beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt unter Beweis. Zumindest im Mannschaftsspringen hofft der Wahl-Hochschwarzwälder nach Team-Silber in Pyeongchang 2018 und WM-Gold 2019 in Seefeld auf erneutes Edelmetall. Passt die Tagesform und ist das notwendige Glück vorhanden, kann Leyhe sogar für eine Überraschung im Einzel gut sein.
Jana Fischer (SC Löffingen/Snowboard-Cross):
Die Diagnose für Jana Fischer am 19. November des Vorjahres war niederschmetternd: Schultereckgelenkssprengung rechts, zwölf Wochen Pause, der Traum von Olympia ade. Aber die 22-jährige Snowboardcross-Athletin hat sich schneller zurückgekämpft, als erwartet. Nicht einmal drei Monate später steht die für den SC Löffingen startende Snowboarderin aus Bräunlingen wieder auf der Piste. Und beim letzten Weltcup-Wochenende in Cortina d‘Ampezzo rechtfertigte die inzwischen in Fischen/Allgäu lebende Schwarzwälderin mit Rang sechs ihre Olympia-Nominierung. Mit dem zweifelsfrei vorhandenen Können ist ihr im Einzel- und Team-Event sogar die große Überraschung mit einem Podestplatz zuzutrauen.
Paul Berg (SC Konstanz/Snowboard-Cross):
Die Snowboard-Crosser stellen das größte Kontingent aus dem Verbandsgebiet. Und mit Paul Berg auch den erfahrensten Athleten. Nach Sotchi 2014 und Pyeongchang 2018 ist es für ihn die dritte Olympia-Teilnahme. Gelingt ihm ein ähnlich cooler Ritt wie am Wochenende beim Weltcup in Cortina d‘Ampezzo, dürfen dem 30-Jährigen vom SC Konstanz an einem guten Tag auch reelle Chancen auf einen Podestplatz eingeräumt werden.
Umito Kirchwehm (SC Altglashütten/Snowboard-Cross):
Mit Umito Kirchwehm überraschte ein Youngster die Etablierten. Die Olympianorm schaffte das 21-jährige Talent durch einen dritten Platz beim Weltcup im vergangenen Dezember im Montafon. Für den Snowboard-Crosser vom SC Altglashütten ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen, gilt das Motto des Olympischen Gedankens, „dabei sein ist alles“. Real betrachtet sind Medaillenchancen aber eher gering.