Volleyball, 2. Bundesliga: TuS Kriftel – TSV Mimmenhausen 3:0. – Der TSV Mimmenhausen hat den Auftakt in die achte Zweitligasaison wie von vielen erwartet verloren. Aber nicht so klar, wie es das 0:3 vermuten lässt. Das 20:25, 19:25 und 26:28 gegen den Vizemeister relativiert die klare Niederlage. „Unter den Umständen, unter denen wir antreten mussten“, sah Trainer Christian Pampel das 0:3 als „besser als erwartet an“.

Trainer Christian Pampel aus der Not geboren auf der Diagonalen

Trainer Christian Pampel? Nur auf dem Papier! In Wirklichkeit war der TSV-Coach aufgrund des dezimierten Kaders (nur neun Mimmenhausener Volleyballer auf dem Spielberichtsbogen) nach gut drei Jahren Pause wieder zurück auf dem Spielfeld! Aus der Not geboren, bot sich der 46-jährige ehemalige Weltklasse-Diagonalangreifer selbst auf. Lukas Baumgärtner verletzt, Richard Schaugg ja nicht mehr im Team – er musste mangels Alternativen Krifteler Kohlen aus dem Feuer holen.

TuS Kriftel macht in den ersten beiden Sätze so gut wie keine Fehler

Aber Kriftel machte in den ersten beiden Sätzen „so gut wie keine Fehler“, traf im Angriff fast alles. Und der TSV Mimmenhausen wurde „gleich mal gekillt“. Die Annahme der Gelb-Blauen vom Bodensee hatte mit „gewissen Wacklern“ den TuS-Angreifern phasenweise das Leben echt leicht gemacht. Die jungen Burschen „sind ja noch nicht wirklich auf Herz und Nieren getestet“, relativiert Pampel seine Kritik im nächsten Atemzug. Kapitän und (Not-)Libero Jan Jalowietzki (Johann Reusch verließ das Team, Tim Frings studienbedingt in Norwegen) kann‘s trotz Erfahrung alleine nur bedingt richten.

TSV Mimmenhausen verpasst nur knapp den Gewinn des Satzes

Während der 14-Mann-Kader des Gastgebers also in den ersten beiden Sätzen gut spielte, ohne vom TSV Mimmenhausen dazu gezwungen worden zu sein, drehte sich das Blatt im dritten Durchgang. „Jetzt gelangen gewisse Sachen“, urteilt Pampel. „Das hat mir sehr gut gefallen.“ Kriftel weniger. Aus dem dominanten wurde ein hinter den Gästen her hechelnder Favorit, der es nicht schaffte, den Rückstand von bis zu vier Punkten aufzuholen. „Da hat man gesehen“, so Pampel, „dass unter Druck gesetzt Kriftel Fehler macht.“

Auch die Satzbälle fünf und sechs nicht genutzt

Weil die Spieler von Trainer Tim Schöne „die besseren“ sind, mit Druck deshalb viel besser umgehen können als Mimmenhausen, ließen sie sich auch von vier Mimmenhausener Satzbällen (20:24) nicht aus der Ruhe bringen. Der TSV schon. Er machte auch mit Satzball Nummer fünf und sechs den Sack nicht zu. Belohnte sich nicht für eine ansprechende Leistung und unterlag 26:28. Nicht überraschend Pampels Kommentar, der – die Fairness verlangt das – seinerseits am TuS-Block gescheitert war: „Das 0:3 stört mich ein bisschen, weil wir den Satz hätten gewinnen müssen.“

Pampel wird zum MVP gewählt

Insgeheim war jedoch Pampel ehrlich froh, dass die Partie schon nach drei Sätzen zu Ende war. „Ich kann aufgrund meiner Verletzung nicht mehr trainieren“, sagte er. „Ob ich einen vierten Durchgang körperlich durchgestanden hätte?“ – und lässt die Antwort offen. Dass der 1,98-Meter-Mann mit mehr als 200 Spielen für die Nationalmannschaft auch ohne topfit zu sein, alleine mit seiner unglaublichen Technik noch immer herausragend ist, bewies er am Samstag in der Sporthalle der Weingartenschule. Aber: Mit dem Satz „gewisse Sachen haben mir ganz gut gefallen“ meinte er auf keinen Fall, dass er MVP wurde.

TSV Mimmenhausen: Markovic (AA), Ehlers (MB), Pampel (D, MVP), Rauber (AA), Zippel (MB), Hornung (Z), Jalowietzki (L), Schmitt (Z).