2. Volleyball-Bundesliga: TuS Kriftel – TSV Mimmenhausen (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Weingartenschule). – Mimmenhausen hatte das Klassenziel Versetzung sportlich klar verfehlt. Mit einer Wild Card aber bereitet sich der Volleyballclub dennoch auf seine achte Punkterunde in der zweithöchsten deutschen Liga vor. Dass der TSV nur aufgrund besonderer Umstände mit dabei ist: Für Kapitän Jan Jalowietzki und Crew „ist der Punkt akzeptiert“. Bitter sei der Abstieg für ihn und die blau-gelben Volleyballer gewesen. Aber das Grübeln, das viele Nachdenken über die Gründe seien abgehakt. Die Tage und Wochen nach Saisonschluss beschäftigten sie, „aber nun hängen sie uns nicht mehr im Nacken!“ Sportlich habe der TSV das Beste aus seiner Situation gemacht, stößt Trainer Christian Pampel ins gleiche Horn „nur für den Klassenerhalt reichte es nicht“.
Ziel des TSV Mimmenhausen ist der Klassenerhalt
Das soll anders werden. Ziel des TSV Mimmenhausen ist nach wie vor der Klassenerhalt. Den kann die im Vergleich zum Vorjahr „quantitativ besser aufgestellte Mannschaft“ (Pampel) auch auf sportlichem Wege möglich machen. Einfacher werde das in „einer Liga mit keinem schwachen Team“ nicht, weiß Pampel. Nicht zuletzt aufgrund der Veränderungen im Team empfiehlt sich Zurückhaltung.
Richard Schaugg (D), Bogdan Birkenberg, Philipp Friedrich (beide MB) – der TSV muss erfahrene Spieler ersetzen. Schaugg spielt jetzt in der 2. Österreichischen Liga bei Wolfurt, Birkenberg hing seine Volleyballschuhe an den Nagel und Friedrich wechselte zum Ligakonkurrenten TSV Rottenburg. Dass dann auch noch Johann Reusch den Verein aus beruflichen Gründen verließ, ein richtig schwerer Schlag ins Kontor. Verzichten muss der Trainer auf einen der besten Liberos der 2. Liga. Der unersetzliche Stimmungsmacher Reusch zog vom See an die Spree.
Kapitän Jan Jalowietzki ist überzeugt
Und so sitzen also Christian Pampel und sein neuer Co-Trainer Bogdan Jalowietzki am Mittwochabend in der Halle des Bildungszentrums Salem. Auf einem Turnkasten beobachten sie ihre alten und neuen Spieler. Sie haben – der Kasten verschwindet schnell – beim Testspiel mit Wolfurt viel zu kommentieren. Zu deutlichen Worten in der ersten Satzpause sieht sich Pampel genötigt. Danach setzt sich die höhere Qualität der Mimmenhausener anstandslos durch. Pampels Motto ist und bleibt, unabhängig von Punkten: „Individuell vorankommen, Sachen trainieren und umsetzen.“ Jalowietzki ist überzeugt von dieser Richtung. „Einer der Gründe“, erinnert der Kapitän, „warum wir abgestiegen sind, war, dass die Spieler jung und unerfahren waren.“ Er betreibe seit 24 Jahren Volleyball, „länger als meine Teamkollegen alt sind“! Aber Pampels Ansatz: Spieler besser machen, habe nach katastrophalem Beginn im Laufe der vergangenen Saison für eine „stetig nach oben zeigende Lernkurve“ gesorgt.
Stetig steigende Lernkurve vom ersten Duell an
Darauf baut der TSV, der mit Yannik Schmitt (wechselt von der SSG Langen nach Mühlhofen) jetzt einen zweiten Zuspieler mit „tollem Ballgefühl“ im Team hat. Der 24-Jährige ist auch „ein sehr guter Trainer mit tollen Eigenschaften“, freut sich Pampel. Auch über Andrew Ehlers findet der TV-Coach lobende Worte. Der US-Amerikaner aus Plainfield, Illinois sei gut ausgebildet, habe „gutes Timing“, mache viele gute Sachen. Jetzt gilt für ihn wie fürs gesamte Team: Feinabstimmung in den Mannschaftsteilen. Daran wird gefeilt. Vor dem Auftaktspiel beim TuS Kriftel – und danach. Der Vizemeister ist Favorit. Aber Pampel hat einen Plan: „Wir wollen, dass Kriftel gut spielen muss“, sagt er. Und tut der TuS das nicht, „müssen wir da sein!“ Jan Jalowietzki jedenfalls rechnet mit „einer sehr spannenden Saison“.
Die verläuft anders als gewohnt: In einer Hauptrunde (13. September bis 21. März) steigt nur ein Team ab. In den Play-offs spielen dann die besten vier Teams aus der Süd- und Nord-Staffel den ersten deutschen Gesamtmeister der 2. Volleyball-Bundesliga aus.