Fußball-Landesliga: SV Geisingen – FC Gutmadingen (Freitag, 18 Uhr). Schon am sechsten Spieltag ist es soweit: Das Geisinger Orts-Derby steht an. Beide Mannschaften sind gut in die Saison gekommen, Gutmadingen hat zwölf Punkte, Geisingen acht. Beste Voraussetzungen für ein tolles Spiel vor einer möglicherweise ausgezeichneten Kulisse. Die Trainer sind sich im Vorfeld einig. „Für Geisingen mit 6400 Einwohnern ist es außergewöhnlich, zwei Teams in der Landesliga zu haben. So ein Aspekt muss doch die Fans locken“, betonen die Übungsleiter Stefan Pröhl (Geisingen) und Andreas Holdermann (Gutmadingen).

Das könnte Sie auch interessieren

Pröhl hat schon seit einigen Tagen bei seinen Spielern eine große Vorfreude auf das Derby ausgemacht. „Gutmadingen hat aktuell eine Phase, in der sie selbst die Favoriten bezwingen. Das spricht für diese Mannschaft, die seit Jahren eingespielt ist. Natürlich werden wir alles versuchen, um diesen Lauf zu stoppen.“ Der Heimvorteil sei in einer derartigen Partie weder Last noch Lust. Geisingen wolle zeigen, dass das jüngste 1:5 bei Südstern Singen ein einmaliger Ausreißer nach unten war und die Mannschaft, wie zuvor bewiesen, deutlich mehr Qualität besitzt.

Erst unmittelbar vor dem Anpfiff wird sich bei den Gastgebern entscheiden, ob der wichtige Simon Federle für einen Einsatz oder Teileinsatz bereit steht. Etwas mehr Sorgen hat Pröhl zwischen den Pfosten. Ali-Berkay Aslanbas, den Pröhl als einer der besten Torhüter der Landesliga bezeichnet, wird nach seiner Verletzung in Singen definitiv nicht spielen können. Völlig unsicher ist, ob Vertreter Michael Riffel im Tor stehen wird, denn auch der ist angeschlagen.

Die Gutmadinger werden die nur vier Kilometer lange Anreise mit einer ganz dicken Brust und wohl dem ganzen Dorf im Rücken antreten. Die bisherigen Ergebnisse, die Partie in Dettingen ausgenommen, zeigen, dass die Mannschaft sich noch einmal weiter entwickelt hat. „Unsere Motivation könnte vor dem Spiel nicht größer sein. Für mich hat die Partie das Flair eines Pokalspiels, aber man sollte die Begegnung in ihrer Bedeutung auch nicht überziehen“, betont Holdermann.

Das könnte Sie auch interessieren

Gutmadingen darf wieder auf die Dienste von Schlussmann Moritz Küssner zurückgreifen, der am vergangenen Spieltag sehr gut von Moritz Neidhart vertreten wurde. Holdermann ließ sich im Vorfeld nicht entlocken, welcher Torhüter beginnt. Bis auf den länger verletzten Ahmet Keysan ist bei Gutmadingen der komplette Kader fit. Stellt sich die Frage, welcher Trainer noch ein Ass im Ärmel hat? Holdermann: „Ich kenne Geisingen aus meiner Zeit als Trainer in Bräunlingen. Die Elf ist kampfstark und ähnlich strukturiert wie wir. Es wird ein toller Fußballabend.“

FC Königsfeld – FC Radolfzell (Sonntag, 15 Uhr). Beide Mannschaften sind in der Tabelle mit jeweils sechs Punkten nach vier Spielen Tabellennachbarn. Bei der Saisonzielsetzung trennt die Vereine jedoch einiges. Königsfeld hat allein den Klassenerhalt ausgegeben, Radolfzell möchte in der Tabelle ganz weit oben mitspielen. Beide trafen erst im vergangenen Juni dieses Jahres in einem Punktspiel aufeinander. Königsfeld setzte sich damals auf eigenem Platz mit 3:2 durch.

Das könnte Sie auch interessieren

„Wir werden Radolfzell nicht am aktuellen Tabellenstand messen. Nach meinen Informationen sind dort einige verletzte Spieler wieder zurück. Nach dem schwachen Start wird Radolfzell bei uns alles versuchen, um die Trendwende einzuleiten. Wir haben nach dem Erfolg in Öhningen weiteres Selbstvertrauen getankt. Gut wäre es für uns, sollte uns der Führungstreffer gelingen“, sagt Mike Seidel vom Trainerteam in Königsfeld. Für ihn ist klar, dass sich die Gastgeber nicht verstecken werden. Zunächst einmal mahnt Seidel jedoch eine taktische Disziplin an, so wie in Öhningen. Königsfeld müsse gut gestaffelt stehen und die berühmten Nadelstiche setzen.

Personell steht allein hinter Maurice Fossé noch ein Fragezeichen, der in Öhingen angeschlagen vom Platz gehen musste. Ansonsten haben die FCK-Trainer freie Auswahl. „Die Spieler trainieren so gut, dass sie es uns Trainern schwer machen. Seit ich in Königsfeld bin, gefällt mir die hohe Intensität in den Einheiten“, ergänzt Seidel. Einiges spricht für die gleiche Start-Formation wie in Öhningen. Allein aus taktischen Gründen könnte es kleinere Veränderungen geben.

FV Walbertsweiler-Reng. – FC Neustadt (Samstag, 16 Uhr). Das Tabellenschlusslicht empfängt den Vorletzten. Schon früh in der Saison geht es für beide Teams um sehr viel. Ein Sieg ist Pflicht, um die magere Bilanz von erst einem Punkt bei beiden Mannschaften aufzubessern und nicht frühzeitig den Anschluss zu verlieren. Beide standen schon in der vergangenen Saison tief im Tabellenkeller. Damals setzte sich Walbertsweiler auf eigenem Platz mit 2:0 Toren durch, während Neustadt im Jahnstadion mit 5:0 die Oberhand behielt. Das wird jedoch am Samstag keine Rolle mehr spielen.

Das könnte Sie auch interessieren

„Beide Mannschaften werden sicherlich nicht vor Selbstvertrauen strotzen, was die Aufgabe nicht einfacher macht. Wie schwer es in Walbertsweiler ist, mussten wir in den vergangenen Spielen schon oft erfahren. Wir müssen die Situation im Kopf ausblenden, was nicht leicht ist“, sagt FCN-Trainer Sascha Waldvogel. Ein Problem der Hochschwarzwälder ist aktuell der Torabschluss. Magere drei Treffer gelangen in fünf Begegnungen. „Wir versuchen, im Training daran zu arbeiten und haben uns einige Spielformen ausgedacht. Es ist ja nicht so, dass wir uns keine Möglichkeiten erarbeiten. Wir müssen nur kaltschnäuziger abschließen“, wünscht sich Waldvogel. Dass Neustadt treffen kann, haben Spieler wie Thomas Fischer, Sam Samma, Marvin Waldvogel oder Steffen Rohrer schon oft bewiesen.

Verzichten muss der FCN-Trainer auf Markus Tritschler, der sich in einen einwöchigen Urlaub abgemeldet hat. Ansonsten stehen alle Protagonisten zur Verfügung. Waldvogel betont immer wieder, dass er in seiner Mannschaft eine Entwicklung sieht. Diese sollte jetzt auch in den Ergebnissen zum Ausdruck kommen, sonst beginnt frühzeitig der Abstiegskampf.

Videos, Storys und Infos zur Landesliga, Staffel 3, finden Sie hier: