Oliver Wnuk verrät einen sehnlichen Wunsch: "Es wäre ein großer Traum für mich, in Konstanz einen Kommissar zu spielen. Ich habe angefangen, an einem Film zu schreiben, der an Fasnacht in Konstanz spielt." Wann er gesendet wird, stehe noch nicht fest.

Glonki-Orden? Was ist das?

Dies verriet der Schauspieler aus Konstanz beim Narrenhock im Restaurant Kastaniengarten auf der Insel Mainau, wo ihm die Paradiesvögel den Glonki-Orden verliehen. Von dem hatte Oliver Wnuk zuvor noch nie etwas gehört.

Umso verwunderter war er, als vergangenes Jahr die Anfrage bei ihm eintrudelte, ob er diese Auszeichnung entgegennehmen würde. Als Absender zeichnete die Hofnarrenzunft Mainauer Paradiesvögel. Dass der Meteorologe Jörg Kachelmann den Orden als bisher einziger erhalten hatte, wusste Wnuk bis dahin auch nicht.

Der erste Ordensträger im Jahr 2000: Jörg Kachelmann, neben ihm Catherina Bernadotte.
Der erste Ordensträger im Jahr 2000: Jörg Kachelmann, neben ihm Catherina Bernadotte. | Bild: Insel Mainau / Seeger-Press

Ist das ein Trick von Versteckte Kamera?

Der in Konstanz geborene und aufgewachsene Schauspieler war ausgesprochen misstrauisch angesichts dieser Einladung. "Ich habe zuerst gedacht, das ist eine perfekte Nummer für eine versteckte Kamera", erzählte er. Zudem war und ist der Glonki-Orden nicht im Internet zu recherchieren.

Erst seine Anfrage bei Mainau-Geschäftsführerin Bettina Gräfin Bernadotte brachte Klarheit. "Wir haben jemanden gesucht, der einen Bezug zu Konstanz hat. Oliver Wnuk hat den Humor dazu. Das ist, was die Fasnacht ausmacht. Er hat dann sofort zugesagt", berichtete Zunftmeister Kai Lehmann.

Ein Freund, ein guter Freund...

Als Laudator gewann die Hofnarrenzunft den Entertainer Tobias Bücklein. Ein Glücksgriff, denn die Fasnachter von der Mainau wussten nicht, dass Wnuk und Bücklein seit 15 Jahren eng befreundet sind. So war es für Bücklein ein Leichtes, die wichtigsten Lebensstationen und Persönliches von Oliver Wnuk nachzuzeichnen (erste Engagements am hiesigen Stadttheater, Wnuk als Backenbartträger).

Auch zwei Gemeinsamkeiten zwischen Kachelmann und Wnuk wusste Bücklein in gewohnt spitzer Weise hervorzuheben: Beide hätten Stress mit Frauen und mit Kommissaren zu tun.

Eine Erklärung für den Begriff Glonki brachte Bücklein ebenfalls mit: "Das ist ein nichtsnutziger Trottel, der sich zu keiner ernsthaften Arbeit bereitfindet". Kai Lehmann ergänzte: "Der Glonki ist jemand, der über sich selbst lachen kann."

Jedes Jahr mit Yvonne Catterfeld und Sohn zur Fasnacht in Konstanz...

Oliver Wnuk ist gestandener Fasnachter und lebt in Berlin, wo es gerade mal einen Umzug auf dem Ku'damm gebe. "Die hätten Nachhilfe nötig", betonte er. Seit sechs Jahren kommt er immer mit seiner Lebensgefährtin Yvonne Catterfeld, seiner 15-jährigen und hier geborenen Tochter und seinem fünf Jahre alten Sohn an Fasnacht für eine Woche nach Konstanz, wo seine Eltern leben.

"Es ist immer ein extremes Nachhausekommen. Mein Sohn ist mit der Fasnet aufgewachsen, der hat Null Angst", erzählt er.

...trotz frühkindlicher Hexenphobie

Ganz anders als Oliver Wnuk früher selbst. Als kleines Kind habe er eine ausgewachsene Hexenphobie entwickelt, weil ihn eine Wollmatinger Riedhexe zu Tode erschreckt habe. Um dieser Angst zu begegnen, entschloss er sich, selbst eine Maske aufzusetzen: Er wurde eine Münsterhexe.

Den Hexenspruch kann er immer noch fehlerfrei herunterrasseln. Wnuk erinnert sich noch daran, wie stolz er war, als er seine Mitgliedsnummer 23 erhielt und mithalf, die traditionellen Fasnachts-Fetzen über den Straßen der Niederburg aufzuhängen.