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Volleyball, DVV-Pokalfinale: VfB Friedrichshafen – Volleyball Bisons Bühl (Sonntag, 13.45 Uhr, Mannheimer SAP-Arena). 

Die Champions League wurde beim VfB Friedrichshafen erst mal zur Seite gepackt. „Der Fokus gilt dem Pokalfinale, und nur damit werden wir uns bis zum Sonntag beschäftigen“, sagte Kapitän Simon Tischer. Der einzige deutsche Club, der noch in allen drei Wettbewerben vertreten ist, konzentriert sich vollkommen auf das nächste große Finale.

„Wenn Du so viele Spiele hast, dann ist die Vorbereitungszeit auf den nächsten Gegner natürlich kurz“, erzählt Tischer. „Aber wir wissen, dass wir in Mannheim den nächsten Titel holen können und haben bereits vor der Reise nach Ankara über das Pokalfinale gesprochen.“ Am Donnerstag reisten die Spieler aus der Türkei zurück an den Bodensee, am Freitag standen zwei Trainingseinheiten auf dem Programm und schon am Samstag trainiert die Mannschaft zum ersten Mal in der SAP-Arena in Mannheim. „Wenn wir dann mal in Mannheim sind, dann geht alles ganz schnell“, sagt Tischer, der schon vergangenes Jahr den Pokal mit den Häflern holen konnte. „Dann steigt auch langsam die Vorfreude auf dieses große Ereignis.“

Tischer ist sich aber auch bewusst, dass er mit seiner Mannschaft klarer Favorit ist. Der VfB ist nunmehr 30 Spiele ungeschlagen, gewann seine beiden Spiele gegen Bühl in der Liga und ist außerdem Titelverteidiger des 61 Zentimeter hohen und 8,5 Kilo schweren Pokals aus gegossenem Aluminium. Von den „eigenen Gesetzen“ des Pokals will Tischer nur bedingt etwas wissen und gibt ein selbstbewusstes Ziel vor: „Wenn wir unser Niveau abrufen, das wir auch in den letzten Spielen gezeigt haben, dürfte es sehr schwer werden, uns zu schlagen.“ Über 10000 Zuschauer werden die Mannschaften am Sonntag anfeuern, mehr als 300 mitgereiste Fans werden die Häfler lautstark unterstützen. Der Gegner Bühl hat über 1000 Unterstützer im Gepäck – darunter eine Hand voll japanischer Volleyballfans, die ihren Volkshelden Masahiro Yanagida anfeuern. „Die Kulisse ist schon etwas Besonderes“, sagt Tischer und sieht deshalb vielleicht auch einen kleinen Vorteil für sein Team. „Wir sind das zwar nicht gewohnt, haben dieses Jahr aber schon im Supercup vor solch einem Publikum gespielt.“ Für Bühl sind solche Auftritte seltener.

Schon einmal fanden sich die Häfler in der Rolle des Favoriten wieder. 2015 patzte der große Rivale Berlin ebenfalls und die SVG Lüneburg stand dem VfB in Halle gegenüber. Lüneburg hatte damals keine Chance. Friedrichshafen nahm mit einem klaren 3:0 den Pokal mit an den Bodensee. Auch Simon Tischer führte damals schon Regie beim Rekordpokalsieger. „Lüneburg kam mit diesem großen Finale und den Erwartungen nicht richtig zurecht“, sagt er. „Vielleicht ist das auch in diesem Jahr unser Vorteil. Für Bühl ist das Pokalfinale ein noch größeres Ereignis und der Druck aus dem Umfeld scheint enorm hoch zu sein.“

Für Friedrichshafen wäre es der Titel Nummer 15 in der Sammlung, die Bühler könnten zum ersten Mal den Pokal gewinnen. (gek)