Kampfsport: Spektakuläre Kämpfe, schnelle K.o.‘s, heiße Stimmung und ein Fan-Bus aus Bochum ließen die Bodensee Fightnight XI in der Sporthalle Mühlhofen zu einem Kampfsport-Highlight weit über die Region hinaus werden. Das lag zum einen an den mehr als 1200 Besuchern in der Halle, aber auch an der internationalen Besetzung der 18 Kämpfe. Es waren Athleten aus ganz Deutschland, der Schweiz, Thailand, den USA und den Niederlanden im Ring – und aus Überlingen alleine acht.

Sportlicher Höhepunkt war sicherlich das Duell zwischen dem Überlinger Dimitrios Sapanazidis und Carsten Ringler aus Bochum. Der Nordrhein-Westfale brachte gleich einen ganzen Reisebus voller Fans mit. Dementsprechend stimmungsvoll war dann auch der Kampf um die deutsche Meisterschaft des Verbandes WBC Muay Thai.

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Dimitrios Sapanazidis übernahm von Beginn an das Ruder, doch Carsten Ringler erwischte den Überlinger in Runde vier hart am Kopf, sodass er eine tiefe Platzwunde hatte, die fast zum Abbruch geführt hätte. Doch der Grieche kämpfte taktisch klug weiter, ließ sich vom Blut im Gesicht nicht irritieren und holte den begehrten grünen Gürtel. Dafür musste er quasi direkt vom Ring aus ins Krankenhaus, um die Wunden nähen zu lassen.

Den zweiten deutschen Meistertitel des Verbandes WBC Muay Thai holte sich Renato Mansilla vom MT Kombat Sport aus Singen. Der Peruaner bewies einmal mehr, dass er im Ring kaum zu schlagen ist. Sein Gegner Marcel Niebur, der für das mexikanische Escondido Muay Thai Gym an den Start ging, hatte keine Chance. Der Wahl-Singener marschierte fünf Runden lang nach vorne und feierte anschließend seinen Sieg mit seiner Frau, seiner kleinen Tochter und seinem Vater, der extra für diesen Kampf aus Peru an den Bodensee kam.

Es wurde auch um Weltmeistertitel gekämpft

Außerdem wurden vom Weltverband AFSO zwei Weltmeisterschaften und eine deutsche Meisterschaft ausgetragen. Dabei schaffte es die Niederländerin Tyara Magalhaes, die amtierende Weltmeisterin Charly Glaser aus Esslingen zu schlagen. Der Stuttgarter Christopher Hopp biss sich fünf Runden lang gegen den US-Amerikaner Nick Krohn durch und behielt am Ende ganz knapp, aber einstimmig, die Oberhand und darf sich nun Weltmeister nennen. Neuer deutscher Meister der AFSO ist Amin Pour aus Regensburg, der gegen Valentin Kocher siegte, der für das thailändische Koh Samui kämpfte, da er mittlerweile dort lebt.

Für die Überlinger Kämpferinnen und Kämpfer vom gastgebenden Muay Thai Gym Mendez lief es durchwachsen. Ihre Duelle siegreich gestalteten der Boxer Fisnik Sylaj, der nach zehn Jahren sein Comeback gab, und die 14-jährige Anabell Greiner. Weniger erfolgreich lief es für Niko Moosherr, Jan Kammerer, Maximilian Schmucker, Denis Heit und die erst zehnjährige Mya Alessia Ruckwied.

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Für Veranstalter, Organisator und Trainer Sebastian Harms-Mendez wurde es eine ereignisreiche Nacht. Nicht nur deshalb, weil er acht Mal als Trainer am Ring stand. Der Supervisor der Verbände AFSO und WBC Muay Thai, Alessandro Sorce, hatte eine ganz besondere Überraschung dabei. Zum Karriere-Ende des Überlingers wurde eine Videobotschaft vom thailändischen Präsidenten des Weltverbandes WBC Muay Thai, Thanapol Bhakdibhumi, eingespielt. Außerdem nahm ihn Alessandro Sorce als Präsident des Weltverbandes AFSO mit dem „Lifetime-Award“ in die Hall of Fame auf.