von Karl-Heinz Arnold

Fußball: Bis zur 3. Liga ist das Kräftemessen vorbei, von der Oberliga Baden-Württemberg bis in die Tiefebenen der Landesligen aber ist am kommenden Wochenende nochmals Hauen und Stechen angesagt. Die Verquickungen sind dabei teilweise derart komplex, dass man beinahe schon den Rechenschieber braucht, um den Schlüssel zum erfolgreichen Saisonende zu finden. Und auch wenn die Bodensee-Clubs in den oberen Ligen nicht zu finden sind, sind sie doch von den dortigen Abschlüssen abhängig.

  • 3. Liga/Regionalliga: Mit dem VfB Stuttgart II und den Stuttgarter Kickers bekommt die Regionalliga Südwest zwei Absteiger aus der 3. Liga. Hinzu kommen vier Aufsteiger aus der Oberliga. Ob die Regionalliga statt drei gar vier oder fünf Absteiger in die Oberliga schickt, hängt davon ab, ob der Meister und/oder Vizemeister der Regionalliga (SV Waldhof Mannheim und SV Elversberg, Reihenfolge noch offen) die Aufstiegsspiele in die 3. Liga erfolgreich absolvieren. Sicher ist jedenfalls schon, dass die Badener SpVgg Neckarelz (16.) und SV Spielberg (17.) künftig in der Oberliga Baden-Württemberg spielen. Die Südbadener SC Freiburg II (15./33 Punkte) und Bahlinger SC (14./36) hingegen streiten sich mit dem FK Pirmasens (13./36) – einer aus dem Trio rettet sich, zwei müssen mit den Aufstiegsaspiranten zittern.
    Bahlingen und Freiburg treffen zudem am letzten Spieltag auch noch direkt aufeinander.
  • Oberliga Baden-Württemberg: Gratulation an den SSV Ulm zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Regionalliga, Glückwunsch an den FC Nöttingen zur Vizemeisterschaft und zur Teilnahme an den Relegationsspielen. Am Tabellenende wird der letzte Spieltag zum Krimi, wird es doch vier bis sechs Absteiger geben. Das hängt nicht nur davon ab, ob Bahlingen und Freiburg aus der Regionalliga runter kommen, sondern auch vom Abschneiden des FC Nöttingen in der Aufstiegsrunde. Sichere Absteiger sind der SC Pfullendorf und Germania Friedrichstal. Davor aber geht es zwischen Platz elf und 16 um jedes einzelne Tor, zumal die Mannschaften teilweise gegeneinander spielen. SGV Freiberg (16./38) empfängt den FC Villingen (11./41), kann diesen abfangen. Der Kehler FV (15./39) muss nach Friedrichstal reisen, der Freiburger FC (14./39) nach Pfullendorf. Die Stuttgarter Kickers II (13./40) haben Heimrecht gegen Sandhausen, der SSV Reutlingen (12./40) ebenso gegen Bissingen. Angenommen, Kehl sowie Freiburg und Villingen gewinnen, während gleichzeitig Stuttgart und Reutlingen verlieren, dann müsste selbst bei fünf Absteigern außer Pfullendorf kein Südbadener den Platz räumen. Umgekehrt kann es aber auch Kehl, Freiburg und Villingen in einem Rutsch erwischen.
  • Verbandsliga Südbaden: In Südbaden steht der Offenburger FV als Meister und Oberliga-Aufsteiger fest, in Baden der FC Astoria Walldorf II, und in Württemberg gibt es noch einen Dreikampf um den Titel.
    Geklärt ist auch, dass für Südbaden der 1. FC Rielasingen-Arlen als Vizemeister in die Relegation geht. Am Tabellenende kommen wieder die großen Rechenspiele. Nur, wenn außer dem SC Pfullendorf kein Oberligist runter kommt und die Rielasinger aufsteigen, hätte die Verbandsliga Südbaden drei Absteiger, ansonsten vier. Auch hier ist deshalb die Messlatte bei Platz zehn aufgelegt. Am letzten Spieltag empfängt der FC Singen (15./27) die zur Winterpause vermeintlich schon abgestiegene SpVgg F.A.L. (16./25) – eine Singener Niederlage würde das Abrutschen ans Tabellenende zur Folge haben und für die Frickinger vielleicht den Klassenerhalt bedeuten. Davor stehen drei Teams mit je 28 Punkten, die gegen bereits sichere Vereine antreten: FC Bötzingen (-43 Tore) gegen Bühlertal, VfB Bühl (-30 Tore) gegen Linx, FC Radolfzell (-19 Tore) in Auggen. Solvay Freiburg (11./30) hat die vermeintlich beste Ausgangslage, könnte aber bei einer Niederlage gegen Auggen und gleichzeitigen Erfolgen von Bötzingen, Bühl und Radolfzell plötzlich sogar sicherer Absteiger werden.
  • Landesliga, Staffel 3: Zu guter Letzt noch der Blick in die Landesliga, Staffel 3. Den Meistertitel und damit den direkten Aufstieg in die Verbandsliga machen die Schwarzwälder vom FC Neustadt (1./60/bei DJK Donaueschingen) und der FC Löffingen (2./57/gegen FC Furtwangen) untereinander aus. Allerdings sind die Löffinger Erfolgsaussichten aufgrund der um 15 Tore schlechteren Tordifferenz sehr mager.
    Ihrerseits müssen die Löffinger sogar noch einen Angriff des SC Konstanz-Wollmatingen (3./55/gegen DJK Villingen) befürchten. Als Meister der Staffeln 1 und 2 haben der 1. SV Mörsch und der FC Denzlingen den Aufstieg in die Verbandsliga schon geschafft.
  • Fazit für den Bezirk Bodensee: Am Tabellenende muss der Bezirk Bodensee auf jeden Fall Federn lassen, denn der FC Überlingen ist bereits abgestiegen. Wenn der Vizemeister den Aufstieg in die Verbandsliga schafft und aus dieser nur ein Schwarzwald-Bodensee-Club runterkommt (F.A.L. oder Singen – einen erwischt es auf jeden Fall), dann hätte die Landesliga 3 nur zwei Absteiger. Es könnten aber auch drei oder vier werden, die sich aus dem FC Hilzingen, TuS Bonndorf (einziger Schwarzwald-Vertreter im Abstiegsfeld) und SV Denkingen rekrutieren. Bei vier Absteigern sind selbst die Vorjahresaufsteiger Salem und Walbertsweiler-Rengetsweiler noch nicht aus dem Schneider.