In normalen Zeiten würde am 6. Januar, dem Dreikönigstag, die Villinger Fasnet eröffnet. Wenn der Narrenbrunnen in der Oberen Straße närrisch „geschmückt“ und die Narro-Figur aufs Brunnenpodest geschraubt wird, wenn dem OB gestrählt und zum Schein der Weihnachtsbeleuchtung der erste Narromarsch ertönt, dann bekommen viele Villinger, die alljährlich dem Spektakel zu Hunderten beiwohnen, glänzende Augen.

In Zeiten von Corona sind derlei Veranstaltungen, alle wissen es mittlerweile, hinfällig. Es gibt dieses Mal keine öffentlichen Fastnachtstermine. Gleichwohl gibt es Fastnacht, wenn auch anders. Denn „Fasnet“ ist auch das, was sich im Kopf abspielt. Denn dort nimmt bekanntlich jede Narretei ihren Anfang.

'An Dreikönig nach dem Essen rennt der Narro wie besessen...' Video: Narrozunft Villingen

Damit das jährliche Ritual der Fasneteröffnung nicht völlig hinten runter fällt, hat der SÜDKURIER die beiden Zunftmeister der Historischen Narrozunft gebeten, uns und die zahlreichen Fastnachtsfreunde in der Doppelstadt auf eine kleine, virtuelle Fastnachtseröffnung mitzunehmen.

Die beiden Zunftchefs und begeisterten Komödianten ließen sich nicht zweimal bitten. Kurzerhand inszenierten sie mit Unterstützung von Alex Brüderles Sohn Simon einen dem wahren Villinger Leben abgeschauten Sketch, dem ein jährlich wiederkehrendes Dreikönigs-Drama in den meisten Villinger Familien zugrunde liegt: Die Mutter findet, es sei noch Weihnachten, der Vater ist überzeugt, dass jetzt die Fasnet beginnt. Doch der kleine Sohn hat die Lösung zur Versöhnung...

Appell der Zunftmeister: 'Haltet Euch an die Regeln' Video: Narrozunft Villingen

Und wenn sie schon dabei sind, haben die Zunftchefs noch ein zweites Video produziert. Darin geht es um ernstere Dinge, nämlich die Fasnet in Zeiten von Corona. Zunftmeister Anselm Säger appelliert an die Vernunft des närrischen Volkes, sich an die Regeln zu halten. Vor allem: Keine privaten Stüble betreiben.