der Lokalredaktion

Die Narren halten Wort. Die Fasnacht in Zeiten von Corona verlief am Schmotzigen ganz so wie angekündigt, wobei der Abstand allein schon durch die arg reduzierte Anzahl von Narren gewährleistet war. Wo sich sonst üblicherweise Tausende in der Innenstadt tummeln, musste heuer schon genau hingeschaut werden, um überhaupt einen Narren zu sehen. Ab und an tauchte ein Häs auf, manchmal auch zwei und wenn‘s mehr waren, dann konnte von einem familiären Ausflug ausgegangen werden.

Die Jakobiner (im Bild Petra Geusch-Leuthe) machen kurzen Prozess und erklären Covis-19 für schuldig.
Die Jakobiner (im Bild Petra Geusch-Leuthe) machen kurzen Prozess und erklären Covis-19 für schuldig. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die Bilanz einer vom SÜDKURIER begleiteten rund zweistündigen Tour von zwei Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) fiel entsprechend aus: Es gab närrische Grüße für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und zwei Jugendliche beispielsweise nutzten die Gelegenheit, um sich in Sachen Corona-Verordnungen von den KOD-Männern auf den aktuellen Stand der Dinge bringen zu lassen.

Ist das ein Umzug? Oder arbeiten Ehrenpräsident Ekkehard Greis (links) und Präsident Harry Wölfle (rechts)?
Ist das ein Umzug? Oder arbeiten Ehrenpräsident Ekkehard Greis (links) und Präsident Harry Wölfle (rechts)? | Bild: Scherrer, Aurelia

Allerdings, zwei Ausnahmen gab es während der Tour. Kurz nach 13 Uhr wurde eine kleinere Ansammlung im Stadtgarten gemeldet, bei deren Auflösung die Polizei Platzverweise aussprach. Und etwa zwei Stunden später testete ein halbes Dutzend Narren an der Ecke Brücken-/Inselgasse verbale Grenzen aus. Die KOD-Mitarbeiter wurden angegangen, weil sie „keine echten Polizisten“ seien, es gab Beschimpfungen. Die KOD-ler blieben ganz die Ruhe, wiesen ihrerseits auf den Zweck der Verordnungen zum Zweck der Pandemie-Eindämmung hin.

Um 11.40 Uhr startet der kleine Kinderumzug des Münsterkindergartens. Ein Plan sorgt dafür, dass sie Eltern den Nachwuchs an ...
Um 11.40 Uhr startet der kleine Kinderumzug des Münsterkindergartens. Ein Plan sorgt dafür, dass sie Eltern den Nachwuchs an unterschiedlichen Orten abholen. | Bild: Scherrer, Aurelia

Womit der wahre Spielverderber der Fasnacht beim Namen genannt ist. Die Jakobiner benötigten heuer kein Tribunal, machten kurzen Prozess und erklärten Covis-19 sofort für schuldig. Still und heimlich hatten sie die Entscheidung an den einstmaligen Prangerplatz gehängt. Lediglich Revoluzzerin Petra Geusch-Leuthe schaute gegen 13.15 an der Richtstätte vorbei.

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Frohsinn und Witz trotz allem nicht verloren hatte Kurtle Köberlin. „Meine Monika backt den ganzen Morgen schon Fasnachtsküchle“, sagte das närrische Urgestein am frühen Mittag. Wer wollte, klingelte an der Haustür der Köberlins in Allmannsdorf, trat mit Maske herein, schnappte sich ein Küchle und ein Glas Sekt im Wohnzimmer und zog weiter auf die Terrasse – aber nie waren‘s mehr als zwei Personen und die Aktion ging stets ratzfatz über die Bühne.