Stefanie Hertel, Sie spielen am 31. August beim Pfullywood-Festival in Pfullendorf. Ein Konzert wie jedes andere?

Nein, im Gegenteil: Es wird ein ganz besonderer Konzertabend, auf den ich mich schon sehr freue. Als die Anfrage vom Veranstalter kam, habe ich sofort zugesagt. Es wird eine Abba-Tribute-Show mit Sinfonieorchester unter freiem Himmel geben. Ich bin ein großer Abba-Fan, bei Dancing Queen und anderen Titeln bin ich immer sofort auf der Tanzfläche. Neugierig bin ich auf das große Orchester. Ich finde es musikalisch spannend, Abba-Hits mit einem Sinfonieorchester zu verbinden. Das macht noch einmal einen ganz besonderen Reiz aus.

Was ist Ihr Part bei diesem Festival?

Ich werde in Pfullendorf mit meiner Patchwork-Country-Rock-Band „More Than Words“ gemeinsam mit dem Berliner Schauspieler und Musicaldarsteller Stuart Sumner als Support Act auf der Bühne stehen. Stuart Sumner habe ich vor zwei Jahren am Musicaltheater kennengelernt, wir sind sehr gute Kollegen geworden.

Ich freue mich, wenn ich – wie in Pfullendorf – mit ihm und meiner familiär geprägten Band gemeinsam auf der Bühne bin. Wir werden zum einen als Special Guest die Abba-Show einleiten und dann noch vier Abba-Hits gemeinsam mit dem großartigen Orchester singen.

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Sie haben jüngst Ihr neue Single „Guter Mond“ veröffentlicht. Wie kam dieses Lied zustande?

Der Mond hat mich schon immer fasziniert und in seinen Bann gezogen. Er ist eine Konstante in meinem Leben und irgendwie immer da – und immer anders. Beim Songwriting für mein neues Album ist mir die Idee zu diesem Lied gekommen. Ich habe es meinem Mann vorgespielt und er war sofort begeistert. Nachdem im Juni mein Vater gestorben ist, bekam dieses Lied noch einmal eine ganz besondere Bedeutung. Das Songtexten über den Mond hat mir geholfen, die Trauer und den Verlust besser zu verarbeiten.

Wie entstehen bei Ihnen die Ideen für neue Lieder?

Mir geht es ähnlich wie meinem Mann. Die Muse küsst uns nicht auf Knopfdruck. Geistesblitze haben wir, wenn wir zum Beispiel im Auto sitzen und auf einer längeren Fahrt Ruhe haben. Bei mir sind Zugfahrten besonders kreativ. Wenn die Landschaft vorbeifährt und ich meine Gedanken schweifen lassen kann, gerate ich oft in ein Fahrwasser. Und dann entstehen die besten Ideen. So ist es auch beim aktuellen Album, das im kommenden Jahr erscheinen wird. Es wird ein Jubiläumsalbum.

Sängerin Stefanie Hertel (links), mit ihrer Tochter Johanna und Ehemann Lanny Lanner treten gemeinsam mit ihrer Band More Than Words auf.
Sängerin Stefanie Hertel (links), mit ihrer Tochter Johanna und Ehemann Lanny Lanner treten gemeinsam mit ihrer Band More Than Words auf. | Bild: dpa

2025 feiern Sie Ihr 40. TV-Jubiläum. Erinnern Sie sich noch an ihren ersten Auftritt?

Es sind Erinnerungsfetzen, die durch Fotos und Videos aufgefrischt werden. Mit sechs Jahren stand ich mit dem Lied „Teddybärjodler“ erstmals vor einer Fernsehkamera und sang „Ich wünch‘ mir einen kleinen Teddybär“. Es war in der Sendung Oberhofer Bauernmarkt im Fernsehen der DDR, meine Eltern haben mich begleitet. Den Fernsehausschnitt von damals gibt es noch heute.

Das Fernsehstudio, das mich als Sechsjährige faszinierte, ist mir noch präsent. Die beiden Kameramänner Klemens und Roland haben sich ganz rührend um mich gekümmert. Ich durfte zwischen den Proben an die Kamera und Knöpfe drücken. Klemens Peisker, einer der bekanntesten Kameramänner der DDR, habe ich dann später bei vielen anderen Sendungen wiedergesehen. Das war immer eine große Freude.

Welche Bedeutung hat diese Premiere?

Dieser Fernsehauftritt war ein ganz wichtiger Moment. Erstmals auf einer Bühne gestanden war ich schon zwei Jahre zuvor, im Dezember 1983. Ich war damals vier Jahre alt. Als ich vor rund zwei Jahren 40. Bühnenjubiläum hatte, habe ich es nicht gefeiert und thematisiert. Von diesem ersten Auftritt gibt es keine Fotos und Videos.

Der Start im Fernsehen dagegen war sehr eindrücklich – und setzte meine spätere musikalische Karriere in Gang. Deshalb will ich dieses Jubiläum nächstes Jahr feiern. Ich bin stolz und dankbar, dass sich mein Leben und die Musik so entwickelt haben.

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Sie sind Solokünstlerin, stehen aber auch mit Bands vor der Kamera? Was ist Ihnen lieber?

Mein Herz schlägt für die Vielfalt und gegen Einseitigkeit. Deshalb bin ich auf ganz vielen verschiedenen Feldern unterwegs – ich mache Musik, singe solo und in verschiedenen Bands, ich stehe im Musicaltheater auf der Bühne und moderiere Fernsehsendungen. Gemeinsam Musik zu machen ist etwas Tolles, ich genieße das sehr. Es verbindet mich mit Menschen, aber auch mit Regionen.

Mit meinen Musikerkolleginnen Anita und Alexandra Hofmann aus Meßkirch zum Beispiel habe ich schon häufiger zusammengearbeitet. Wir haben gemeinsam gesungen, auf der Bühne getanen und vor Ort Musikvideos gedreht. Das hat Spaß gemacht. Es waren sehr schöne Projekte und es war immer ein gutes, lustiges Miteinander.