Tina Fröhlich

Härtetest, Stresstest, Testlauf: Am Samstagnachmittag unterzogen sich nicht nur die Eishockeycracks, sondern auch die komplette Wild-Wings-Organisation sowie die Crew rund um die Schwenninger Arena einer finalen Formüberprüfung. Zum ersten Mal seit rund anderthalb Jahren durften wieder Zuschauern ins Stadion, über 2000 kamen schließlich. Die Eingangskontrollen liefen recht geschmeidig, drinnen gab es die durchaus zu erwartenden, kleineren Probleme. Die Ordner waren im wahrsten Sinne des Wortes die gefragtesten Objekte, schließlich waren für viele Fans die neuen Plätze ungewohnt. Dazu kamen Maskenverweigerer von der Fankurve bis in die neueröffnete Karl-Storz-Lounge. Um 14:29 Uhr ward es dann Licht. Die neue LED-Beleuchtung der Halle sorgte für ein völlig neues Stadion-Gefühl und Sprecher Domenic Liebing wurde dank der neuen Tonanlage auch endlich richtig verstanden.

Panther starten gut ins Spiel

Und so konnte es losgehen mit dem ersten Heim- und letzten Testspiel. Die SERC-Fans waren gleich voll da, die Augsburger Panther allerdings auch. Die Bayern verzeichneten die ersten nennenswerten Chancen, Joakim Eriksson im Tor der Wild Wings wurde gut warmgemacht. Die Panther bestimmten im ersten Drittel weitestgehend das Geschehen, Schwenningen zeigte dagegen viele kleine Ungenauigkeiten. Aber die Hausherren verzeichneten auch die beste Chance. Patrik Lundh traf nach feiner Vorarbeit von Ken-André Olimb nur die Latte.

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Führung und Ausgleich innerhalb von 79 Sekunden

Im zweiten Abschnitt wurde es erst mal voller auf den Strafbänken. Wie auf ein geheimes Kommando hin hatten sich nach gut zwei Minuten gleich mehrere Spieler in der Wolle, es setzte wenig überraschend Strafen hüben wie drüben. Augsburg blieb die etwas genauere Mannschaft, aber die Wild Wings fanden langsam ihre Rhythmus. Eine doppelte Überzahl ebnete schließlich den Weg zur Führung. Als die Panther gerade wieder einen Mann zurückerhielten, traf Travis Turnbull nach einer schönen Passstafette über Johannes Huss und Niclas Burström zum 1:0. Doch der Vorsprung hielt nicht lange: Nur 79 Sekunden später stellte Adam Payerl ebenfalls in Überzahl den Ausgleich her.

Derselbe Panther sorgte auch gleich zu Beginn des Schlussabschnitts für Stille in der neuen Schwenninger Fankurve. Erneut stocherte Payerl im Powerplay die Scheibe zum 1:2 über die Linie. Dieses Mal brauchten die Gastgeber nicht lange für die Antwort. Neuzugang Max Görtz traf mit einem schönen, präzisen Schuss wiederum in Überzahl zum 2:2. Die Partie war nun sehr ausgeglichen, das Tempo weiter sehr hoch. Die Schwäne erspielten sich die besseren Möglichkeiten, doch weder Daniel Pfaffengut noch Turnbull verwerteten. Augsburg hingegen traf: Marcus Eisenmenger staubte gut vier Minuten vor Schluss ungehindert zum 2:3 ab. Doch Schwenningen kam nochmals zurück. Kapitän Turnbull vollendete einen wunderbaren Pass von John Ramage zum 3:3.

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Max Görtz sorgt für Entscheidung

Es gab also einen Nachschlag. Und hier glänzte erneut Neuzugang Max Görtz. Die Wild Wings nutzten wiederum ein Powerplay. Colby Robaks großartigen Pass schweißte Görtz zum viel umjubelten 4:3 in die Maschen. „Wir haben ein bisschen passiv angefangen und Augsburg hat viel Druck gemacht. Wir sind dann aber gut zurückgekommen. Das letzte Drittel war das Beste, da zahlt sich unsere Fitness aus. Es war ein wunderschönes Tor zum Sieg. Das freut mich erst mal für die Fans, aber auch für die Mannschaft“, war auch Schwenningens Trainer Niklas Sundblad zufrieden.

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So konnten sich Fans und Team anschließend ganz entspannt bei einer kleinen Mannschaftspräsentation auf dem Eis besser kennenlernen. Die Stimmung dabei war prächtig und dürfte wohl bis kommenden Freitag anhalten. Dann wird es gegen Bremerhaven zum ersten Mal richtig ernst für die Wild Wings. „Die Vorbereitung war insgesamt sehr gut, jetzt schauen wir nach vorne auf den Saisonstart“, so Sundblad. Und Travis Turnbull beendete diesen erfolgreichen Nachmittag mit dem Ausruf Richtung Fans: „Wir sind bereit, let‘s go!“

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