Die beiden Trainer wählten nach dem Heimspiel der Wild Wings gegen Ingolstadt fast die gleichen Worte: „Die Schwenninger haben mit großem Herz gekämpft“, sagte Ingolstadts Coach Kurt Kleinendorst. Sein Gegenüber Helmut de Raaf betonte: „Das große Herz und die Energieleistung waren entscheidend.“

Die personell gebeutelten Schwenninger haben sich nach 0:1-Rückstand mit Leidenschaft ins Spiel gekämpft. Dass der 4:3-Sieg glücklich, aber auch verdient war, zweifelte Kleinendorst nicht an: „In bin enttäuscht, wie wir gespielt haben. Dies soll allerdings die Schwenninger Leistung nicht schmälern. Es ist ein faires Ergebnis.“

Sieger im Nachteil?

Helmut de Raaf nahm aus dem Doppel-Wochenende gegen den ERC Ingolstadt eine interessante Erkenntnis mit: „Für den Sieger wird es im zweiten Spiel schwieriger. Ein Spieler hat meist die letzten Eindrücke einer Partie im Kopf. Da taten sich die Ingolstädter am Freitag leicht. Man vergisst dann oft, wie hart man die ersten 50 Minuten arbeiten musste.“ Übrigens war auch Kleinendorst in diesem Punkt ähnlicher Meinung: „Nach dem 6:1-Heimsieg fehlte bei uns in Schwenningen die richtige Einstellung“, meinte der Panther-Coach.

Heimstärke

Auffallend ist in den vergangenen Wochen die unterschiedliche Ausbeute der Wild Wings auf heimischem und fremdem Eis. Vier der letzten fünf Partien in der Helios-Arena gewannen die Schwenninger. Dagegen gingen sie auswärts zuletzt sieben Mal in Folge leer aus.

Bitter für Ritter

Am Sonntag hatte der pausierende Torhüter Dimitri Pätzold über die gesamte Spielzeit einen Gesprächspartner: Toni Ritter. Der Stürmer durfte im Heimspiel gegen Ingolstadt nicht einmal aufs Eis, war 60 Minuten lang Zuschauer. Dabei mussten die Wild Wings in dieser Partie ohnehin auf fünf Spieler verzichten. De Raaf meinte zu seiner Entscheidung, Ritter nicht einzusetzen: „Für einen 10. Stürmer ist es immer eine unglückliche Situation. Man kann nicht mit vier Reihen spielen, deshalb muss er warten, bis etwas passiert. Da jedoch die drei Angriffsreihen am Sonntag gut harmoniert haben, sah ich keinen Grund zu wechseln.“

Köln rutscht weiter ab

Die Kölner Haie stehen in der Tabelle zwar einen Platz vor den Wild Wings. Die Stimmung dürfte am Rhein allerdings um einiges schlechter sein als am Neckar. Köln ging in beiden Spielen am Wochenende (0:3 in München und 2:3 gegen Mannheim) leer aus. Bereits vergangene Saison hatte der vermeintliche Titelkandidat die Pre-Playoffs verpasst. Nun droht selbiges. De Raaf wunderte sich vergangene Woche über den Zeitpunkt des Trainerwechsels bei den Haien von Niklas Sundblad zu Cory Clouston: „Der neue Trainer hat die Mannschaft nur einmal trainiert und kennt zudem weder den Gegner noch die Liga.“

DEL im Free-TV

Jürgen Arnold, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Eishockey-Liga, teilte mit, dass Spiele der Deutschen Eishockey Liga weiterhin im Free-TV zu sehen sein werden. Dies vermeldet die Fachzeitschrift „Eishockey-News“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Ob der derzeitige Sender „ServusTV“ weiterhin dafür zuständig sein wird, ist offen. Allerdings gibt es offenbar auch Gespräche mit anderen Fernsehsendern. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke kündigte an, dass spätestens bis Ende Februar eine Entscheidung fallen soll.

Helmut de Raaf hofft natürlich, dass die Übertragungen der Deutschen Eishockey Liga weiterhin im Free-TV zu sehen sind: „Das ist nicht nur ein finanzieller Aspekt. Es ist auch enorm wichtig für unsere Sportart in Deutschland. Je größer die Zahl der möglichen Zuschauer, umso größer ist die Chance, für das Eishockey zu werben.“