Wer als Schiedsrichter in höheren Klassen tätig sein will, der muss auch bereit sein, weitere Entfernungen zu bewältigen. Dass der Weg von Felix Burmann demnächst gar bis nach Essen führt, hat mit der Schiedsrichterei aber nichts zu tun – er verändert sich beruflich.

Aufgewachsen in Ulm

Nachdem er sein Jura-Studium abgeschlossen hat und nun über den Sommer bei der Stadt Konstanz beschäftigt ist, fügt der 26-Jährige Ende September eine weitere Station seinem Lebenslauf hinzu. Geboren in Witten und aufgewachsen in Ulm, führt ihn das Referendariat vom Boden- an den Baldeneysee. Dem Schiedsrichteramt wird er dennoch treu bleiben: „Ich habe bereits Kontakt nach Essen aufgenommen und möchte dort weiterhin pfeifen.“

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Die Schiedsrichter-Prüfung legte er 2016 ab, als er nach Konstanz zog: „Das war eine gute Möglichkeit, auch außerhalb des Studiums Leute kennenzulernen.“ Bis dato hatte er noch beim FC Lehr (Ulm) in der Kreisliga B Fußball gespielt, doch dann hielt er es „für eine gute Idee, das mit dem Kicken sein zu lassen“.

Kurioser Auslöser

Auslöser war eine Gelb-Rote Karte, die er für ungerecht hielt, um dann beim Nachlesen zu seinem Erstaunen festzustellen, dass der Unparteiische regelkonform gehandelt hatte. Burmanns Erwartungen an die Schiedsrichterei wurden sogar noch übertroffen.

„Es war ein so schöner Ausgleich, am Wochenende rauszufahren und ein Spiel zu pfeifen, immer auf andere Sportplätze zu kommen“, sagt er. Am meisten freut er sich, wenn nach einem Spiel selbst Verlierer mit einem Wort des Lobes vorbeikommen. Aber er kennt auch die andere Seite: „Nach dem Abpfiff sollte eigentlich alles vorbei sein, aber für manche ist das nicht so. Da wird man sogar nach dem Schlusspfiff noch beschimpft.“

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2019, drei Jahre nach dem ersten Anpfiff, stieg er in die Bezirksliga auf. Auf dem Weg in die Landesliga kam ihm die Pandemie in die Quere. Wie es in Essen weitergeht, muss die Zukunft zeigen: „Ich muss erst mal abwarten, in welche Klasse ich dort als Schiri eingestuft werde.“