16 Jahre jung und als Schiedsrichter seit wenigen Monaten auf dem Spielfeld aktiv – für Jiyan Kösker passt das durchaus gut zusammen. Was bewegt einen Jugendlichen dazu, seine Freizeit zu einem Teil der Schiedsrichterei zu widmen? „Ich wollte mich fit halten und ich wollte etwas Neues ausprobieren.“ Und da er überzeugt war, dass ihm das Talent gegeben war, ging er im März 2023 den Neulingslehrgang an.
Seine Eltern waren anfangs skeptisch, „aber inzwischen erzählen sie in der Familie, dass ihr Sohn Schiedsrichter ist“. Was seine Leistung noch abrundet, ist die Tatsache, dass er zum Pfeifen öffentlich oder mit dem E-Roller fährt.
Köskers Begeisterung für den Fußballsport beschränkt sich nicht auf die Spielleitungen, sondern er spielt gerne selbst für die B-Junioren des VfR Stockach. „Alles auf der linken Seite“, so die Frage nach seiner Position.
Aus Fehlern lernt man
Und wer glaubt, dass damit alle Aktivitäten aufgebraucht sind, der vergisst den wichtigsten Aspekt: die Schule. Der junge Mann besucht die 10. Klasse der Realschule, steht also vor der Abschlussprüfung. Hinterher will er die schulische Ausbildung fortsetzen. Als Fernziel steht „irgendetwas mit Fußball oder Schiedsrichter“ vor seinen Augen, ansonsten eine Polizeilaufbahn.
Dies alles muss man wissen, um seinen Einsatz als Referee einzuschätzen, seit März hat er an die 20 Spiele geleitet, bei den Junioren und den Aktiven bis zur Kreisliga A. Als nach einem Spiel Männer meinten „Super Spiel, wo pfeifst Du?“, da sei das ein schönes Gefühl gewesen.
Dass es in jedem Spiel ein, zwei Sprüche anzuhören gelte, das sieht Kösker gelassen, „das gehört heutzutage wohl dazu.“ Probleme wegen seines Alters habe er auch bei den Aktiven keine, „denn ich bin recht groß und die denken bestimmt, ich bin älter“.
Fehler sind dazu da, dass man daraus lernt. Getreu diesem Motto ist es für Jiyan Kösker keine Frage, dass er auch Mitspielern zum Schiedsrichter-Amt raten könnte. „Viele trauen sich nicht, weil es immer mal Beleidigungen gibt. Wenn man aber gut ist, ist es ein schönes Hobby“, sagt der 16-Jährige. (kha)