Herr Gottesleben, was macht Ihrer Ansicht nach den Reiz am Tischfußball aus?
Das Besondere an dieser Sportart ist, dass es riesigen Spaß macht und einfach zu erlernen ist. Gleichzeitig ist es niederschwellig, da überall Kickertische stehen, die Tische recht günstig sind, jeder schnell Erfolgserlebnisse hat, es durch den permanenten Wechsel von Erfolg und Misserfolg (Tor und Gegentor) viele Emotionen erzeugt und man es von jungen Jahren bis ins hohe Alter spielen kann. Und das Kickern lädt förmlich durch die Nähe und die gegenüberliegende Position der Spieler zur Kommunikation ein.
Wie schwer ist es, das Bild des reinen Kneipensports, dass dem Tischfußball noch immer anhaftet, aus den Köpfen zu bekommen?
Nicht schwer. Bilder im Kopf entstehen dadurch, dass man etwas häufig sieht. Die Anzahl der Menschen, die Kickertische in Kneipen gesehen haben, wird geringer, da die Kickertische mehr und mehr in Firmen, Jugendeinrichtungen und Sportheimen stehen. Und spätestens dann, wenn das Kickern als Sport eine verstärkte mediale Aufmerksamkeit erzeugt und unsere Wettkämpfe aus den Sportstätten übertragen werden, sind das die Eindrücke, die haften bleiben.
Für wie realistisch halten Sie es, dass Tischfußball zur olympischen Disziplin wird?
Aktuell gibt es für uns in Deutschland das Ziel, Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund zu werden. Daran arbeiten wir und sehen uns auf einem guten Weg. Das Thema Olympia liegt nicht in unseren Händen, da der Weltverband ITSF dafür zuständig wäre, es dort jedoch kein konkretes Ziel ist.