Anfang 2020 war noch alles im Lot. Die närrischen Tage konnten unbeschwert über die Bühne gehen. Auch in Oberalpfen. Zu den Höhepunkten zählten hier die Bunten Showabende in der Remetschwieler Halle und der originelle Tratschabend in der Oberalpfener Halle. Drahtzieher waren bei beiden Veranstaltungen die Oberalpfener Leiterbachpiraten.

Beim Tratschabend steuerten aber auch die übrigen Vereine zum Programm bei, der Männergesangverein, die Frauengymnastikgruppe, die Feuerwehrabteilung und auch der Lauf- und Radlertreff. Seit 2015 fanden die Bunten Abende in der Remetschwieler Halle statt, die räumlich die besten Voraussetzungen bot. Schon allein das Motto weckte beim Publikum große Erwartungen. Die Nachfrage war groß, oft waren die Karten schon Wochen zuvor ausverkauft.

Ein Blick zurück auf das Jahr 2010, in der Halle Unteralpfen: Damals lautete das Motto „Unter Wasser“ und entsprechend war auch die Halle dekoriert. Das Publikum selbst hielt sich an Bord der „Titanic II“ auf. Dann ging es, gut gerüstet, auf „Jungfernfahrt.“ Köstlich war die Clown-Pantomime, die Martin Siebold und Ferhat Tetic in Szene setzten. 2015 nahmen die Narren in der Remetschwieler Halle die Senioren aufs Korn: „Lustig ist die Fasenacht, wenn Hörgerät und Hüfte kracht.“ Das Publikum war hin und weg, Regie führte zum ersten Mal Piratenkapitän Philipp Müller. 2017 hieß das Motto: „Gipfelstürmer im Alpfenland“.
Mit einem flotten Tanz eröffneten die feschen Oberalpfener „Madeln und Bueben“ das Programm. Als „Hopfen-Vroni“ führte Manfred Butz das Publikum an der Nase herum. Dabei pries er das Alpfener „Estelberg-Massiv“ als Eldorado für Bergsteiger an. 2016 luden die Piraten das Publikum zum chinesischen Neujahrsfest ein: „Chinese New Year“, so lautete das Motto. Entsprechend geschmückt war die Halle: ein Feuerdrache auf der einen Seite, die chinesische Mauer auf der anderen und an der Decke zahlreiche Lampions, natürlich „made in China“. Zu Beginn begrüßte „Seine Kaiserliche Hoheit“ (Philipp Müller) das Publikum. 2019 waren die Piraten auf „Safari in Afrika“ unterwegs. Mit dabei waren auch zwei ältere Damen mit ihrem Rollator: Gabi Eckert und Barbara Frohmüller.

Anfang 2020, vor Beginn der Pandemie, zogen die Narren bei ihrem „Piraten-TV“ nochmals alle Register. Geboten wurde ein bunter Mix aus Show, Tanz, Tricks, witzigen Monologen und gepfefferten Dialogen. Auch beim Tratschabend in der Oberalpfener Halle mischten die Piraten beim Programm mit. Zu den Höhepunkten des Abends zählte alljährlich die Büttenrede des Oberalpfener Ortsvorstehers Armin Arzner.
Ein kleiner Trost
Beim letzten Mal übertraf er sich selbst und trat gleich zweimal auf, erst als „Bauer Armin“, der sich über die schlechten Zeiten beklagte, dann als gestrenger „Ordnungshüter“, der den nachlassenden Ordnungssinn der Bevölkerung aufs Korn nahm. In diesem Jahr bleibt den närrischen Volk nur ein kleiner Trost: die Narrenzeitung der Piraten, die am Wochenende ausgegeben wird.