Susanne Kanele

Mit 3000 Hästrägern erwartet die Besucher am Sonntag, 17. Februar, nur ein kleines Narrentreffen in Bad Säckingen. Vor zwölf Jahren haben sich die Narren der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) bereits in Bad Säckingen getroffen, weshalb viele jetzt ein Fest mit einem großen Narrensprung erwartet haben.

Maisenhardt-Joggele treiben ihr Unwesen bei der Bad Säckinger Fasnacht – die Sicherheit spielt dabei aber auch eine große Rolle.
Maisenhardt-Joggele treiben ihr Unwesen bei der Bad Säckinger Fasnacht – die Sicherheit spielt dabei aber auch eine große Rolle. | Bild: Susanne Kanele

Das ist Zunftmeister Rolf Meyer durchaus bekannt. Trotzdem: „Wir haben bewusst ein kleineres Narrentreffen gewählt, was nicht immer auf Verständnis gestoßen ist“, erklärt Meyer. „Aber wir möchten das Brauchtum pflegen und uns nicht mit den Massen brüsten. „Wir möchten ein Narrentreffen aus Traditionsbewusstsein wie unsere Väter und Großväter.“ Immerhin wird das anstehende Narrentreffen von allen Beteiligten ehrenamtlich gestemmt. „Außerdem tun wir den Zuschauern keinen Gefallen, wenn sie vier Stunden und mehr für den Umzug am Straßenrand stehen müssen“, so Meyer.

Krankenhaus fehlt

Doch das ist es nicht allein. Auch das Thema Sicherheit ist ein großes. „Inzwischen sind die Sicherheitsbestimmungen so umfangreich, dass wir als Verein in unserer Größe einen Umzug mit noch mehr Teilnehmern gar nicht stemmen könnten“, erklärt Rolf Meyer. Die Sicherheitsbestimmungen, aber auch das fehlende Krankenhaus in Bad Säckingen sind zwei Gründe dafür, warum sich die Narrenzunft bereits von Beginn der Planungen vor anderthalb Jahren an mit den Organisationen wie Polizei, THW, Feuerwehr, DRK und dem Bad Säckinger Ordnungsamt an einen Tisch gesetzt hat.

Damit das Narrentreffen so sicher verläuft wie diese friedliche Guzle-Übergabe des Wallbacher Schnarchzapfen, hat die Narrenzunft Bad ...
Damit das Narrentreffen so sicher verläuft wie diese friedliche Guzle-Übergabe des Wallbacher Schnarchzapfen, hat die Narrenzunft Bad Säckingen ein umfangreiches Sicherheitskonzept mit allen Hilfsorganisationen auf die Beine gestellt. | Bild: Susanne Kanele

So wurde zum Beispiel festgelegt, dass es am Samstag, 16. Februar, keine Freinacht geben wird. „Um 3 Uhr ist Schluss“, so der Zunftmeister. Es wird weder Glas im Narrendorf in der Innenstadt ausgegeben, noch darf Glas mit hinein genommen werden. Strenge Kontrollen finden statt. Während des Brauchtumsabends am Samstag wird die Polizei verstärkt präsent sein und im Notfall eingreifen. Außerdem wird im Polizeirevier am Rathausplatz die Sicherheitszentrale für alle Rettungskräfte eingerichtet. Die Erste-Hilfe-Versorgung im Notfall ist im Konferenzraum im Untergeschoss des Kursaals. Ebenfalls im Kursaal ist für die Narren ein Maskendepot untergebracht, wo die teuren Stücke sicher aufbewahrt werden können.

Konfettiverbot und Parkkonzept

„Leider gilt während dem gesamten Narrentreffen auch ein Konfettiverbot“, bedauert Meyer. Um einen geordneten Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten, gehörte ein Parkkonzept zur Planung. Die Innenstadt bleibt gesperrt, weshalb die Besucher die Parkplätze außerhalb, unter anderem beim Scheffel-Gymnasium und in Stein bei der Novartis ansteuern sollten.

Mit öffentlichem Verkehr anreisen

Außerdem greift für Sonntag eine Sonderzugregelung. „Grundsätzlich sollten die Besucher besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen“, rät Meyer. „So ein Narrentreffen ist ein großer Aufwand für unseren Verein, weshalb wir dankbar sind, dass wir auch Unterstützung von außen bekommen“, freut er sich. „Zumindest die genannten Dinge lassen sich planen, aber wir tragen das Risiko auf Vorleistungen und haben auf das Wetter und andere Katastrophen leider keinen Einfluss.“