Damit sich Szenen wie am Berliner Reichstag am Bodensee nicht wiederholen, sorgt das Polizeipräsidium Konstanz vor. „Wie bei jeder anderen Demonstration werden wir laufend Informationen sammeln, bewerten und die Lage analysieren“, sagt Sprecher Uwe Vincon.
Anhand dieser Informationen entscheide man im Anschluss, welche Einsatztaktik sinnvoll ist und wie viele Polizisten eingesetzt werden. Ob Spezialeinsatzkräfte, Wasserwerfer, Pferdestaffeln und Hundeführer die Polizisten unterstützen, bleibt noch offen. „Hierzu kann ich mich leider nicht äußern“, so Vincon.
Wasserschutzpolizei und andere Einheiten auf Abruf
Wenn man es für nötig hält, könne man die Wasserschutzpolizei oder andere Einheiten jederzeit anfordern. „Momentan gibt es aber keinen Grund überstürzt zu handeln, zumal die Information noch neu und der Termin noch fern ist. Da kann sich noch vieles ändern“, sagt Vincon.
Sicher ist jedoch, dass sich auch bei der Demonstration in Konstanz Rechtsextremisten unters Volk mischen könnten, um ihr Gedankengut öffentlichkeitswirksam zu verbreiten.
Uwe Vincon beschäftigt dennoch ein anderes Klientel: „Konstanz ist nicht das Zentrum rechtsextremer Gesinnungsgenossen und wird es auch durch eine eventuelle Demonstration Andersdenkender nicht werden. Das Problem sind eher gewaltbereite Mitläufer, die friedliche Demonstrationen unterlaufen und dann für Aufsehen sorgen“, sagt der Polizeisprecher.

Man arbeite bei konfliktträchtigen Veranstaltungen deshalb eng mit anderen Behörden wie dem Landeskriminalamt zusammen, um solche Anzeichen frühzeitig zu erkennen und sie im Keim zu ersticken.
Wahrscheinlich wird auch die Thurgauer Kantonspolizei eine wichtige Rolle bei der Demo am 3. Oktober in und um Konstanz spielen. Denn Kreuzlingen befindet sich nicht einmal einen Steinwurf entfernt.
Schweizer Kantonspolizei handelt „situativ“
Die Kantonspolizei Thurgau beobachtet das Geschehen sehr genau und handelt – wie sie es ein Pressesprecher nennt – situativ. Bedeutet: Je nachdem, wie sich die Querdenker in den kommenden Wochen positionieren und mobilisieren, wird man auch im Kantonsgebiet Vorkehrungen treffen und sich zuvor mit der deutschen Polizei absprechen. Wie viele Polizisten dann für Sicherheit sorgen könnten, ist unklar. Einsatzmittel und Einsatztaktik bleiben geheim.
Fakt ist jedenfalls: Bis jetzt mussten sich die Eidgenossen über gewaltsame Querdenker auf Thurgauer Corona-Demonstrationen keine Gedanken machen. Ob das so bleibt, wird sich am 3.Oktober zeigen.