Seit dem frühen Morgen stehen in mehreren Städten im Südwesten Busse still.

Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit oder in die Schule wollte, der muss sich in Konstanz, Stuttgart, Karlsruhe und Baden-Baden eine Alternative überlegen.

Neben dem öffentlichen Nahverkehr betreffen die Warnstreiks auch Kitas, die Verwaltung und Bäder in vielen weiteren Regionen. Die Gewerkschaft Verdi erwartet rund 10.000 Teilnehmer im Südwesten, wie ein Sprecher mitteilte. Viele Kundgebungen sollen im Laufe des Tages stattfinden.

Konstanz: Busse fahren nicht und der Müll bleibt liegen

In Konstanz legen auch Angestellte der Entsorgungsbetriebe und der Stadtwerke ihre Arbeit nieder.

Auch der öffentliche Nahverkehr fährt nicht wie gewohnt. Wie die Stadtwerke Konstanz am Montag mitteilen, wird auch der Busbetrieb in der Konzilstadt bestreikt. Seehas und Fähre verkehren dagegen regulär. Mehr Informationen gibt es hier.

Auch Pfleger, Erzieherinnen und andere öffentliche Angestellte legen in der Konzilstadt am Mittwoch die Arbeit nieder. Auch die meisten städtischen Kindertagesstätten werden bestreikt. Um 12.30 Uhr ist eine Kundgebung auf der Marktstätte geplant. Ein Intensivpfleger nennt die Angebote der Arbeitgeberseite „unverschämt“. Bei Personalnot und Inflation sei die Streikbereitschaft hoch.

Bodenseekreis: Viele Kitas werden bestreikt

Auch in Friedrichshafen haben die landesweiten Streiks Auswirkungen. „Die Streikbereitschaft ist außergewöhnlich hoch und zwar in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes“, ist sich Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben, sicher.

Dabei trifft es besonders Familien, denn am Mittwoch, 22. März, werden alle städtischen Kindertageseinrichtungen ganztägig bestreikt. Auch die Städtischen Baubetriebe legen ihre Arbeit nieder.

Auch Betreuungseinrichtungen in Überlingen, Wangen, Markdorf und Meckenbeuren werden bestreikt.

Waldshut: Klinikum Hochrhein streikt am 23. März

Am Donnerstag, 23. März, soll am Klinikum Hochrhein gestreikt werden. Klinik-Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt: „Wir befürchten erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb. Wir werden für den 23. März eine reine Notfallversorgung planen.“ Mehr Informationen lesen Sie hier.

Öffentlicher Nahverkehr in Stuttgart und Karlsruhe betroffen

In der Landeshauptstadt betreffe der Warnstreik alle Stadtbahnen und Busse der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), wie das Unternehmen mitteilte. Die S-Bahn Stuttgart sei nicht vom Warnstreik betroffen. Sie wird von der Deutschen Bahn bedient. Auch einzelne Buslinien, die von Auftragsunternehmen betrieben werden, sollen fahren.

Besonders der Busverkehr ist in der Region Karlsruhe eingeschränkt. Bis auf wenige Ausnahmen stehen die Busse im Depot. Im Karlsruher Verkehrsverbund sind die Albtalverkehrsgesellschaft AVG (Solidaritätsstreik) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe VBK gemeinsam zum Arbeitskampf aufgerufen. Auch die meisten Tram-Linien und manche Stadtbahn-Linien stehen in der Fächerstadt still.

Verdi will Druck erhöhen

Mit den Warnstreiks will Verdi vor der dritten Verhandlungsrunde Ende März den Druck auf die Arbeitgeber nochmals erhöhen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als „nicht leistbar“ abgelehnt.

Bereits seit Wochen bekommen viele Bürgerinnen und Bürger im Südwesten die Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu spüren. Schon am Montag und Dienstag in dieser Woche wurde gestreikt. Nach Angaben von Verdi gingen rund 3500 Streikende unter anderem in Aalen, Heidenheim und Tübingen auf die Straße. Nach dem Mittwoch sollen auch am Donnerstag weitere Warnstreiks folgen. (dpa/sk)