3000 Euro extra vom Chef? Genau das ist mit der Inflationsprämie möglich, die die Bundesregierung mit ihrem dritten Entlastungspaket auf den Weg gebracht hat.

Ab sofort können Arbeitgeber ihren Beschäftigten die steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung auszahlen. Auch im Südwesten können sich einige über die Finanzspritze freuen – mal mehr, mal weniger.

Beschäftigte von ebm-papst haben Inflationsprämie schon erhalten

Anfang September hat die Bundesregierung das Konzept der Inflationsprämie vorgestellt – kurz darauf kündigte ebm-papst an, die Sonderzahlung zu gewähren. Deutschlandweit hätten die knapp 6000 Beschäftigte mit der Oktober-Abrechnung 500 Euro zusätzlich bekommen, steuer- und abgabenfrei.

Ein Mitarbeiter in der Produktion von ebm-papst.
Ein Mitarbeiter in der Produktion von ebm-papst. | Bild: Philipp Reinhard

„Wir freuen uns, dass wir unseren Mitarbeitern damit die Sonderzahlung in vollem Umfang zukommen lassen können und sie in der aktuellen Zeit mit stark steigenden Lebenshaltungskosten unterstützen zu können“, sagt Hauke Hannig, Pressesprecher der ebm-papst-Gruppe. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Mulfingen und Werk in St. Georgen zählt zu den führenden Herstellern von Ventilatoren und Antrieben.

AP&S prüft zweite Sonderzahlung

Auch der Sondermaschinenhersteller AP&S aus Donaueschingen-Aasen unterstützt seine Mitarbeiter in der aktuellen Situation: Bereits im Juli – also noch vor dem Beschluss der Bundesregierung – erhielt jeder Beschäftigte eine Sonderzahlung in Höhe von 800 Euro. „Derzeit prüfen wir, ob wir im Dezember eine weitere Prämie auszahlen können“, sagt Cäcilia Wegner, Leiterin der Personalabteilung.

Airbus: Je 1500 Euro für 120.000 Mitarbeiter

Nicht nur in Immenstaad am Bodensee, sondern weltweit erhalten die rund 120.000 Airbus-Mitarbeiter eine Inflationsprämie, erklärt ein Sprecher des Unternehmens. Auch Auszubildende und Leiharbeiter sollen die Sonderzahlung bekommen, auf Führungsebene ist beim Level Senior Manager Schluss.

1500 Euro beziehungsweise Pfund bezahlt Airbus in seinen Heimatländern bis zum Jahresende, also in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien.

In den anderen Ländern werde die Prämie aus einem Prozentsatz des durchschnittlichen lokalen Grundgehalts berechnet. Der Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern sei der Ansicht, dass diese Lösung am besten geeignet sei, um die Beschäftigten kurzfristig bei der Bewältigung der derzeitigen Inflation zu unterstützen, so der Sprecher weiter.

Tarifabschluss: Chemie- und Pharmabeschäftigte erhalten Inflationsprämie

Eine tarifliche Inflationsprämie in Höhe von insgesamt 3000 Euro, aufgeteilt in zwei Zahlungen à 1500 Euro, erhalten die bundesweit 580.000 Beschäftigten der Chemie- und Pharmaindustrie. Teilzeitbeschäftigte erhalten eine anteilige Zahlung, mindestens aber 500 Euro.

Auch für Auszubildende gibt‘s 500 Euro. Darauf haben sich Arbeitgeber und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) im Oktober geeinigt. Spätestens im Januar 2023 und im Januar 2024 soll die Sonderzahlung fällig werden.

Davon profitieren auch Arbeitnehmer in der Region: Bei sto werde die erste Tranche mit der Dezember-Abrechnung ausgezahlt, sagt Personalchef Thade Bredtmann. In Deutschland erhielten etwa 2500 Beschäftigte des Stühlinger Baustoff-Herstellers die Inflationsprämie.

Das könnte Sie auch interessieren

Tarifabschluss IG Metall: 3000 Euro in zwei Teilen

Auch die Beschäftigten von ZF, Rolls Royce Power Systems oder Diehl Defence erhalten insgesamt 3000 Euro als Inflationsprämie erhalten. Die Sonderzahlung ist ein Ergebnis des Tarifabschlusses mit der IG Metall – genau wie Lohnerhöhungen. Die Inflationsprämie soll in zwei Teilen à 1500 Euro bis Februar 2023 und Februar 2024.

Die mehr als 3000 Beschäftigten des Medizintechnikunternehmens Karl Storz in Deutschland profitieren schon früher: Sie erhalten bereits mit dem Novembergehalt die vollen 3000 Euro ausgezahlt, wie das Unternehmen mitteilt. Auch für Auszubildende, dual Studierende und Beschäftigte in Altersteilzeit gebe es die komplette Summe. Praktikanten, Werkstudenten, Bacheloranden und Masteranden sowie geringfügig Beschäftigten zahlt Karl Storz 500 Euro Bonus.

Teilnehmer einer Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall während eines Warnstreiks in Pfullendorf.
Teilnehmer einer Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall während eines Warnstreiks in Pfullendorf. | Bild: Silas Stein, dpa

Lidl, Kaufland und Co.: Schwarz Gruppe zahlt Inflationsprämie

250 Euro für Tarifbeschäftigte, 75 Euro für geringfügig Beschäftigte: Mit diesen Einmalzahlungen unterstützt die „Schwarz Gruppe“ ihre Mitarbeiter. Zu dem Konzern zählen unter anderem Kaufland und Lidl. Laut eigenen Angaben wird die „Schwarz Gruppe“ 40 Millionen Euro für die Inflationsprämie ausgeben, die 175.000 Mitarbeitern in Deutschland zugute kommt.

Rückmeldung an den Autor geben