Im Jahr 2025 gab es in Deutschland in den ersten sechs Monaten etwa 1,21 Millionen Straßenverkehrsunfälle, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Bei rund einer Million Unfälle blieb es bei einem Sachschaden, bei etwa 139.800 Unfällen wurden Personen verletzt oder sogar getötet. Die Gründe für die Unfälle sind vielseitig, einer davon ist überhöhte Geschwindigkeit. Um dieser Einhalt zu gebieten, setzen Kommunen und Polizei unter anderem Blitzer ein. Wer geblitzt wird, muss mindestens mit einer Geldbuße rechnen. In einigen Städten müssen Temposünder besonders viel bezahlen.
Blitzer: In welchen Städten wird beim Blitzen das meiste Bußgeld gezahlt?
Wer geblitzt wird, der muss teilweise tief in die Tasche greifen. Die Spanne ist groß: Von 20 Euro Bußgeld bei bis zu zehn km/h zu schnellem Fahrens außerhalb der Ortschaft, bis zu 800 Euro Strafe bei mehr als 70 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts. Bei letzterem Vergehen kommen laut dem Bußgeldkatalog 2025 zudem noch zwei Punkte in Flensburg sowie drei Monate Fahrverbot dazu.
Laut einer Analyse des Auto-Portals Leasing Markt verdienen einige Städte in Deutschland besonders viel an Rasern. Auf Platz 1 der Rangliste steht die baden-württembergische Stadt Karlsruhe. Sie erhält knapp 92 Euro Bußgeldeinnahmen pro Pkw. Außerdem hat sie mit etwa drei stationären Blitzern pro 10.000 Pkw die meisten Geräte im Einsatz. Insgesamt nimmt Karlsruhe 13 Millionen Euro pro Jahr an Bußgeldern für das Blitzen ein.
Leipzig liegt mit durchschnittlich 83 Euro Bußgeld pro Pkw auf Platz 2. Hamburg und Berlin erzielen zwar höhere Gesamteinnahmen, allerdings liegen sie aufgrund der deutlich höheren Fahrzeugzahlen im Pro-Kopf-Vergleich hinter Karlsruhe. Hamburg belegt den 3. Platz des Rankings und erhält durchschnittlich 58 Euro Bußgeld pro Pkw. Die absoluten Einnahmen der Verkehrssünder liegt jährlich bei 47 Millionen Euro. Berlin landet mit durchschnittlich rund 24 Euro Bußgeld pro Pkw auf dem 6. Platz im Ranking. Die Hauptstadt nimmt pro Jahr etwa 30 Millionen Euro durch zu schnelles Fahren ein.
Übrigens: Wie viel Autofahrer zahlen müssen, wenn sie zu schnell gefahren sind, lässt sich dem Bußgeldkatalog entnehmen. Auch bei Alkohol am Steuer oder bei Beleidigung anderer Verkehrsteilnehmer kann es teuer werden. Handys am Steuer sind ebenso nicht erlaubt.
Blitzer: In welcher Stadt gibt es die meisten Blitzer?
Durchschnittlich gibt es laut Leasing Markt bundesweit 3,69 Messstellen pro 10.000 Pkw. Potsdam hat zwar mit insgesamt 68 Messstellen deutlich weniger als Berlin mit 571, allerdings ist die brandenburgische Hauptstadt deutlich kleiner als Berlin und liegt mit knapp neun Messstellen pro 10.000 Pkw deutschlandweit auf dem ersten Platz mit den meisten Blitzern.
Bei den mobilen Blitzern hingegen liegt Flensburg ganz vorne. Dort sind pro 10.000 Pkw 0,44 Geräte im Einsatz und damit doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Blitzer-Tabelle: In diesen Städten müssen Autofahrer am meisten zahlen
Leasing Markt zufolge sind die nachfolgenden zehn Städte jene, in denen Temposünder am meisten bezahlen müssen:
Platz | Stadt | Bußgeldhöhe pro gemeldeten Pkw | Stationäre Blitzer pro 10.000 Pkw | Mobile Blitzer pro 10.000 Pkw | Messstellen pro 10.000 Pkw |
1 | Karlsruhe | 91,98 Euro | 2,62 | 0,42 | 4,74 |
2 | Leipzig | 82,94 Euro | 1,37 | 0,43 | 6,07 |
3 | Hamburg | 57,80 Euro | 0,48 | 0,26 | 5,61 |
4 | Mainz | 74,87 Euro | 0,89 | 0,10 | 6,30 |
5 | Köln | 38,59 Euro | 1,29 | 0,22 | 3,84 |
6 | Berlin | 24,28 Euro | 0,38 | 0,14 | 4,59 |
7 | Dresden | 62,19 Euro | 1,13 | 0,17 | 3,91 |
8 | Potsdam | 32,81 Euro | 0,65 | 0,13 | 8,85 |
9 | Hannover | 31,36 Euro | 1,79 | 0,04 | 3,40 |
10 | Wuppertal | 16,65 Euro | 1,89 | 0,04 | 3,40 |
Übrigens: Autofahrerinnen und Autofahrer müssen Bußgeld-Bescheide nicht akzeptieren und können Einspruch dagegen einreichen. Um den Blitzern zu entgehen, werden Blitzer-Apps immer beliebter, allerdings sind sie verboten. Auch wenn der Beifahrer sie nutzt, sind sie nicht erlaubt.