Emeli Glaser

Im September sind die Veranstaltungskalender der pittoresken Orte am Gardasee normalerweise voll mit Veranstaltungen wie Märkten, Feuerwerken, Theatervorführungen und Kunstausstellungen. Doch in diesem Jahr wurden traditionelle September-Events wie das Volksfest „Sagra del Ceo“ in Verona vorübergehend abgesagt. Der Grund: Eine Tropen-Krankheit greift aktuell um sich, wie das Auswärtige Amt auf seiner Website schreibt: „Seit Ende Juli 2025 werden aus den Regionen Emilia-Romagna und Veneto über steigende Fallzahlen von Chikungunyafieber berichtet.“ Worum es sich bei dem Virus handelt und wie gefährlich es ist, aktuell am Gardasee Urlaub zu machen, erfahren Sie hier.

Auch interessant: Am Gardasee sind in dieser Saison weniger Urlauber zu Gast als üblich. Ein Grund dafür sind die steigenden Preise, die am Gardasee für Badevergnügen, Hotels, Restaurants und Co. fällig werden.

Tropen-Virus am Gardasee: Vor diesem Virus warnt das Auswärtige Amt

Bei dem Chikungunyafieber handelt es sich laut Auswärtigem Amt um eine Viruserkrankung, die normalerweise in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas vorkommt. Übertragen wird sie von der Mückengattung Aedes, zu der auch die Tigermücke zählt, die sich wegen des Klimawandelns und der Globalisierung zunehmend auch in Europa verbreitet. Wird man durch einen Mückenstich mit dem Chikungunya-Virus infiziert, setzen nach zwei bis zwölf Tagen Symptome wie Gelenkschmerzen, hohes Fieber und Ausschlag ein. Hinzu kommen können Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen.

Die akute Phase der Erkrankung endet dem Auswärtigen Amt zufolge in der Regel nach sieben bis zehn Tagen, die vollständige Genesung kann sich allerdings über Monate ziehen. Nicht immer heilt die Krankheit spurlos, denn sie kann bei Betroffenen Rheuma-ähnliche Beschwerden hinterlassen. Todesfälle treten aufgrund des Chikungunyafiebers nur äußerst selten auf. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bislang nicht bestätigt.

Übrigens: Ein beliebtes Ausflugsziel am Gardasee sorgte zuletzt für Frust statt Fernblick – Besucher berichteten von Chaos, Warteschlangen und enttäuschten Erwartungen. Außerdem: An einem beliebten Urlaubsort am Gardasee ist das Baden aktuell verboten, denn im Wasser lauert eine unappetitliche Gefahr

Warnung vor Tropen-Virus: Ist es aktuell sicher, Urlaub am Gardasee zu machen?

Laut dem italienischen Gesundheitsinstitut ISS sind seit Anfang 2025 landesweit 208 Fälle von Chikungunyafieber bestätigt. Bisher wurden keine Todesfälle gemeldet. Aktuell schätzt das Auswärtige Amt es unter bestimmten Voraussetzungen als sicher ein, nach Italien und insbesondere an den Gardasee zu reisen. Urlaubern wird empfohlen, sich vorsorglich beim Arzt oder der Ärztin über eine Impfungsmöglichkeit gegen das Chikungunyafieber zu informieren. Darüber hinaus rät die Behörde dazu, sich im Italienurlaub insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen zu schützen.

Nach Angaben der Naturschutzorganisation NABU kann man sich am besten vor Stichen schützen, indem man im Freien lange Kleidung trägt und sich wo möglich in Räume zurückzieht, deren Fenster mit Insektengittern gesichert sind. Was laut NABU nicht hilft: Elektrische Fallen, die durch ihr UV-Licht Insekten eher anlocken.

Auch interessant: Das Chikungunyafieber ist nicht die einzige Tropenkrankheit, die ihren Weg nach Italien findet: In mehreren Regionen Italiens häuften sich zuletzt die Infektionen mit dem West-Nil-Virus. Außerdem: Am Gardasee sterben immer wieder Schwäne, doch auch Urlauber können helfen, die Tiere zu schützen.