Stefanie Eller

Die Geschichte der Menschheit ist geprägt von grausamen Epochen – nicht nur das dunkle Mittelalter war von Brutalität gezeichnet. Immer wieder spielte auch die Folter von Menschen eine zentrale Rolle, um Angst zu säen, Geständnisse zu erzwingen oder Macht zu demonstrieren. Hier werfen wir einen Blick auf einige der grausamsten Foltermethoden aller Zeiten.

Die grausamsten Foltermethoden aller Zeiten: In der Antike

Die Kreuzigung

Die Kreuzigung zählt zu den grausamsten Foltermethoden der Antike und wurde besonders im Römischen Reich angewandt. Dabei wurde das Opfer an einen Kreuzbalken genagelt oder gefesselt, um qualvoll zu sterben. Laut der Seite Worldhistory wurde diese Strafe ursprünglich an Kriegsgefangenen vollzogen und später auf Hochverrat ausgeweitet, insbesondere bei Verschwörungen gegen den Herrscher.

Kreuzigungen sind nicht nur auf die Antike beschränkt, sondern kommen bis heute vor. So berichtete die BBC über Fälle in Syrien, bei denen ISIS Gegner öffentlich an Kreuze band und ausstellte, um andere abzuschrecken. Auch in Jemen und Saudi-Arabien wurden ähnliche Praktiken dokumentiert, bei denen Körper nach der Hinrichtung zur Schau gestellt wurden, um die Macht der jeweiligen Gruppe zu demonstrieren.

Skaphismus

Skaphismus galt als eine der grausamsten Foltermethoden der Antike. Laut Britannica wurde das Opfer zwischen zwei Booten oder in einem hohlen Baumstamm festgesetzt und zwangsernährt – vordergründig mit Milch und Honig. Diese Diät verursachte starken Durchfall, der im geschlossenen Raum zurückblieb.

Um die Qual zu verstärken, wurde das Opfer mit derselben Mischung eingerieben und der Sonne ausgesetzt, wodurch Insekten angelockt wurden. Diese begannen, das Opfer zu beißen und zu stechen, was letztlich zu einem langsamen und qualvollen Tod durch Infektionen oder Austrocknung führte.

Das Mittelalter und die grausamsten Foltermethoden aller Zeiten

Die eiserne Jungfrau

Die Eiserne Jungfrau ist ein berüchtigtes Folterinstrument, das häufig mit dem Mittelalter in Europa in Verbindung gebracht wird. Laut Medieval Britain gibt es jedoch historische Zweifel, ob sie tatsächlich existierte oder später erfunden wurde. Beschreibungen dieses Geräts finden sich in verschiedenen historischen Texten.

Dieses Folterinstrument wird als großer, sargähnlicher Metallbehälter dargestellt, oft mit innen liegenden, spitzen Stacheln. Wenn das Opfer hineingesetzt und die Tür geschlossen wurde, durchbohrten die Stacheln den Körper. Diese waren so positioniert, dass sie wichtige Organe knapp verfehlten, was das Leiden verlängerte und den Tod qualvoll machte.

Das Räderbrechen

Das Räderbrechen, auch bekannt als das Katherinenrad, war ein Folter- und Hinrichtungsinstrument, das laut Medivial Britain im Mittelalter vor allem für besonders schwere Verbrechen eingesetzt wurde. Der Verurteilte wurde auf ein großes Rad aus Holz oder Metall gebunden, oft mit ausgestreckten Gliedmaßen. Der Vollstrecker begann dann, die Knochen des Opfers mit einem Hammer zu brechen, meist zuerst die Arme und Beine. Diese Methode verursachte extreme Schmerzen und führte zu einem langsamen, qualvollen Tod.

In einigen Fällen wurde das Rad auch über den Körper des Opfers gerollt, was die Knochen zertrümmerte und schwere innere Verletzungen verursachte. Nach der Hinrichtung blieb der Körper des Verurteilten oft zur Abschreckung öffentlich auf dem Rad zur Schau gestellt. Aufgrund der brutalen Natur dieser Bestrafung gilt das Räderbrechen als eine der grausamsten Foltermethoden aller Zeiten.

Auch in der frühen Neuzeit präsent: die grausamsten Foltermethoden aller Zeiten

Das Vierteilen

Das Vierteilen war eine grausame Strafe, die im mittelalterlichen England insbesondere bei Hochverrat verhängt wurde. Wie Britannica erklärt, begann die Prozedur damit, dass der Verurteilte an ein Pferd gebunden und zur Hinrichtungsstätte geschleift wurde. Dabei kam manchmal ein Schlitten zum Einsatz, der das Opfer lebend zum Galgen brachte.

Die Strafe beinhaltete oft mehrere Schritte: Zuerst wurde der Täter gehängt, jedoch selten bis zum Tod, danach lebend ausgeweidet und die Eingeweide verbrannt. Anschließend folgten Enthauptung und das Vierteilen, bei dem die Gliedmaßen an vier Pferde gebunden und in verschiedene Richtungen gezogen wurden.

Berühmte Opfer dieser Strafe sind der walisische Prinz David ap Gruffudd im Jahr 1283 und der schottische Patriot William Wallace im Jahr 1305. Beide wurden für Hochverrat, Mord und andere Vergehen verurteilt. Diese brutale Praxis wurde bis ins 19. Jahrhundert angewandt und schließlich 1870 offiziell abgeschafft.

Die Daumenschrauben

Zu den grausamsten Foltermethoden aller Zeiten gehört die Daumenschraube, auch bekannt als Pilliwinks. Dieses einfache Gerät, das in der Frühen Neuzeit häufig eingesetzt wurde, bestand aus einer Schraube und einer Metallplatte. Das Opfer musste seine Finger oder Daumen zwischen diese klemmen, während durch Drehen des Griffs der Druck auf die Gliedmaßen erhöht wurde.

Dieser Druck führte zu enormen Schmerzen und konnte die Knochen brechen oder zermalmen. Laut Medieval Britain wurde die Daumenschraube oft genutzt, um Geständnisse zu erzwingen oder Strafen zu verhängen, was häufig zu dauerhaften Verletzungen führte.

Die grausamsten Foltermethoden aller Zeiten in der Moderne

Waterboarding

Zu den grausamsten Foltermethoden zählt auch das Waterboarding, eine Technik, bei der der Opfer auf dem Rücken liegt und Wasser in Mund und Nase gegossen wird. Der Kopf ist tiefer als die Füße positioniert, was das Einatmen von Luft unmöglich macht, während der Wasserfluss das Ertrinken simuliert.

Der qualvolle Erstickungsreiz und die Panik setzen fast sofort ein. Laut Britannica wurde Waterboarding seit Jahrhunderten in verschiedenen Kriegen eingesetzt, unter anderem während der spanischen Inquisition und im Zweiten Weltkrieg. Trotz des Verbots durch die Genfer Konventionen wurde die Methode nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erneut vom US-Geheimdienst CIA gegen Terrorverdächtige eingesetzt. Die Folter wurde international heftig kritisiert, da die Opfer unter dem extremen Druck oft falsche Informationen preisgaben, nur um das Leiden zu beenden.

Einzelhaft

Eine der grausamsten Foltermethoden, die auch heute noch praktiziert wird, ist die lang andauernde Einzelhaft. Bei dieser Methode werden die Opfer oft über Monate oder sogar Jahre isoliert, ohne Kontakt zu anderen Gefangenen oder manchmal sogar zu Gefängnispersonal. Laut Amnesty International kann Einzelhaft, je nach Dauer und den Umständen, als eine Form der Folter betrachtet werden, insbesondere wenn sie mit Reizentzug einhergeht. Dies führt häufig zu schweren psychischen und physischen Schäden, wie Depressionen, Panikattacken, Schlaflosigkeit oder sogar Suizidgedanken.

Weiße Folter, zu der auch die Einzelhaft zählt, hinterlässt keine sichtbaren körperlichen Spuren, zerstört jedoch die Psyche der Betroffenen. Viele Opfer dieser perfiden Folterart verlieren den Mut, Widerstand zu leisten, aus Angst vor erneuter Inhaftierung.

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