Stefanie Eller

Das Mittelalter war eine Epoche, die durch Grausamkeiten geprägt war – sichtbar sowohl in den brutalen Foltermethoden als auch in den blutigen Schlachten. Zahlreiche blutige Auseinandersetzungen brachten entsetzliche Verluste und Tod in großem Ausmaß. Das sind einige der tödlichsten Schlachten des Mittelalters.

Die Schlacht von Jaran Manjur: Eine der tödlichsten Schlachten im Mittelalter

Die Schlacht von Jaran Manjur, ausgefochten am 6. Februar 1298, zählt zu den tödlichsten des Mittelalters. In dieser Auseinandersetzung trafen laut Sky History die Truppen des Delhi-Sultanats, eines islamischen Reichs im Gebiet des heutigen Indien, auf eine Armee des mongolischen Chagatai-Khanats. Die Mongolen hatten in einer brutalen Kampagne zahlreiche Dörfer zerstört und Verwüstung hinterlassen, bevor die Armee des Sultanats ihnen bei Jaran Manjur entgegentrat.

Zeitgenössischen Berichten zufolge verloren die Mongolen in dieser Schlacht über 20.000 Kämpfer. Verwundete Gefangene wurden teils sofort hingerichtet, andere nach Delhi gebracht und dort auf besonders grausame Weise von Elefanten zu Tode getrampelt.

Brutale Schlachten im Mittelalter: Die Schlacht von Bannockburn

Die Schlacht von Bannockburn, die am 23. Juni 1314 begann, zählt zu den tödlichsten des Mittelalters und war ein entscheidender Moment im Ersten Schottischen Unabhängigkeitskrieg. In dieser Schlacht trafen laut Sky History die Schotten unter der Führung von König Robert the Bruce auf die Truppen des englischen Königs Edward II.

Die englischen Truppen erlitten bei dem Kampf schwere Verluste, Schätzungen zufolge verloren fast 12.000 englische Soldaten ihr Leben. Nach dem Sieg gelang es den Schotten, das strategisch wichtige Stirling Castle zurückzuerobern, was für die später erfolgte Unabhängigkeit ein wichtiger Schritt war.

Die Schlacht von Crécy war eine der tödlichsten im Mittelalter

Die Schlacht von Crécy am 26. August 1346 war eine der bedeutendsten und tödlichsten Auseinandersetzungen des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. In dieser Schlacht besiegten laut World History die englischen Truppen unter König Edward III. und seinem Sohn Edward eine zahlenmäßig weit überlegene französische Armee unter König Philipp VI. Durch ihre Disziplin und den Einsatz des Langbogens konnten die Engländer den französischen Angriffswellen standhalten.

Berichten zufolge verloren die Franzosen etwa 14.000 Männer, darunter viele Ritter und Adlige, während die Engländer nur etwa 300 Verluste hinnehmen mussten.

Die Schlacht von Grunwald: Eine der tödlichsten Schlachten im Mittelalter

Die Schlacht von Grunwald zählt zu den bedeutendsten und tödlichsten Konflikten des Mittelalters. Am 15. Juli 1410 standen sich das polnisch-litauische Heer unter der Führung von König Władysław II. Jagiełło und Großfürst Vytautas sowie die Ritter des Deutschen Ordens gegenüber. Laut Britannica spielte sich die Schlacht nahe den Dörfern Grunwald und Tannenberg im heutigen Polen ab und endete mit einer Niederlage für den Deutschen Orden.

Der Deutsche Orden, der seit Jahrhunderten Expansion im Ostseeraum betrieb, verlor in dieser Schlacht etwa 8.000 Mann, weitere 14.000 wurden gefangen genommen. Die polnisch-litauischen Verluste beliefen sich auf rund 5.000 Soldaten.

Tödliche Schlachten im Mittelalter: Die Schlacht von Agincourt

Die Schlacht von Agincourt am 25. Oktober 1415 gilt als eine der tödlichsten Schlachten des Mittelalters und als Wendepunkt im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Wie Sky History berichtet, führte König Heinrich V. seine erschöpften und kranken Truppen in eine scheinbar aussichtslose Schlacht gegen die zahlenmäßig überlegenen Franzosen.

Jedoch setzte Heinrich auf seine Langbogenschützen, die das Schlachtfeld mit Pfeilen überzogen und die französischen Soldaten damit verwirrten. Die Franzosen kämpften sich durch tiefen Schlamm und verloren zunehmend die Kontrolle über ihre Pferde, was ihren Vormarsch massiv behinderte. Nach der brutalen Schlacht, in der die Franzosen über 6.000 Mann verloren, ließ Heinrich noch zahlreiche gefangene Soldaten hinrichten.

Der nächtliche Angriff von Targoviste: Brutale Schlacht im Mittelalter

Der nächtliche Angriff von Targoviste am 17. Juni 1462 gehört zu den mutigsten militärischen Aktionen von Vlad III., besser bekannt als Vlad der Pfähler. In dieser Schlacht führte Vlad laut Sky History überraschend einen Nachtangriff auf das Lager des osmanischen Sultans Mehmed II., der kurz zuvor Konstantinopel erobert und das Byzantinische Reich gestürzt hatte und nun eine Invasion in der Walachei plante.

Vor dem Angriff wagte sich Vlad sogar als verkleideter Türke in das feindliche Lager nahe der walachischen Hauptstadt Targoviste, um die Lage auszukundschaften. Nach diesem riskanten Erkundungsgang kehrte er zu seinen Truppen zurück und griff das osmanische Lager an. Schätzungen zufolge fielen bis zu 20.000 Männer bei diesem Überraschungsangriff. Vlad der Pfähler diente Bram Stoker übrigens als Vorbild für seinen Roman „Dracula“.

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