Lea Röhrig

Die Epoche des Mittelalters fasziniert Menschen auf der ganzen Welt. Um einen Eindruck vom Leben während dieser Zeit zu bekommen, reisen viele Personen zu bekannten Museen, Burgen oder auch historischen Städten. Doch neben der Pracht von Rittern und Burgen gab es auch die dunklen Seiten des Mittelalters. Besonders erschreckend sind die brutalen Foltermethoden, die damals angewendet wurden, um Geständnisse zu erzwingen oder Strafen zu vollziehen. Wir haben die fünf schrecklichsten Foltermethoden des Mittelalters recherchiert und räumen mit den Mythen auf, die sie umgeben.

Wissenswertes über das Mittelalter auf einen Blick:

  • Zeitraum: Das Mittelalter umfasst eine Zeitspanne von ungefähr tausend Jahren. Damit sind die Jahre zwischen dem Jahr 500 und dem Jahr 1500, also zwischen Antike und Neuzeit gemeint.

  • Religion und Kirche: Während des Mittelalters war die Gesellschaft stark durch den christlichen Glauben geprägt. Nach Angaben des Deutschen Historischen Museums hatte die Kirche zu dem Zeitpunkt eine enorme Macht und gab zu einem Großteil die gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen vor.

  • Ritter und Kreuzzüge: Während des Hochmittelalters, eine Epoche von 1000 bis 1250, spielten vor allem Ritter und Kreuzzüge eine zentrale Rolle. Die Kreuzzüge wurden von christlichen Mächten angeführt, mit dem Ziel, das Heilige Land und insbesondere Jerusalem von muslimischer Kontrolle zu befreien.

  • Wichtige Persönlichkeiten: Bei wichtigen Persönlichkeiten des Mittelalters handelt es sich in erster Linie und Geistliche oder wichtige Personen der katholischen Kirche. Lautdasmittelalterderblog.org zählen unter anderem Stephan Harding und Bernhard von Claivaux zu nennenswerten Persönlichkeiten.

Was sind Foltermethoden und wozu wurden sie im Mittelalter angewendet?

Laut spektrum.de handelt es sich bei Foltermethoden um körperliche oder seelische Bestrafungen, die darauf abzielen, einen Menschen bewusst zu quälen und ihn so zum Beispiel zu einem Geständnis zu zwingen. Die Person, die gefoltert wird, soll so in Angst und Schrecken versetzt und mit Druck und Macht geschwächt werden. Nach Angaben von geo.de stehen die verschiedenen Foltermethoden aufgrund ihrer Brutalität bis heute sinnbildlich für das finstere und dunkle Mittelalter. Erst in der Frühen Neuzeit wurden Gesetze eingeführt, die stärker festlegten, wann, unter welchen Umständen mit Foltergeräten gearbeitet werden durfte.

Brutale Foltermethoden im Mittelalter: Das ist der brutale Zungenbrecher

Anders als der Name dieser Foltermethode im ersten Moment vermuten lässt, geht es bei dem Zungenbrecher nicht etwa um einen Satz, der aufgrund seiner schwierigen Aussprache besonders herausfordernd ist, sondern um eine brutale Foltermethode während des Mittelalters. Nach Angaben der Schweizer Tageszeitung Blick.ch zählte der Zungenbrecher zu den fünf schlimmsten Foltermethoden während dieser Epoche. Mit einer überdimensionalen großen Schere und einer enormen Gewalt wurde dem Verdächtigen die Zunge herausgeschnitten. Die harten Metallgreifer der Schere umschlossen die Zunge, dann wurden die Schrauben immer fester angezogen, bis sich die Zunge schließlich mit einem einzigen festen Griff herausziehen ließ.

Die eiserne Jungfrau: Mythos oder Fakt?

Die „Eiserne Jungfrau“ ist eine berühmte Foltervorrichtung, die oft mit dem Mittelalter in Verbindung gebracht wird. Viele Menschen glauben, dass sie tatsächlich existierte und während der Inquisition verwendet wurde. Doch das ist nicht ganz korrekt: Die eiserne Jungfrau ist ein Mythos.

Nach Angaben von Geo.de handelt es sich bei der eisernen Jungfrau um eine große, steinerne oder eiserne Kiste, die innen mit spitzen Stacheln oder Eisenstiften ausgestattet ist. Diese Stacheln sollen das Opfer angeblich bis zum letzten Atemzug durchbohrt haben. Experten und Wissenschaftler können die Existenz der eisernen Jungfrau allerdings widerlegen - zumindest während des Mittelalters. Die eiserne Jungfrau wurde laut geo.de wahrscheinlich erst im 19. Jahrhundert erfunden und popularisiert, um das Bild des brutalen Mittelalters zu verstärken.

Die Zersägung ist eine der brutalsten Foltermethoden des Mittelalters

Auch das Zersägen einer Person zählt zu den schlimmsten Foltermethoden des Mittelalters. Nach Angaben von infranken.de wurde das Opfer hierbei nackt und kopfüber zwischen zwei Pfähle gespannt. Die Beine waren dabei gespreizt. Mit einer Säge haben die Peiniger dann den Verdächtigen Schritt für Schritt zersägt: Angefangen beim Schambein (Knochen des Beckens) bis hin zum Oberkörper. Durch diese Position strömte das Blut länger in den Kopf, bis das Opfer schließlich an seinen Verletzungen und den starken Schmerzen starb.

So wurden Menschen im Mittelalter bei der Pfählung gequält

Platz zwei der brutalsten Foltermethoden des Mittelalters wird von der Pfählung belegt. Hierbei handelt es sich um eine Foltermethode, bei der dem Verdächtigen mithilfe eines Hammers ein Pfahl in seinen Anus getrieben wird. Nach Angaben von spiegel.de wurden dem Opfer dabei die Beine immer weiter aufgespreizt, sodass der Pfahl mit voller Wucht eindringend konnte. Laut Blick.ch wurde das Anspitzen des Pfahlendes bewusst unterlassen, damit sich die Schmerzen verschlimmerten. Die Folge: Das Opfer spießte sich selbst immer weiter auf, bis es schließlich zu starken Organverletzungen und dem Tod des Gequälten kam. Laut Blick.ch gehörte die Pfählung zu den beliebtesten Foltermethoden im 15. Jahrhundert und wurde hauptsächlich in Rumänien praktiziert.

Platz 1: Diese Methode ist die qualvollste Foltermethode des Mittelalters

Laut geo.de ist der sogenannte „Trockene Zug“ die härteste aller Foltermethoden im Mittelalter. Hier wurden die Hände des Verdächtigen hinter seinem Rücken gefesselt und dann mithilfe einer Seilwinde in die Höhe gezogen. Wenn die Peiniger die Schmerzen des Opfers steigern und seinen körperlichen Zustand verschlimmern wollten, konnten sie zusätzlich Steine an Rücken und Beine des Verdächtigen befestigen. Das führte zu einer Erschwerung des Körpergewichts und brutalen Verletzungen, wie das Ausreißen der Arme und Muskeln.

Neben dem trockenen Zug gilt auch das sogenannte Todesrad als eine der qualvollsten Foltermethoden des Mittelalters. Nach Angaben von welt.de wurden dem Opfer bei dieser Methode zuerst die Arme und Beine gebrochen, um den Verdächtigen dann auf ein Rad zu spannen und seine Gliedmaßen durch die Speichen des Rads zu fädeln. Als letzte Instanz wurden die Rippen und damit der Brustkorb des Opfers gebrochen. Durch das Brechen der Rippen konnte das Herz durchstochen und der Verurteilte so direkt getötet werden.

Übrigens: Mehr Rekorde und Fakten erfahren Sie in unserem Artikel über die größte Burg der Welt. Außerdem könnte unser Artikel über die ältesten Städte der Welt für Sie interessant sein.