Handball: (daz/kat/wmf) Heute ab 18.30 Uhr spielt die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen gegen Norwegen um den Einzug in das Finale. Handball begeistert nicht nur Handballer. Dies zeigt eine SÜDKURIER-Umfrage bei Sportlern und Funktionären aus anderen Sportarten.
Das letzte Hauptrundenspiel gegen Dänemark hat sich der Furtwanger Tischtennisspieler Jochen Burt angeschaut. „Das ist eine coole Geschichte. Mit mir teilweise unbekannten Spielern ins Halbfinale zu kommen ist erfreulich und war nicht zu erwarten.“ Burt will sich auch das Spiel gegen Norwegen ansehen. „Die Mannschaft hat jetzt eine Euphorie, mit der ich ihr auch gegen Norwegen einiges zutraue. Das Finale ist machbar. Allerdings bin ich etwas skeptisch, ob es dann auch zum ganz großen Coup reicht. In jedem Fall hat das Team großartigen Sport gezeigt.“
Begeistert ist auch Frank Singer, Boss der Panthers Schwenningen. Der Basketball-Fachmann schaut sich die deutschen Spiele sehr gern an. „Nach den Ergebnissen der vergangenen Jahre hätte ich nie mit einem Halbfinaleinzug gerechnet. Das sind begeisternde Auftritte und fast schon Wahnsinn, wie sich die Deutschen steigern. Schon jetzt haben sie mehr erreicht, als ihnen zugetraut wurde.“ Singer freut sich auf das heutige Halbfinalspiel. „Wenn du unter den letzten Vier stehst, willst du natürlich mehr. Den Handballern ist alles zuzutrauen.“
Früher selbst einmal Handball hat Dieter Fabian, Trainer der Schwimmer des SC Villingen, gespielt. „Was die deutsche Mannschaft leistet ist phänomenal. Man zittert vor dem Bildschirm mit.“ Für Fabian ist die große Harmonie im Team der Schlüssel zum Erfolg. „Dieses mannschaftliche Gefüge ist klasse. Da werden Fehler schnell wieder von anderen Spielern ausgebügelt. Das ist aller Ehren wert, was diese Jungs leisten“, ist Fabian begeistert und traut dem deutschen Team auch heute gegen Norwegen einiges zu.
Jedes Spiel der deutschen Mannschaft hat bisher Mike Schäuble, Trainer des Ringer-Zweitligisten SV Triberg, verfolgt. „Die junge Mannschaft tritt sehr couragiert und ohne Angst vor großen Namen an. Es macht Spaß, diesen Jungs zuzuschauen. Nach dem Verletzungspech im Vorfeld der EM waren die Erwartungen sicherlich nicht so hoch. Umso mehr erfreut dieses frische Auftreten.“
Auch Robert Senk, Volleyball-Trainer beim TV Villingen, ist beeindruckt. „Ich weiß, welche Anspannung das ist und wie schwer es schon im Vorfeld ist, sich auf ein Ziel zu fokussieren. Das macht die Mannschaft wirklich klasse.“ Senk hat sich fest vorgenommen, die heutige Halbfinalpartie anzusehen, nachdem er gegen Dänemark nur die letzten Minuten live verfolgte. „Für mich sind Handballspiele ohnehin erst in der zweiten Halbzeit richtig interessant, wenn die Spannung auf dem Höhepunkt ist und jeder kleine Fehler über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.“
Als „grandios“ bezeichnet Rolf Schilli, Landestrainer der Skispringer, die bisherigen Auftritte des deutschen Teams. Schilli: „Bei unserer Mannschaft sieht man deutlich, was Teamgeist ausmachen kann. Da braucht es auch keine absoluten Topspieler, um Erfolg zu haben“. Der Schönwälder freut sich, „mit welcher Begeisterung und Leidenschaft die deutsche Mannschaft spielt.“ Das heutige Halbfinale wird Schilli voraussichtlich nicht live verfolgen können: „Wir haben heute Sprungtraining in Hinterzarten geplant. Wenn das Training aufgrund des Regens ausfallen sollte, werde ich mir das Spiel natürlich anschauen“.
Der Nachwuchscheftrainer der Wild Wings, Wayne Hynes, meinte zum deutschen EM-Auftritt: „Ich habe das Eröffnungsspiel gegen Spanien sowie die beiden letzten Spiele gegen Russland und Dänemark gesehen. Ich war jedes Mal begeistert. Ich traue der deutschen Mannschaft den Einzug ins Finale zu. Handball ist ein faszinierender Sport. Als ich in Hamburg war, habe ich viele Spiele live gesehen.“