Das Amt des Schiedsrichters mag man oder man mag es nicht. Paul Züfle mag es: „Selbst im Kindergarten habe ich schon Schiedsrichter gespielt, später dann im Verein die Jüngeren gepfiffen.“ Und als der junge Radolfzeller 14 Jahre alt war, machte er 2018 sofort „den Schein“.
Angst vor dem ersten Spiel hatte er nicht, aber „ein wenig flatterten die Nerven schon“. Und als er nach nur einem Jahr mit 15 erstmals ein Aktivenspiel leitete, bereitete ihm dies keine Probleme: „Natürlich ist hier der Ton etwas rauer als bei der Jugend. Am Anfang hat man aber noch ein bisschen Welpenschutz und gewöhnt sich schnell ein.“
Er galt früh als Talent. Entsprechend schnell ging es für ihn die Karriereleiter bergauf: 2019 Kreisliga A, 2020 Bezirksliga, Herbst 2021 Landesliga. „Man entwickelt sich besser, wenn man gecoacht wird oder wenn man fest in einem Gespann ist“, empfindet der dem FC Böhringen angehörige Spielleiter die Beobachtungen als Vorteil. Er habe viel gelernt von den Liga-Schiedsrichtern, bei denen er dabei war. Außerdem mache es einfach mehr Spaß, wenn man zu dritt unterwegs ist.
Dass sich das Verhalten der Spieler ihm gegenüber ändert, wenn sie wissen, dass er unter Beobachtung steht, diesen Eindruck hat er nicht: „Meistens konzentrieren die sich auf ihr eigenes Spiel.“ Der Sprung in die Landesliga hatte für den mittlerweile 18-Jährigen zudem die Folge, dass die Spiele in der höheren Klasse oft auch etwas höheres Niveau haben. Vor allem schätzt Paul, dass er zwei Assistenten dabei hat: „Das ist auch wichtig für die Psyche, dass man weiß, man steht nicht alleine auf dem Platz.“
Highlight Bezirkspokalfinale
Zu den Highlights zählt er einen Assistenten-Einsatz beim Bezirkspokalfinale 2022 und ein großes Hallenturnier vor einigen Jahren. Wenn er mit seiner eigenen Leistung „nicht zufrieden ist“, kann auch mal Frust bei ihm aufkommen, manchmal auch wegen des Umgangs mit Schiedsrichtern. Eine ganz wichtige Leistungsprüfung muss er übrigens demnächst bestehen: Das Abitur steht nach der Winterpause an.