„Den Sieg haben wir uns brutal hart erkämpfen müssen, denn F.A.L. war stets präsent und hat uns alles abverlangt! Aber unsere Spieler zerreißen sich zur Zeit für die Mannschaft!“, blickt Oliver Preiser, Präsident des FC Radolfzell, auf 90 spannende Landesligaminuten am vergangenen Wochenende zurück und er spricht von einem verdienten, aber glücklichen Sieg seines Teams.
Kurz und knapp zieht er ein Fazit des Sonntagsausflugs in den Linzgau: „Wir sind happy!“ Das können die Radolfzeller auch sein, denn als bestes Rückrundenteam haben sie nach einer eher durchwachsenen Anfangsphase der Saison nun noch alles in der Hand im Kampf um die ersten beiden Plätze, müssen als Drittplatzierter fünf Spieltage vor Saisonende allerdings auf Ausrutscher der beiden Spitzenteams DJK Donaueschingen (3 Punkte Vorsprung) und SC Konstanz-Wollmatingen (1 Punkt Vorsprung) hoffen.
Die DJK Donaueschingen hat sich mit einem deutlichen 5:0 in Walbertsweiler zurückgemeldet und damit ein klares Statement zu Gerüchten über eine mangelnde Aufstiegsmotivation gesetzt, der SC Konstanz-Wollmatingen baut zwar weiter seine beeindruckende Serie ohne Niederlage aus, doch in zwei der letzten drei Spielen gab es jeweils nur einen Punkt, sodass die Radolfzeller nun dicht an Rang zwei sind.
Ein neues Saisonziel
Die sofortige Rückkehr in die Verbandsliga war ursprünglich nicht das primäre Saisonziel. Hier ging es eher darum, unter dem neuen Trainer Oliver Sorg junge Spieler heranzuführen und das Team dann zu stabilisieren.
Der Aufstieg ist nun aber doch noch greifbar, sodass Preiser betont: „Wir wollen jetzt alles gewinnen!“ Die Zielsetzung hat sich nun ein wenig geändert: „Natürlich ist Meister werden geil, aber Zweiter werden auch! Dritter werden ist aber irgendwie wie Vierter werden bei Olympischen Spielen!“ Und er würde sich über eine Saisonverlängerung als Vizemeister in der Aufstiegsrunde freuen. „Das bedeutet nochmals viele Zuschauer, große Kulisse und Emotionen!“, so der scheidende FCR-Präsident.
Schon beim nächsten Auswärtsspiel des FC Radolfzell ist Preiser nicht mehr in Amt und Würden, denn bei der Mitgliederversammlung am 19. Mai stellt er sich wie auch der Sportliche Leiter Alexander Thumer nicht mehr zur Wahl. „Das war zuletzt etwas vogelwild bei uns!“, berichtet Preiser vom Funktionärsdasein und meint damit gar nicht so sehr nervenaufreibende Landesliga-Spielminuten, sondern das Geschachere um Spieler.
„So massiv wie in diesem Jahr habe ich das noch nicht erlebt!“, berichtet er. Der Fluch der guten Tat, denn die nachhaltig gute Radolfzeller Jugendarbeit ist bekannt in der Region und weckt Begehrlichkeiten. Doch das Radolfzeller „Vereinsschiff“ wird nicht führerlos in das Saisonfinale schlingern, die Nachfolge sei, so Preiser, auf allen Posten geregelt.