Wer schon mal versucht hat, in Konstanz eine Wohnung zu finden, kennt das Problem vermutlich: Es ist fast unmöglich. Man braucht schon sehr großes Glück, um eine zu finden, die dann auch noch bezahlbar ist.

Woran liegt das?

Ein Problem könnten die vielen Ferienwohnungen sein. Laut der Stadt gibt es im Juli 2023 in Konstanz nur 344 private Ferienunterkünfte – inklusive der Vororte Litzelstetten, Dingelsdorf und Dettingen-Wallhausen. Ferienwohnungen müssen nämlich eigentlich bei der Stadt registriert werden. Nur: Es soll einen regelrechten Schwarzmarkt für Ferienwohnungen geben. Das heißt: Die tatsächliche Anzahl der Ferienwohnungen liegt wahrscheinlich deutlich höher.

Andere Anbieter sind nicht erfasst

Die offiziellen Zahlen umfassen nämlich keine Unterkünfte, die zum Beispiel über Airbnb, Booking.com oder Hometogo angeboten werden. Mit den richtigen Filtereinstellungen findet man so bis 1.000 Ferienwohnungen in Konstanz. Die Plattform Airbnb wollte auf Anfrage des SÜDKURIERS keine lokalen Zahlen nennen. Anders lief es mit Hometogo: Eigenen Angaben zufolge finden Übernachtungsgäste auf dem Portal derzeit etwa 640 verfügbare Angebote in Konstanz.
Verstärken die Ferienwohnungen also das Problem auf dem Wohnungsmarkt? „Ja“, sagt Winfried Kropp, der Pressesprecher des Deutschen Mieterbundes Bodensee. So wichtig der Tourismus für die Region auch sei, beim Mieterbund ist man überzeugt: Vor allem Innenstadtlagen und Wohngebiet sollten vor Verdrängungseffekten geschützt werden.

Nehmen Ferienwohnungen den Konstanzern den Wohnraum weg? Video: Becker, Julia