Ein letztes Mal am Fasnachtsdienstag hat die Narro-Altfischerzunft das wieder zum Höhepunkt gemacht. Davor gab es natürlich den gemeinsamen Marsch der Narronen durch beide Laufenburg.

Marsch der Naronen beider Laufenburg beidseits des Rheins durch die jeweiligen Altstädte.
Marsch der Naronen beider Laufenburg beidseits des Rheins durch die jeweiligen Altstädte. | Bild: Gerd Leutenecker

Mit reichlich Lebensmitteln bestückt, im Rückwärtsgang durch die Altstadt laufend, sind die Laufenburger Parolen lauthals aufgesagt worden.

Bild 2: Einfach unverwechselbar! Das Narrolaufen in Laufenburg läutet das Finale der Fasnacht ein
Bild: Gerd Leutenecker

Erst danach haben die Narronen den Kindern Würste, Brötchen und Orangen zugeworfen.

Und so hört sich das Narrolaufen an:

Narrolaufen 2023 Video: Vonberg, Markus

Das ist Fasnachtstradition in Laufenburg für die Laufenburger – seit Jahrhunderten. Ein Spektakel sondergleichen und etwas ganz Besonderes in der Kultur.

Und was ist das Narrolaufen eigentlich?

Einer der wichtigsten Bräuche in Laufenburg ist das Narrolaufen am Fasnachtsdienstag, am großen Tag der Narronen. Es bildet alljährlich einen letzten Höhepunkt der Laufenburger Städtlefasnacht. Die Narronen ziehen dabei, ihre Säcke gefüllt mit Orangen, Wecken und Würsten, rückwärts durch die Gassen der Altstadt.

Hinter ihnen her drängt die lärmende Kinderschar und im Chor weithin hörbar singen sie alle die alten Verse, die teilweise historischen Charakter haben. Dabei erklingt zum Beispiel: „S‘hocke drei Narre ufs Hanselis Charre, wie lache die Narre, Narri-Narro.“

Narrolaufen 2023 Video: Vonberg, Markus

Woher kommt der Brauch?

In der wechselhaften Historie der Waldstadt geht der Brauch auf eine einst schon prekäre Lage der Witwen und Waisen ein: die Bescherung vor der Fastenzeit mit reichlich Würsten, Wecken und Orangen.

Das lassen sich die Kinder auch heute nicht entgehen, die Eltern und Großeltern erfreuen sich an den Sprüchen der Narronen: „S‘isch Fasnacht, s‘isch Fasnacht, d‘Buure frässe Würscht, und wenn sie alli g‘frässe händ, so lönd sie langi Füürz“ schallte es wieder am Dienstagnachmittag durch die Altstadt.

Buntes Narrentreiben in der Altstadt.
Buntes Narrentreiben in der Altstadt. | Bild: Gerd Leutenecker

Manche Umdichtung auf die Metzger und Bäcker waren hinzugekommen, das Lokale wird mit eingewoben.

Die Reihenfolge

Zuerst gehen die Narronen in Formation mit Trommeln vom Rathaus hinunter und vereinen sich am Laufenplatz mit den linksrheinischen Narronen zu ihrer gemeinsamen bald 700 Jahre alten Zunft: Holzmaske geschlossen, die weiße Halskrause strahlend über dem bunten Häs. Als Schärpe ein Fischernetz und immer weiße Handschuhe.

Der Nachwuchs ist mit Begeisterung dabei.
Der Nachwuchs ist mit Begeisterung dabei. | Bild: Gerd Leutenecker

Dann startet das Narronlaufen.

Marsch der Narronen rüber ins aargauische Laufenburg zur Vereinigung der Altfischerzunft. Anschließend beidseits des Rheins gemeinsam ...
Marsch der Narronen rüber ins aargauische Laufenburg zur Vereinigung der Altfischerzunft. Anschließend beidseits des Rheins gemeinsam durch die jeweiligen Altstädte. | Bild: Gerd Leutenecker

Im Rückwärtsgang, immer schön im Blick, wer eine ausgewogene Stärkung für die lange Fastenzeit braucht. Es gab keine Kamellen, den Kindern schmeckte die Wurst aber sichtlich, die Orangen wurden als spätere Wegzehrung gerne angenommen oder gefangen.

Kurze Verschnaufpause vor dem Narrolaufen.
Kurze Verschnaufpause vor dem Narrolaufen. | Bild: Gerd Leutenecker

Der abgesetzte Bürgi war ganz Familienvater und hat für seine drei Kinder das Laufenburger Spektakel mitgemacht, wie viele andere Eltern und Großeltern auch, so wachsen Erinnerungen an eine sehr schöne Fasnacht 2023.

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