Rund zehn Monate nach dem Großbrand beim Gammertinger Reifengroßhändler Göggel gibt es nun mehr Klarheit: Die Staatsanwaltschaft Hechingen hat in einer Mitteilung erklärt, dass sie ein Ermittlungsverfahren gegen den zuständigen Pyrotechniker eingeleitet hat.

Nach den Ergebnissen der Versuche eines Brandsachverständigen sei möglich, dass das Feuer durch die Pyrotechnik entstanden sein könnte. Das entsprechende Gutachten hatte zuletzt noch auf sich warten lassen, im März erklärte die Staatsanwaltschaft noch, dass es bisher nicht vorläge.

Es besteht laut der Behörde der Anfangsverdacht, dass die Konsequenzen des Feuerwerks für den Pyrotechniker vorhersehbar und der Brand möglicherweise vermeidbar gewesen wäre.

Brand nach Feuerwerk auf Hochzeit

Bei dem Feuer am 24. Juli 2022 auf dem Gelände des Reifenhändlers brannten eine Lagerhalle und ein Verwaltungsgebäude fast vollständig ab. Der Inhaber hatte zuvor seine Hochzeit auf dem Gelände gefeiert. Vier Menschen erlitten Rauchgasverletzungen, ein Mensch verletzte sich leicht bei einem Sturz. Der Schaden belief sich nach ersten Schätzungen auf rund 25 Millionen Euro.

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Kurz nach dem Brand hat ein Mann aus Norddeutschland zudem Anzeigen gegen Bruno Göggel und den damaligen Gammertinger Bürgermeister Holger Jerg eingereicht. Beiden unterstellte der Anzeigenerstatter grob fahrlässiges Handeln. Auch Einwohner Gammertingens erhoben Vorwürfe - sie störte vor allem, dass in einer Zeit größter Trockenheit das Feuerwerk erlaubt wurde.

Vorerst keine Verfahren gegen weitere Beteiligte

Nun erklärt die Staatsanwaltschaft jedoch, dass es vorerst keine Ermittlungsverfahren „gegen weitere Beteiligte oder Angezeigte“ gebe. Es fehle der Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten – wobei hierbei die Ergebnisse der Ermittlungen gegen den Pyrotechniker noch abzuwarten seien. Vorerst aber können also Göggel und der mittlerweile abgewählte Jerg aufatmen. Die Staatsanwaltschaft betont jedoch ausdrücklich, dass auch für den beschuldigten Pyrotechniker die Unschuldsvermutung gilt.