Man kann es überspitzt formulieren und sagen: Es herrscht eine neue Mondsucht. Alle wollen sie hinfliegen, bemannt und unbemannt. China plant große Dinge, die Amerikaner testen eine Großrakete, US-Milliardäre mischen mit, die Deutschen bauen ein Modul für das künftige US-Raumschiff, andere Europäer, die Israelis und die Inder sind ebenfalls der neuen Mondstimmung verfallen.
Skeptiker wenden ein, mehr als einige Kilo Mondgestein und schöne Bilder seien bei den Apollo-Missionen vor 50 Jahren nicht herausgesprungen. Diese Sicht unterschlägt Tatsachen: Die Raumfahrt war damals ein Motor für den Fortschritt. Sie wird an diese Rolle anknüpfen, wenn bald wieder Menschen in besseren Raumkapseln sitzen als damals, um Richtung Mond zu starten. Die Rolle Deutschlands ist dabei durchaus bedeutend – und ausbaufähig. Amerika braucht Partner, um seine Mond-Träume zu verwirklichen. Denn die Tage des Apollo-Alleingangs sind lange vorbei.