Am 1. April steigt das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer Borussia Dortmund und dem Verfolger FC Bayern München, der mit Trainer Thomas Tuchel anreist. Was sich noch vor wenigen Tagen wie ein verfrühter Aprilscherz angehört hätte, ist bald schon Realität.

Die Trennung von Nagelsmann

Nach der „einen oder anderen schlaflosen Nacht“, so der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn, hat der Rekordmeister sich in dieser Woche von Julian Nagelsmann und seinem Trainerteam getrennt, zu dem auch der Pfullendorfer Co-Trainer Xaver Zembrod gehörte. Es war das Ende eines millionenteuren Missverständnisses, das bis zuletzt nach außen nicht wirklich nach einem solchen ausgesehen hatte. Schließlich sind die Münchner in allen drei Wettbewerben – Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League – noch gut im Rennen.

Die Schwankungen in den Leistungen waren trotz teurer Verstärkungen für Kahn & Co. jedoch ein Grund für die Trennung, wie der frühere Torhüter in einer Pressekonferenz am Samstag erklärte: „Wir konnten mit den Resultaten und häufig auch den Leistungen in der Rückrunde nicht zufrieden sein.“

Die Topleistungen

Topleistungen wie in der Champions League gegen Paris Saint-Germain wechselten sich zuletzt ab mit Bundesliga-Niederlagen gegen Mittelklassevereine wie Mönchengladbach oder am Sonntag Leverkusen. Vor der WM-Pause betrug die Distanz zwischen den Münchnern und Borussia Dortmund neun Punkte, nun liegt der BVB mit einem Zähler vorn. Nagelsmann sei ein Toptrainer betonte Sportdirektor Hasan Salihamidzic auf der Pressekonferenz immer wieder, top sei aber auch der Kader des FC Bayern – und am Ende habe diese Konstellation nicht mehr gepasst. Sprich: Der Rückhalt der Spieler war wohl weg.

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Die Münchner wollten mit einem jungen Trainer langfristig in die Zukunft gehen, jetzt war ihnen die Gegenwart wichtiger. Die Furcht davor, mit leeren Händen dazustehen offensichtlich größer als der Glaube an ein Triple. Das soll mit Thomas Tuchel nun der der nächste Toptrainer möglichst holen.

Thomas Tuchel als neuer Trainer

Der 49-Jährige war vertragslos, ist erholt dank der Pause nach seinem Aus beim FC Chelsea im September und wohnt in München. Tuchel weiß nicht zuletzt seit seinem Engagement bei Paris Saint-Germain, wie er mit Weltstars umgehen muss, dass er Titel gewinnen kann, hat er mit dem Champions-League-Triumph 2021 mit den Londonern bewiesen. Ein echter Glücksfall für den FC Bayern.

Tuchels Verpflichtung ist eine Chance, aber auch ein großes Risiko für den erfolgsverwöhnten Verein aus München. Eine „Ehre und Auszeichnung“ sei es, von „einem der größten Clubs der Welt“ kontaktiert worden zu sein, sagte der neue Bayern-Trainer. Der Kader sei einer der besten in Europa und könne um alle Titel spielen. Das muss er auch, was Thomas Tuchel sehrwohl bewusst ist. „Die DNA des Clubs ist klar: Es geht ums Gewinnen.“ Am besten schon im Topduell bei seinem Ex-Verein Borussia Dortmund. Bei einer Niederlage am 1. April würde wohl allen Münchnern das Lachen vergehen.

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