Halb Schwabe, halb Badener – so lässt sich seine fußballerische Heimat klischeehaft beschreiben. Und überall ist er Richter – beim Württembergischen Verband ist Sebastian Reif seit 2016 Jugendsportrichter, in Südbaden Schiedsrichter. Von seinen 28 Lebensjahren ist er schon die Hälfte als Spielleiter unterwegs und Auslöser war die Mutter.

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Mit 14 traf den damaligen Jungkicker der SG Weinstadt (WFV) eine langwierige Verletzung, und um nicht untätig zuhause rumzusitzen, animierte ihn die mütterliche Fürsorge, etwas anderes auszuprobieren, nachdem sie am Bahnhof die Plakatwerbung der Schiris gesehen hatte. „Ich habe es ausprobiert und so bin ich zur Schiedsrichterei gekommen.“ Bereut hat er diesen Entschluss bis heute kaum: „Spätestens wenn man auf dem Heimweg ist, denkt man wieder an etwas anderes.“

Studium steht im Vordergrund

Von der Spielklasse gesehen schaffte es Reif hier wie dort als Schiedsrichter in die Bezirksliga, pfiff aber nie unter Beobachtung, weil bei ihm das Jurastudium immer im Vordergrund stand. „Allerdings war ich im WFV lange Zeit zuerst in der Landes- und dann in der Verbandsliga in einem festen Gespann“, sagt er.

Während der Gespannführer sich dann Richtung Oberliga verabschiedete, trieb Sebastian Reif sein Studium weiter voran. Im Jahr 2019 übernahm er erstmals Spiele auch in Südbaden, was aber immer mit einigem Verwaltungsaufwand verbunden war, sodass er schließlich als Schiedsrichter ganz zum SBFV wechselte und seitdem für die DJK Konstanz unterwegs ist.

Das beste Hobby, das es gibt

Seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn nennt er als Hauptgrund für seine Doppelfunktion als Sport- und als Schiedsrichter, denn „man versucht in beiden Fällen, richtige und gerechte Entscheidungen zu treffen.“ Wen wundert also, dass er auch beruflich mit dem Jurastudium in diese Richtung ging.

Erst war er Doktorand, und jetzt ist Reif als Rechtsreferendar in der letzten Phase der Ausbildung, Ziel Herbst 2024. Egal, wo er auf den Sportplätzen auftaucht, ist für ihn eines klar: „Die Schiedsrichterei ist das beste Hobby, das es gibt!“