Die ersten Entscheidung bei den Deutschen Rad-Meisterschaften sind gefallen. Den Titel im Einzelzeitfahren der Herren sicherte sich gestern Mitfavorit Nils Politt (Bora-hansgrohe) vor Miguel Heidemann (Leopard TOGT Pro Cycling) und Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe). Der Albbrucker Nico Denz kam auf Rang sieben. Der Vorjahressieger Lennard Kämna kam nur als Neunter ins Ziel. In der Konkurrenz der Nachwuchsfahrer U23 gewann Moritz Kretschy von rad-net Oßwald vor Tim Torn Teutenberg (Leopard TOGT Pro Cycling) und Ole Theiler (Team LOTTO-Kern Haus).

Clara Koppenburg auf Rang drei

Bereits am Nachmittag fand die Elite-Entscheidung der Frauen statt. Im Einzelzeitfahren hätten die Medaillengewinnerinnen vom Fahrer-Typus her unterschiedlicher kaum sein können. Auf der seinen Seite die Siegerin und Mitfavoritin Mieke Kröger aus Bielefeld, ein Kraftpaket sondergleichen, die auf flachen Kursen und auf der Bahn eigentlich nicht zu schlagen ist. Und auf der anderen Seite die Drittplazierte Clara Koppenburg aus Lörrach, die für das französische Cofidis Team startet. Bisher ist die 27 Jahre alte badische Lokalmatadorin im Zeitfahren noch nie besonders aufgefallen. Am Berg dagegen gehört sie zu den besten Fahrerinnen der Welt.

Aber es zeigt wie schwierig der 32,2-Kilometer-Kurs von Donaueschingen nach Bad Dürrheim einzuordnen war und den kompletten Allrounder gefordert hat. Im Kampf gegen Wind und Gelände gab es etliche topografische Hindernisse wie die steile 16-Prozent-Rampe beim Sunthauser See ebenso zu meistern wie schnelle Rollpassagen.

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Als perfekte Allrounderin präsentierte sich etwas überraschend auf Rang zwei Katharina Fox aus Heidelberg, die für das deutsche Maxx-Solar Team startet. Sie hatte kaum jemand auf der Rechnung. Dabei fehlte nicht viel und sie hätte sogar den DM-Titel gewonnen. Im Ziel fehlten auf die Siegerin Mieke Kröger lediglich 0,9 Sekunden bei einer Gewinnerzeit von 45:13,3 Minuten, was einem Stundenmittel von 42,72 Stundenkilometern entsprach.

Clara Koppenburg aus Lörrach fuhr am Freitagabend bei der Deutschen Meisterschaft auf das Podest.
Clara Koppenburg aus Lörrach fuhr am Freitagabend bei der Deutschen Meisterschaft auf das Podest. | Bild: Ralf Schäuble

Der Kampf gegen die Uhr erfordert besondere Fähigkeiten und lässt keinerlei Spielraum für taktische Geplänkel. Die Kunst, sich maximal zu verausgaben, ohne weit vor dem Ziel einzubrechen, ist eine diffizile Angelegenheit, die nur Wenige beherrschen. Gerade bei den Nachwuchsklassen sieht man deshalb sehr oft, dass ein schneller Start nicht unbedingt zum Erfolg führt.

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In der U23-Klasse meisterte dies bei dem Damen Antonia Niedermeier vom Canyon/Sram Team sensationell. Sie siegte nicht nur mit einem gigantischen Vorsprung von 2:15 Minuten vor Linda Riedmann, sondern war auch noch 34 Sekunden (!) schneller als die Siegerin bei den Elite-Damen Mieke Köger.

Die Rennen am Samstag und Sonntag

Am heutigen Samstag steht das Straßenrennen der Frauen an, die 150 Fahrerinnen absolvieren ab 13 Uhr fünf Runden, was 135 Kilometern entspricht. Am Sonntag haben 200 Männer acht Runden vor sich, also 215 Kilometer. Neutraler Start ist um 11.30 Uhr.

Mehr Infos gibt es im Internet unter:
http://www.rad-dm-2023.de