Nach einer schlimmen Saison gelang den Wild Wings zumindest ein versöhnlicher Abschied von den eigenen Fans. Vor 2820 Zuschauern setzten die Schwenninger im letzten Heimspiel mit einem 5:3 (2:1, 1:1, 2:1)-Sieg gegen den EHC Red Bull München nochmals ein Ausrufezeichen.

Da der letzte Platz bereits vor dem Spiel besiegelt war, hatte Schwenningens Trainer Paul Thompson noch ein Ziel ausgegeben, das bereits die Weichen stellen sollte für die kommende Spielzeit. „Wir müssen den Fans noch mal etwas bieten und alles tun, um sie wieder auf unsere Seite zu bringen“, sagte der Brite. Das Verhältnis zwischen den blau-weißen Anhängern und den Profis ist seit Monaten gestört. Offene Anfeindungen auf der einen und beleidigte Reaktionen auf der anderen Seite gab es zuhauf in dieser Saison. Nun wollten die Wild Wings mit einem versöhnlichen Abschluss Werbung in eigener Sache und für einen neuen Schulterschluss betreiben.

Schwenningen bleibt nur eine Rumpftruppe

Angesichts fünf verletzter Spieler und zwei vorzeitiger Abschiede (Giliati und Sopanen) stellte sich die Mannschaft der Neckarstädter von allein auf. Obwohl auch der 19-jährige Christian Bauhof, der eine Woche zuvor beim 0:3 gegen Wolfsburg sein DEL-Debüt gefeierte hatte, wieder ran durfte, blieben zwei Plätze im Aufgebot frei. Die Schwenninger Rumpftruppe schlug sich im ersten Drittel gegen den amtierenden deutschen Meister glänzend und ging mit einer 2:1-Führung in die erste Pause. Während die Münchner in der Anfangsphase mehrere erstklassige Chancen lediglich zu einem Treffer (5.) durch John Mitchell nutzten, starteten die Schwenninger immer wieder überfallartige Angriffe und drehten durch Rihards Bukarts (9.) und Kai Herpich (17.) das Spiel.

Auch Anthony Rech (blaues Trikot).
Auch Anthony Rech (blaues Trikot). | Bild: Roger Müller/Archiv

Auch im zweiten Drittel boten die Schwarzwälder den Bayern mutig die Stirn und verteidigten die knappe Führung. Allerdings stand es nach 40 Minuten 3:2, denn Yannic Seidenberg (26.) und Markus Poukkula (27.) trafen jeweils für ihre Teams. Gefeiert wurde von den Fans aber ein anderer: Schwenningens Schlussmann Marco Wölfl, der bei seinem Abschiedsspiel Dustin Strahlmeier hervorragend vertrat.

Anthony Rech sorgt für die Entscheidung

Als Anthony Rech in Minute 50 gar auf 4:2 erhöhte, war die Überraschung greifbar nah. Und schließlich perfekt. John Mitchells Treffer zum 4:3 (52.) beantwortete Rech zehn Sekunden vor Schluss mit seinem 18. Saisontor zum 5:3-Endstand.