Der frühere dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand wird neuer Chefcoach bei Bayer Leverkusen. Der Fußball-Bundesligist bestätigte entsprechende Medienberichte. Der 53 Jahre folgt auf den Niederländer Erik ten Hag, von dem sich die Rheinländer Anfang September getrennt hatten, und erhält bei der Werkself einen Vertrag bis 2027.
„Kasper ist der Richtige, um unsere neue Werkself wieder zu einer Topmannschaft zu entwickeln, die anspruchsvollste nationale und internationale Ziele anstreben wird“, sagte Sportchef Simon Rolfes. Hjulmand, der bis Anfang Februar 2015 bereits den FSV Mainz 05 für wenige Monate in der Bundesliga trainiert hatte, soll am Mittwochvormittag vorgestellt werden. Bereits am Freitag steht das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an.
„Bewährte Kräfte und aufregende neue Spieler“
„Es ist eine Auszeichnung, ein solches Team anvertraut zu bekommen. Die Aufgabe motiviert mich sehr, nach überragenden Erfolgen in der Vergangenheit jetzt sowohl mit bewährten als auch mit aufregenden neuen Spielern die Zukunft von Bayer 04 Leverkusen zu gestalten“, sagte Hjulmand.
Vorgänger Ten Hag hatte die Mannschaft erst am 1. Juli als Nachfolger von Startrainer Xabi Alonso übernommen und wurde nur zwei Monate später schon wieder beurlaubt. Neben den sportlich ausbleibenden Erfolgen – eine Niederlage zum Bundesligaauftakt gegen Hoffenheim und ein Unentschieden in Bremen – soll es auch menschlich nicht zwischen ten Hag und den Spielern sowie den Bayer-Funktionären gepasst haben. Vorübergehend hatten der Assistenz-Trainerstab um die Niederländer Rogier Meijer und Andries Ulderink die Trainingsarbeit übernommen.
Furore bei der EM 2021 mit Dänemark, frühes Ende in Mainz
Nun soll Hjulmand den großen Umbruch beim Vizemeister nach den Abgängen von Leistungsträgern wie Florian Wirtz, Jonathan Tah oder Granit Xhaka gestalten. Der Däne ist in der Bundesliga kein Unbekannter. Vor elf Jahren arbeitete er mit mäßigem Erfolg als Chefcoach in Mainz und wurde nach nur einem Dreivierteljahr wieder beurlaubt.
Als Nationaltrainer seines Heimatlandes sorgte er bei der wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschobenen Europameisterschaft für Furore. Damals schieden die Dänen erst im Halbfinale mit 1:2 gegen England aus. Schlechter lief es mit dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 in Katar. Das 0:2 im EM-Achtelfinale 2024 in Dortmund gegen Deutschland war Hjulmands letztes Spiel als Nationaltrainer. (dpa)