Fehlenden Willen kann man Andreas Wank nicht vorwerfen. Immer wieder wird er zurückgeworfen. Durch fehlende Form oder Verletzungen. Zuletzt durch Probleme mit der Bandscheibe. Der Skispringer aber denkt nicht daran, aufzugeben.

Den 30-Jährigen zeichnet sein Wille aus. Auch wenn er immer wieder um den Anschluss kämpfen muss. Mal steht er im deutschen Weltcup-Team, mal nicht. Die Olympischen Spiele in Pyeongchang hat er verpasst, nachdem er vier Jahre zuvor in Sotschi Gold mit der Mannschaft in Sotschi gewonnen hatte. „Natürlich ist es bitter und deprimierend, bei Olympia zuschauen zu müssen. Ich habe aber mit der Mannschaft vor dem Fernseher gefiebert“, sagt er.

Wank will zurück ins Weltcup-Team

Jetzt sitzt er am Titisee, nicht weit weg von seinem Haus. Er fühlt sich wohl in seiner Wahlheimat im Schwarzwald. Die Sonne strahlt vom Himmel, in diesen Tagen kommen noch nicht wirklich Gedanken an den Winter auf. Andreas Wank aber muss an Schnee und Eis denken. Er muss sich vorbereiten für die anstehenden Aufgaben.

Wank will zurück ins deutsche Weltcup-Team. Er sagt: „Meine Chancen sind gut.“ 30 Jahre ist Wank, er ist der Senior im Team. Bundestrainer Werner Schuster schätzt vor allem seine Gabe, das Team mitreißen zu können. Durch seine emotionale Art ist Wank ein wichtiger Faktor. Er muss aber auch ordentlich springen. Das ist ihm in den Wintern zuvor nicht immer gelungen, zeitweise war er in den deutschen B-Kader abgerutscht.

Zwei Plätze sind noch frei

Nun soll alles wieder besser werden. Wank ist ohne Verletzung durch den Sommer gekommen, die Bandscheibenprobleme sind behoben. Zwei Wirbel sind nun verwachsen, er kommt damit aber gut klar. Es behindert ihm beim Springen nicht.

Fünf Plätze sollten im deutschen Team besetzt sein durch Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Richard Freitag, Stephan Leyhe und Karl Geiger. Heißt: Zwei Plätze sind für den Weltcup noch frei. Darum kämpfen wohl Wank, Rückkehrer Severin Freund, Pius Paschke und David Siegel. Es dürfte spannend werden. Wanks Leistungen im Sommer waren gut. „Sieht man diese Ergebnisse, dürfte ich gute Chancen haben“, sagt er.

Heim-Weltcup ist das große Ziel

Heute ist die Einkleidung der deutschen Wintersportler in Herzogenaurach. Danach stehen die nächsten Lehrgänge, die entscheidenden Wochen an. Los geht der Weltcup am 16. November in Wisla. Wanks erstes großes Ziel ist der Heimauftritt am 8. und 9. Dezember in Titisee-Neustadt. „Das ist ein großer Anreiz, hier springen zu dürfen“, sagt er.

Er mag die Schanze im Schwarzwald. Vor allem freut er sich, dass viele Bekannte vor Ort sein werden. Vom 19. Februar bis 3. März findet die nordische Ski-WM in Seefeld statt. Ein Großereignis. Die mag Wank besonders. Hier will er unbedingt wieder dabei sein. Und einmal noch Olympische Spiele erleben. Davon träumt Andreas Wank. Vier Jahre möchte er auf jeden Fall noch springen, 2022 findet Olympia in Peking statt.

Olympia bleibt etwas besonderes

Diese Spiele wären ein schöner Abschluss für den 30-Jährigen. „Ich weiß, dass ich es kann“, sagt er. Er blickt entschlossen dabei. „Ich habe noch längst nicht alles erreicht, ich habe noch Träume in meiner Karriere.“ Olympia ist für ihn noch immer etwas besonderes. Auf dieses Ziel arbeitet er wieder hin. Jahr für Jahr. Es werden wieder Rückschläge kommen, anders scheint es bei Andreas Wank nicht zu gehen. Aber bislang hat er alle weggesteckt.