Dass die größten Feinde oft in der eigenen Partei sitzen, bestätigt Friedrich Merz. Zwei Mal in seiner bewegten Karriere wurde er von Parteifreundinnen aus dem Feld geschlagen: Das erste Mal und vor vielen Jahren von Angela Merkel. Und vor zehn Monaten zog er gegen Annegret Kramp-Karrenbauer den Kürzeren. Nun kartet der CDU-Mann nach, und es ist offensichtlich: Ihn treibt nicht die Sorge um die CDU oder um die Wähler um, die der CDU in Thüringen weglaufen.
Verletzte Eitelkeit peitscht ihn nach vorne
Dafür ist er zu sehr Penthouse. Allein die verletzte Eitelkeit peitscht ihn nach vorne. Dazu kommt seine Annahme, dass er ein besserer Kanzler wäre als Angela Merkel.
Die AfD freut sich. Das Volk schaut mit Entsetzen auf die Selbstzerstörung der letzten Volkspartei. Wenn der CDU-Vorstand nach Gründen für die Erosion der Partei sucht, kann er mit Merzens Eskapaden beginnen. Die deutsche Geschichte hatte bereits einen großen Friedrich, den Preußen. Für Merz, den Sauerländer, bleibt nur ein Prädikat übrig: Friedrich der Kleine.