Philipp Zimmermann

Der große Goldfund von Klingnau nahe Waldshut ging im Oktober 2017 in das Eigentum der Gemeinde über. Aus der Rechnung, die für eine Gemeindeversammlung öffentlich ausgelegt wurde, geht nun hervor, zu welchem Preis die Gemeinde die 2,6 Kilogramm Goldbarren am 23. Oktober 2017 verkauft hat: Es sind 103 679 Franken. Das entspricht einem Kilopreis von 39 877 Franken.

Nach Abzug von Finderlohn und Kosten flossen so rund 91 000 Franken in die Gemeindekasse. Vom Erlös wurden 1906 Franken für das Gutachten eines Rechtsanwaltsbüros abgezogen. Ebenso rund 250 Franken für die Tresormiete in vier Jahren, während der eine Bank die Barren hütete.

Die beiden Männer, die am 28. Juni 2012 auf das Gold stießen und sogleich die Polizei benachrichtigten, haben zusammen einen Finderlohn von 10 600 Franken, rund zehn Prozent, erhalten. Obendrauf gab es je ein 20-Franken-Goldvreneli (Kaufpreis: 524 Franken) – quasi als goldenes Erinnerungsstück an jenen besonderen Moment, als sie beim Mähen des hohen Grases an einem Fußweg die zehn Goldbarren fanden. Sie lagen in einem Plastiksack im hohen Gras, eingepackt in weißes Seidenpapier mit vielen Klebestreifen darum herum.

Bis heute bleibt es allerdings ein Geheimnis, wie die Goldbarren an den Fundort gekommen sind und woher sie stammen. Zwar fanden die Ermittler einen Fingerabdruck und konnten ihn auch einem Mann zuordnen. Doch dieser kann das Gold nicht in Klingnau abgelegt haben. Er wurde am 24. Juni 2012 verhaftet, vier Tage vor dem Fund. Und im Plastiksack bei dem Fund lag ein Ausdruck, auf dem der Weg vom Klingnauer Polizeiposten zum Fundort mit Leuchtstift eingezeichnet war. Auch das Ausdruckdatum stand auf dem Papier: 26. Juni 2012.