Fußball-Kreisliga A, Staffel 2: Mit der Nachholpartie FC Löffingen II gegen FC Pfohren beginnt am Sonntag die zweite Saison-Hälfte in der Kreisliga A 2. Der erste komplette Spieltag steht eine Woche später, am 20. März,auf dem Programm. Spitzenreiter SV Hinterzarten geht mit der besten Ausgangsposition in die restlichen elf Spieltage. Mit der SG Kirchen-Hausen und SG Riedöschingen/Hondingen gibt es aktuell zwei Verfolger, die sich ebenfalls gute Chancen auf den direkten Aufstieg oder die Aufstiegsplätze ausrechnen. Alle Vereine hatten in der Vorbereitung mit corona-bedingten Spielerausfällen zu kämpfen.
Sehr souverän präsentierte sich der SV Hinterzarten im ersten Teil der Saison. Allerdings vergaben die Hochschwarzwälder eine noch bessere Ausgangsposition durch die überraschende Niederlage beim Kellerkind Öfingen (2:4). In der Partie kassierte die Elf von Trainer Nurhan Ardiclik gleich die Hälfte der bisher nur acht Gegentreffer. Hinterzarten geht ohne personelle Veränderungen in die Punktspiele. Der Trainer verfügt über einen großen und erfahrenen Kader. Schon 23 Spieler wurden eingesetzt. Starke Leistungen gab es in den Testspielen, sodass sich Hinterzarten wohl auf dem Weg zur Meisterschaft nur selbst stoppen kann.
Erster Verfolger ist die SG Kirchen-Hausen, die in den 13 Partien das Kunststück schaffte, ungeschlagen zu bleiben. Setzt sich diese Serie fort, ist Kirchen-Hausen ein heißer Anwärter auf einen der ersten zwei Plätze. Für Spieletrainer Berkay Cakici verlief die Vorbereitung weitgehend ernüchternd und durchwachsen. Oft vielen Spieler verletzt oder krank aus. Hinzu kam die Suche nach auswärtigen Trainingsplätzen. „Wir mussten viel improvisieren. Am kommenden Wochenende gehen wir in ein Trainingslager bei Bad Krotzingen. Ich hoffe, dass wir da gut arbeiten und entscheidend vorankommen“, ergänzt Cakici. Sein Bruder Baris erweitert nach längerer Pause die personellen Möglichkeiten, doch den Zug nach ganz oben sieht Cakici abgefahren. „Hinterzarten ist stabil und hat die besten Möglichkeiten. Der Spitzenreiter lässt sich die gute Ausgangsposition nicht mehr nehmen.“
Weniger die Ausfälle durch Corona-Erkrankungen sondern vielmehr der oftmals gefrorene Hartplatz haben Jürgen Frank, Trainer der SG Riedöschingen/Hondingen, in der Vorbereitung Kopfzerbrechen bereitet. „Es war nicht optimal, aber den Umständen entsprechend haben wir viel von dem durchgezogen, was wir uns vorgenommen hatten. Abstriche muss wohl jeder Trainer machen.“ Fabian Fendt steht nach seinem Kreuzbandriss und monatelanger Pause wieder zur Verfügung. Weitere personelle Veränderungen gab es nicht. Für Frank hat die erste Rückrundenpartie in Immendingen gleich wegweisenden Charakter. „Wir wollen viel Druck auf die zwei vor uns in der Tabelle liegenden Mannschaften ausüben.“
Das große Mittelfeld
Mit Rang vier und dem SV Eisenbach beginnt das große Mittelfeld der Liga. Die Mannschaften auf den Tabellenplätzen vier bis neun trennen lediglich vier Punkte. Eisenbach setzte im Herbst den Aufwärtstrend der zuletzt abgebrochenen Spielzeiten fort. Platz vier zu verteidigen, wird eine Herausforderung sein. Helfen soll den Eisenbachern dabei ihre stabile Abwehr, die erst 13 Gegentreffer zuließ.
Mit Nikolai Strohmayer (Hüft-Operation) fällt beim SV Mundelfingen ein wichtiger Spieler länger aus. Ansonsten kam die Elf von Trainer Markus Ettwein gut durch die Vorbereitung und der Übungsleiter freute sich über eine rege Trainingsbeteiligung. Am ersten März-Wochenende folgte der Feinschliff bei einem dreitägigen Trainingslager in Freiburg. Da arbeitete der Coach mit rund 20 Akteuren in allen Bereichen, vor allem jedoch beim Torabschluss. Hier stehen bisher nur 16 Treffer, von denen Marian Jerg (9) mehr als die Hälfte erzielt hat. „Wir müssen das auf mehrere Schultern verteilen, um unberechenbarer zu sein. Ansonsten wünsche ich mir, dass wir an die zweite Hälfte der Vorrunde schnell anknüpfen. Gelingt das, werden wir eine gute Saison spielen“, so Ettwein.
Mit bisher sechs Siegen und sieben Niederlagen liegt der SV TuS Immendingen bisher hinter den eigenen Erwartungen. Für Trainer Ralf Ressel ist daher klar: „Wir wollen eine bessere zweite Saisonhälfte spielen. An mehr denken wir aktuell nicht.“ Seine Mannschaft habe in der Vorbereitung gut trainiert und sei fit für den Auftakt gegen die SG Riedöschingen. „Dumm ist nur, dass wir danach ein spielfreies Wochenende haben. Da werden wir ein Testspiel absolvieren“, ergänzt Ressel. In den Vorbereitungsspielen traf Immendingen immer, kassierte aber auch viele Gegentreffer. Ressel: „Wir mussten oft personell wechseln, obwohl wir keine Corona-Delle hatten.“
Als durchwachsen und nicht optimal bezeichnet Thomas Wolf, Trainer der SG Unadingen/Dittishausen, die Vorbereitung. Eine gute Partie zeigte seine Elf bei der 1:4-Niederlage beim SV Hölzlebruck. „Corona hat uns ganz schwer getroffen. Wir mussten ständig umstellen und wissen nicht, wo wir stehen“, sagt Wolf, dessen Elf beim FC Bräunlingen mit 1:7 Toren unterlag und gegen Friedenweiler mit 7:2 Toren gewann. „Mein Ziel ist es, immer eine gute Distanz zu den Abstiegsplätzen herzustellen. Wir haben sieben Punkte Vorsprung, aber die können ganz schnell weg sein“, warnt Wolf.
Vor allem auf eigenem Platz hat sich der FC Lenzkirch eine bessere Ausgangsposition regelrecht vermasselt. Bei den sieben Heimauftritten gelang nur ein Sieg und zwei Punkteteilungen. Da hilft auch die bisher drittbeste Auswärtsbilanz kaum voran. Der Abstand auf Rang drei mit zehn Punkten ist größer als der Vorsprung auf den vorletzten Platz. Im Winter hat sich zudem Noureddine Aroussi verabschiedet, sodass sich Lenzkirch nicht zu sicher sein sollte. Trainer Fabian Kanefeyer ist dennoch überzeugt, eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten zu können, die nicht mehr in Turbulenzen gerät.
Der SSC Donaueschingen überwinterte mit nur sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Daher schaut der neue Trainer Torsten Senf, der von Thomas Minzer unterstützt wird, in der Tabelle zunächst auch nach unten. „Die Mannschaften sind so eng beisammen, dass man sich nicht zu sicher fühlen kann. Natürlich haben wir den Anspruch den neunten Platz zu verbessern, doch zunächst gilt es für den sicheren Klassenerhalt zu punkten.“ Personell gab es in der Mannschaft keine Veränderungen. Senf: „Die Vorbereitung verlief bei uns sehr gut. Die Spieler sind mit einem großen Engagement und Motivation dabei. Sie haben richtig Bock auf die Punktspiele“, so Senf. In den Testspielen gelang ein 10:3-Sieg gegen Gündelwangen. Der SSC ist am ersten Punktspielwochenende spielfrei und startet dann mit zwei Auswärtspartien bei der SG Unadingen und in Kirchen-Hausen.
Die Kellerkinder
Mit dem FC Pfohren beginnt jenes Quartett an Mannschaften, die besonders stark um den Klassenerhalt zittern müssen. Die vier Teams haben mindestens sechs Punkte Rückstand, aber auch unterschiedlich viele Spiele absolviert. „Wir haben vor allem am Defensivverhalten und am Umschaltspiel gearbeitet. Wir haben eine gute Mannschaft und ich bin mir sicher, dass wir uns verbessern werden. Allerdings sollten alle Spieler immer zur Verfügung stehen. Zuletzt war der Trainingsbesuch super und alle Spieler ziehen sehr gut mit“, sagt Armin Engesser, der noch zum Ende der Saison die Pfohrener anleitet, sich dann aber zurückziehen wird.
Bis zum zehnten Spieltag hielt sich die SG Schluchsee/Feldberg ausschließlich auf einstelligen Tabellenplätzen auf. Nun geht die Elf mit sechs Punkten Rückstand auf Rang neun in die zweite Saison-Hälfte. Trainer Norbert Lewke setzt auf einen personell unveränderten Kader. Baustelle Nummer eins ist der Torabschluss. In 13 Partien gelangen elf Treffer. Diese Bilanz wird von keinem Konkurrenten in der Staffel unterboten. Der 8:2-Testspielsieg gegen B-Ligist Mettenberg zeigt, dass an der Schwachstelle gearbeitet wird.
Die Hoffnungen des SV Öfingen auf den Klassenerhalt erhielten bereits in der Vorbereitung einen herben Dämpfer. Der vom Landesligisten SC Tuttlingen gekommene Angreifer Razvan Radu verletzte sich und wird wohl die komplette Rückrunde zuschauen müssen. Das Gleiche gilt für den bisher neunfachen Torschützen Dominik Wölfle. „Das sind für uns zwei herbe Schläge. Beide Angreifer zu kompensieren ist nahezu unmöglich“, sagt der neue Trainer Francesco Pastore. Vor dem Hintergrund gehe es für Öfingen nur darum, dem aktuell zwölften Platz um ein oder zwei Ränge zu verbessern.
Nach den zwölf Spielen wartet der FC Löffingen II noch auf den ersten Saisonsieg. Die Elf von Trainer Benjamin Hofmeier hat bisher nur vier Punkte auf der Habenseite. Zum drittletzten Tabellenplatz fehlen bereits sieben Punkte. Die Zahlen unterstreichen, welch Herkulesaufgabe auf die Löffinger wartet, um die Liga zu halten. Bisher kamen 32 Spieler zum Einsatz. Schon die Nachholpartie am Sonntag gegen Pfohren wird zeigen, ob es noch eine Aufholjagd geben kann. Da auch die Landesliga-Mannschaft im Abstiegskampf steckt, wird es wohl auch kaum Verstärkungen aus diesem Kader geben.