Fußball-Verbandsliga: Einen Schritt vor, einen zurück: Beim FC Bad Dürrheim geht es aktuell kaum voran. Vor einer Woche der 5:1-Sieg in Stadelhofen, jetzt die 2:3-Heimniederlage gegen einen keinesfalls übermächtigen SV Mörsch. „Das ist alles eine Folge mangelnder Qualität. So wie wir die Gegentreffer kassieren, ist das viel zu einfach für diese Liga“, sagt Trainer Reiner Scheu, dessen Elf nun wieder auf dem ersten Abstiegsplatz steht.

Einmal mehr musste Scheu seine Elf umstellen. Hinzu kam, dass einige Leistungsträger deutlich unter den Erwartungen blieben. Vor allem in der Abwehr gab es mehrere Fehler, die Schlussmann Jonas Kapp immer wieder aufbügeln musste. „Wir hatten vor den Gegentreffern klare Zuteilungen. Wenn ich dann sehe, wie weit die Spieler von ihren Gegnern weg sind, müssen wir uns über die Gegentreffer nicht beschweren“, so Scheu.

Für einige Aufregung sorgte in Minute 69 die Auswechslung von Sime Fantov. Der Kroate akzeptierte die Entscheidung des Trainers nicht und kickte vor Wut mehrere Ersatzbälle weg. Das wiederum brachte Scheu auf die Palme, der ungewohnt lautstark und unüberhörbar den Fußballer in die Schranken wies. „Es war nicht das erste Mal, dass der Spieler derart aufgefallen ist. Irgendwann platzt auch mir der Kragen. Ich habe auch eine Verantwortung gegenüber den anderen Spielern, die immer im Training sind und sich charakterlich einwandfrei verhalten. Fantov war die gesamte Woche zuvor nicht im Training. Der Wechsel war nötig und ich werde dem Spieler noch einmal deutlich aufzeigen, dass diese Wutausbrüche nicht meinem Niveau entsprechen. So etwas werde ich auch in Zukunft nicht dulden“, macht Scheu deutlich.

Scheus überlaute Zurechtweisung von Fantov sorgte auch auf der Bank und bei den Zuschauern für Aufsehen. „Wir haben das auch intern besprochen. Es war nicht gut“, sagt Vizechef Alexander Thumer, der die letzte Partie in seiner Funktion sah. Am Freitag wird Thumer bei der Mitgliederversammlung nach zwölf Jahren sein Amt abgeben. Für die Posten als stellvertretender Vorsitzender und Spielausschuss kandidieren Bad Dürrheims Damentrainer Karl-Heinz Grießhaber und Mete Morath.

Für Thumer hat auch die Elf des Jahrgangs 17/18 das Potenzial für den Ligaerhalt. Die Mannschaft müsse sich allerdings noch mehr als Einheit präsentieren und sollte nicht zu oft durchgewechselt werden. Das freilich liegt nicht an Trainer Scheu, der ständig Absagen verarbeiten muss. So haben sich bereits jetzt zwei Spieler für die Auswärtspartie in Neustadt abgemeldet. Klar scheint inzwischen auch, dass die Kurstädter in Zukunft nicht mehr auf den togolesischen Zugang Naser Gandi bauen können. Sein Asylantrag wurde offenbar abgelehnt.