Maurice Sauter

Basketball: Als „Rohdiamant“ angekündigt, hinkt Dion Mohamed Braimoh seinen eigenen Erwartungen in dieser Saison noch hinterher. Der 19-jährige Neuzugang der Wiha.Panthers hat in seiner Karriere große Ziele und träumt davon, mit seinem Idol LeBron James in der NBA zu spielen. Doch zuvor will er sich in Schwenningen weiterentwickeln – was ihm derzeit aber noch schwerfällt.

Noch vor fünf Jahren war Dion Braimoh weit weg von einer Laufbahn im bezahlten Basketball. Bis zu seinem 15. Lebensjahr war „Mo“ Teil des Fußball-Nachwuchsleistungszentrums von Werder Bremen. Dort wich der Spaß am Kicken aber bereits in jungen Jahren dem Leistungsdruck, weshalb es Braimoh zu einer für ihn neuen Sportart zog. „Mein bester Freund hat damals Basketball gespielt und mich dazu gebracht. Als es mit dem Basketball rund lief, habe ich die Fußballschuhe an den Nagel gehängt.“

Dion Braimoh hat in seiner Basketball-Karriere noch einiges vor.
Dion Braimoh hat in seiner Basketball-Karriere noch einiges vor. | Bild: Maurice Sauter

Die Laufbahn des Bremers nahm sofort eine rasante Entwicklung. Über die Baskets Akademie Weser/Ems und die Cuxhaven Baskets führte Braimohs Weg im Sommer vom hohen Norden in den Schwarzwald. Der Schritt weg von seiner Heimat erschien dem ehrgeizigen Youngster sofort richtig. „Der Wechsel ist mir nicht schwergefallen. Mir wurde schon früh bewusst, dass man meistens nicht in seiner Heimat leben kann, wenn man professionell Basketball spielen möchte. Man muss flexibel sein.“

Panthers-Trainer Alen Velcic bezeichnete ihn bei seiner Verpflichtung als „Rohdiamanten“, den er schleifen wolle. „Mo ist ein großartiges Projekt und perfekt für uns als Aufsteiger mit unserer Plattform. Für ihn war es wichtig, bei uns ein Umfeld zu bekommen, in dem er Spielpraxis bekommt und sich weiterentwickeln kann.“

Der Haken an dieser Sache ist jedoch, dass Braimoh in den bisher drei Saisonspielen insgesamt nur knapp über elf Minuten auf dem Feld stand. „Es war mir zu Beginn nicht wirklich klar, dass ich es schwer habe, Spielzeit zu bekommen. Das bin ich aus meiner Jugendzeit auch gar nicht gewohnt. Das ist allerdings kein Problem für mich. Ich muss mehr trainieren und mich beweisen. Dann werde ich auch mehr Spielzeit bekommen“, ist sich der Flügelspieler sicher. Trainer Velcic beschreibt Braimohs Situation folgendermaßen: „Alle Spieler haben jede Woche aufs Neue die Chance, sich zu empfehlen.

Allerdings sind ihm einige Abläufe einer funktionierenden Mannschaft noch nicht geläufig. Wir versuchen, ihn einzuordnen und dort hinzubringen, wo wir ihn haben wollen.“ Wohin Braimohs Potenzial ihn einmal verschlagen wird, kann Velcic momentan noch nicht genau sagen. „Talent hat er zweifellos. Allerdings muss er seinen Fokus korrigieren“, deutet der Trainer weniger sportliche Argumente, sondern eher die Einstellungssache als Begründung für seinen schweren Stand an.


Welche speziellen Aufgaben der Jüngste im Panthers-Team hat, verrät Dion Braimoh im Video:

Dion Braimoh im Interview Video: Christof Kaltenbach

Braimoh selbst hat einen genauen Plan, wie seine Zukunft aussehen soll. „Ich will mich bei den Panthers stark verbessern, so dass ich ein gutes Standingen in der Pro B habe. Ich werde in den nächsten zwei, drei Jahren alles auf die Karte Basketball setzen. Dann sehe ich mich in der Bundesliga.“

Auch den ganz großen Durchbruch als Basketball-Star hält Dion Braimoh nicht für abwegig. „Ich denke, die NBA zu erreichen, ist gar nicht so schwer. Es gehen immer mehr Europäer in die USA. Wenn man in der ersten Liga abliefert und seine Leistung bringt, geht das ganz schnell.“ Doch bevor es soweit kommt und er gegen LeBron James spielen darf, muss er sich der 19-Jährige in der ProB beweisen – und seine Rolle bei den Panthers finden.