Beach-Volleyball: „Für uns ist es ganz wichtig, um vielleicht ein Startzeichen setzen zu können für die Gesellschaft“, sagt Harald Schuster, Vorsitzender des USC Konstanz und lokaler Veranstalter, mit optimistischem Weitblick auf die „German Beach Tour 2021“, die Anfang Juli am Konstanzer Hörnle und auf dem Klein-Venedig-Areal stattfinden soll. Er wünscht sich einen möglichen Schritt auf dem Weg zu sportlicher und gesellschaftlicher Normalität.
Bereits im Vorjahr sollte sich die deutsche Spitze im Beach-Volleyball am Bodenseeufer messen, dann kam jedoch die Pandemie und damit das Aus. Während im Vorjahr der Sport komplett in den Lockdown geschickt wurde, beurteilen Schuster sowie Robert Breitbarth und Patrick Layer, beide beim Deutschen Volleyball-Verband für Events und die „German Beach Tour“ zuständig, diesmal die Lage zuversichtlicher. „Wir kommen in Sachen Infektionsrisiko mit unserem Sport ja gleich nach dem Golfsport“, betont Robert Breitbach das geringe Ansteckungsrisiko, wenn sich vier Sportlerinnen oder Sportler auf über 300 Quadratmetern in der frischen Luft gegenüber stehen.
Während bei der nahenden Fußball-EM die Zuschauerbeteiligung ein K.o.-Kriterium für mögliche Austragungsorte werden könnte, hofft natürlich auch Schuster, dass sich bis zum Konstanzer Turnierauftakt am 1. Juli die Lage so entwickelt hat, dass auch Zuschauer zugelassen werden können. Nach wie vor gilt es allerdings, bei der Planung mehrere Varianten im Auge zu haben.
Denn während Schuster betont: „Wir können das im schlimmsten Fall auch ohne Zuschauer machen, es gibt ja einen Livestream“, sind die Vertreter vom Verband da etwas vorsichtiger. „Das würde ich so nicht ganz unterschreiben“, wirft Layer mit Blick auf Sponsorenverträge ein. Er fände es zudem schade, wenn man das Turniergelände mit Bauzaun abtrennen müsste, um Zuschauer fernzuhalten.
Überhaupt hat es die Austragungsstätte in Konstanz den beiden Verbandsvertretern angetan. „Das hier ist der Hammer! Wir waren schon am Hörnle, jetzt hier am Klein Venedig – das ist ideal. Sonst sind wir entweder in einer Stadt oder am Strand – hier können wir beides verbinden“, freut sich Layer anlässlich eines Vorort-Termins, dass die Tour endlich wieder einmal in Süddeutschland Halt machen kann.
In Konstanz wird am 1. und 2. Juli am Hörnle ein Qualifikationsturnier mit bis zu 32 Teams ausgetragen, ehe es am ersten Juliwochenende dann für acht Männer- und Frauenteams am Klein Venedig um wichtige Punkte für das Finale der Tour am Timmendorfer Strand geht.
Die Gastgeber vom Bodensee freuen sich nicht nur darauf, dass sie, so Patrick Glatt vom Konstanzer Sportamt, nach der langen Corona-Sportpause wieder einen hochklassigen Wettbewerb präsentieren können – sie möchten auch an die Tradition anknüpfen. Denn vor 25 Jahren gab es in Konstanz das erste Turnier in der damals noch jungen Sportart.
Doch trotz des beim Ortstermin geäußerten Optimismus weiß auch Layer: „Wir müssen da stets auf Sicht fahren, und es ist eben alles eine Frage der Inzidenzwerte.“ Für Schuster ist es daher wichtig, dass zum einen ein schlüssiges Hygiene-, Test- und Abstandskonzept vorliegt, aber im schlimmsten Fall das Turnier ohne große Kosten kurzfristig abgesagt werden kann: „Wir wissen ja, wie es geht, und erhalten in Konstanz auch jegliche Unterstützung – vom Sportamt über die technischen Betriebe bis hin zum Stadt-Marketing.“