Tanja Zientek, Mainau

Seit der Antike befassen sich die Menschen mit der Idee vom Glück. Um diese Jahreszeit erscheint es oft als kleines Glück im Blumentopf. Pünktlich zu Silvester werden in beinahe jeder Gärtnerei Töpfchen mit Klee verkauft, die man seinen Lieben schenken kann, um ihnen eine Portion Glück mit auf den Weg in das bevorstehende Jahr zu geben.

Seinen Ruf als Glücksbringer hat dieser Klee, der zur Gattung des Sauerklees gehört, wegen seiner Vierblättrigkeit erhalten, die bei unseren heimischen Kleearten (Trifolium) nur selten zu finden ist. Jedoch fristet der in der Fachsprache als Oxalis tetraphylla bezeichnete Glücksklee in vielen Wohnungen nur ein kurzes Dasein: Schon nach kurzer Zeit sieht er nicht mehr so glücklich aus, welkt und landet in der Biotonne. Dabei ist es gar nicht schwer, die Pflanze so zu pflegen, dass sie wachsen und gedeihen kann. Hier einige Tipps:

Temperatur: Kühle 10-15 Grad sind optimal; trockene Heizungsluft wird schlecht toleriert.

Licht: Die Pflanze steht gerne hell, daher gedeiht sie am besten auf der Fensterbank. Sie sollte allerdings nicht direkt über einer Heizung stehen. Im Sommer steht der Klee auch gerne im Freien und: Er liebt die Sonne!

Wasser: Da die Pflanze Zwiebeln ausbildet, benötigt sie nur wenig Wasser und sollte sparsam gegossen werden. Bei Zwiebeln und Knollen handelt es sich um Speicherorgane, in denen die Pflanze nicht nur Nährstoffe, sondern auch Wasser speichert. Zu starkes Gießen kann zu Fäulnis und zum Eingehen der Pflanze führen. Der Glücksklee benötigt also erst dann wieder Wasser, wenn die obere Erdschicht trocken ist.

Düngung: Von April bis August ist es sinnvoll, den Klee alle zwei Wochen mit flüssigem Bio-Volldünger zu versorgen; Beratung dazu gibt es im Fachhandel. Ab April entwickeln sich oft schon die ersten zauberhaften Blüten.

Mahlzeit: Für alle, die von ihrem Glück nicht genug bekommen können, gibt es noch eine gute Nachricht: Ja, man kann es auch essen! Tatsächlich sind die Zwiebeln des Glücksklees essbar, wobei er aber als Speisepflanze keine Bedeutung hat. Wer es trotzdem ausprobieren möchte, kann die Zwiebeln Ende Mai in einen Topf stecken. Im Herbst können die zarten Zwiebelchen geerntet werden. In den peruanischen Anden stehen die Knollen des knolligen Sauerklees, einem nahen Verwandten des Glücksklees, häufig auf dem Speiseplan.

Fragen zum Garten? Schreiben Sie uns unter: SÜDKURIER Medienhaus, Redaktion Leben und Wissen, Stichwort "Garten", Max-Stromeyer-Straße 178, 78467 Konstanz. Per E-Mail: lebenundwissen@suedkurier.de. Wir bringen die Antworten der Mainau-Gärtner in loser Folge.